Westfalen-Blatt: Kommentar zum Rennen um den nächsten Kanzlerkandidaten der CDU/CSU
Geschrieben am 13-10-2019 |   
 
 Bielefeld (ots) - Wenn einer der schlausten Sätze beim  
Deutschlandtag der Jungen Union von einem CSU-Mann stammt, sagt das  
einiges über den Zustand der CDU aus. Man solle immer diejenigen  
Personen aufstellen, die die breiteste Zustimmung in der Partei und  
vor allem bei den Wählern hätten, gab Markus Söder in Saarbrücken mit 
Blick auf die Frage nach dem geeigneten Verfahren zur Findung des  
nächsten Kanzlerkandidaten der Union zu Protokoll. Das ist so banal  
wie weitreichend. Denn offenkundig ist der bayerische  
Ministerpräsident und CSU-Chef nicht überzeugt davon, diese Person in 
Annegret Kramp-Karrenbauer bereits gefunden zu haben. 
 
   Ganze zehn Monate ist es her, dass AKK Angela Merkel an der Spitze 
der CDU abgelöst hat, doch dem Kanzleramt ist die Saarländerin in  
dieser Zeit keinen Schritt näher gekommen. Im Gegenteil. Durch eine  
ganze Reihe von Patzern hat Kramp-Karrenbauer selbst die Zweifel an  
ihrer Befähigung für das höchste deutsche Regierungsamt groß gemacht. 
Folglich ist der Urwahl-Beschluss der Jungen Union nur Resultat und  
nicht etwa Ursprung des Misstrauens gegenüber AKK. 
 
   Kein Wunder also, dass auch Kramp-Karrenbauers alte und neue  
Rivalen Jens Spahn, Fried- rich Merz und Armin Laschet dem  
Parteinachwuchs ihre Aufwartung machten. Die CDU-Vorsitzende  
quittierte das Ganze mit einem mäßig gelungenen Witz. Eine Stilform,  
mit der sie zuletzt ohnehin keine guten Erfahrungen gemacht hat.  
Natürlich ist ihre Einlassung, nur die Medien sähen in der  
Rednerliste ein Schaulaufen à la »Germany's next Topmodel«, Quatsch.  
Selten war das Rennen in der Union um die Kanzlerkandidatur so offen. 
 
   Und je länger die Große Koalition hält, umso schwerer dürfte es  
für AKK werden. Als Verteidigungsministerin ist sie nun in die  
Kabinettsdisziplin einer alles andere als amtsmüde wirkenden Angela  
Merkel eingebunden und damit im Amt der CDU-Vorsitzenden gefesselt.  
Ein rechtzeitiger Übergang ins Kanzleramt aber ist nicht in Sicht.  
Ohne den aber kann es keinen Amtsbonus für AKK geben. Und die  
Konkurrenz schläft nicht. Mit den Grünen kann Armin Laschet besser,  
als Option für die Zukunft glänzt Jens Spahn jetzt schon stärker und  
für weite Teile der »alten CDU« geht sowieso nichts über Friedrich  
Merz. 
 
   Für einen Abgesang ist es freilich noch zu früh, denn die  
politischen Zeiten sind rau. Wählt die SPD ein Duo an ihre Spitze,  
das die Flucht aus der Regierungsverantwortung zur  
Vorsitzendenpflicht erhebt, könnte Kramp-Karrenbauers Stunde  
schlagen. Kanzlerkandidatin aus der Not heraus? Möglich ist es. Viel  
aber spricht gegenwärtig nicht dafür, dass die CDU-Chefin auch  
Deutschlands nächste Kanzlerin wird. Von einem Automatismus ganz zu  
schweigen. Das hatte sich AKK bestimmt ganz anders vorgestellt - und  
Angela Merkel wahrscheinlich auch. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Westfalen-Blatt 
Ulrich Windolph 
Telefon: 0521 585-261 
k.heyde@westfalen-blatt.de 
 
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  705933
  
weitere Artikel: 
- Rheinische Post: Mehrere Bundesländer fordern Änderungen am Klimapaket Düsseldorf (ots) - Mehrere Bundesländer haben Änderungen am  
Klimapaket der Bundesregierung gefordert. "Wir brauchen ein  
substanziell angelegtes Vermittlungsverfahren zwischen Bundestag und  
Bundesrat zum Klimapaket", sagte der sächsische Ministerpräsident  
Michael Kretschmer (CDU) der Düsseldorfer "Rheinischen Post"  
(Montag). "Es kann nicht sein, dass die Mobilität für alle verteuert  
wird, aber die Entlastungen nur bei Teilen der Gesellschaft ankommt.  
Zum Beispiel hilft die geplante Erhöhung der Pendlerpauschale nur  
Arbeitnehmern mehr...
 
  
- Rheinische Post: Klingbeil fordert SPD zu mehr Geschlossenheit auf Düsseldorf (ots) - Zum Start der SPD-Mitgliederbefragung an diesem 
Montag hat Generalsekretär Lars Klingbeil seine Partei zu mehr  
Geschlossenheit aufgefordert. "Die SPD war jetzt in ganz Deutschland  
unterwegs, die Hallen waren mit fast 20.000 Mitgliedern voll", sagte  
Klingbeil der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Das zeige,  
wie kraftvoll die SPD sei. "Jetzt entscheiden die Mitglieder, wer mit 
seinen Ansichten am besten die Partei führen kann", sagte Klingbeil,  
der das Format der Regionalkonferenzen maßgeblich entwickelt hatte. mehr...
 
  
- AfD-Landtagsfraktion fordert Reform des Bundesrates durch demokratisch gewählte Kammer nach Schweizer Vorbild und Gleichstellung mit Deutschem Bundestag Stuttgart (ots) - Nach Auffassung von Emil Sänze, dem  
stellvertretenden Vorsitzenden der AfD-Landtagsfraktion in  
Baden-Württemberg, ist das aus Bundestag und Bundesrat bestehende  
Zweikammersystem nicht mehr zeitgemäß. Daher fordert er zur  
Beseitigung der Demokratiedefizite des deutschen Föderalismus eine  
demokratisch gewählte Kammer nach Vorbild des Schweizer Ständerates.  
Ferner verweist er auf weiteren Reformbedarf im Hinblick auf den  
deutschen Föderalismus und das gesamte politische System. Der  
Bundesrat, dessen Mitglieder nicht mehr...
 
  
- RTL/n-tv-Trendbarometer / FORSA-AKTUELL: Merkel im Politiker-Ranking auf Platz 1 vor Habeck und Laschet / Söder und Spahn plus 3 Prozentpunkte Köln (ots) - Merkel 8 Punkte vor Habeck 
 
   Bundeskanzlerin Angela Merkel liegt im aktuellen Politiker-Ranking 
nach wie vor auf dem Spitzenplatz. Sie hat gegenüber der letzten  
forsa-Erhebung im Juni 2019 einen Punkt hinzugewonnen und erreicht  
aktuell 59 von 100 möglichen Punkten. Auf Rang zwei liegt, mit einem  
Rückstand von 8 Punkten, Grünen-Chef Robert Habeck (51 Punkte, minus  
3). Armin Laschet, NRW-Ministerpräsident, belegt in der Befragung den 
3. Platz (48 Punkte, plus 2). In dem Ranking, das forsa regelmäßig im 
Auftrag der Mediengruppe mehr...
 
  
- INSM-Teilhabemonitor: Das Aufstiegsversprechen der Sozialen Marktwirtschaft gilt Berlin (ots) - Dank sinkender Arbeitslosigkeit und kräftiger  
Reallohnzuwächse gelingt immer mehr Menschen aus der untersten  
Einkommensgruppe der Aufstieg. Mehr als die Hälfte der Menschen aus  
dieser Gruppe konnte zwischen 2011 und 2015 aufsteigen, mehr als je  
zuvor seit der Wiedervereinigung. Ein ähnlich positiver Trend lässt  
sich bei der Armutsgefährdung und dem Rückgang "echter" Armut  
beobachten. "Für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund lag die  
Armutsgefährdungsquote 2018 niedriger als im Jahr 2005. Und auch der  
Anteil mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |