(Registrieren)

Rheinische Post: Kommentar: Der Türkei-Deal hat die EU erpressbar gemacht

Geschrieben am 10-10-2019

Düsseldorf (ots) - Zum bereits dritten Mal seit 2016 lässt der
türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Panzer nach Syrien rollen.
Eine Invasion, die möglich wurde, weil US-Präsident Donald Trump
seine kurdischen Verbündeten verriet, denen Erdogan jetzt mit
"Vernichtung" droht. Die möglichen Folgen sind katastrophal. Die
türkische Aggression eröffnet eine neue Phase im syrischen
Bürgerkrieg, und alles spricht dafür, dass sie das geschundene Land
dem Frieden nicht näher bringen wird. Und machen wir uns nichts vor:
Das werden wir auch in Europa zu spüren bekommen. Es drohen
Spannungen zwischen Kurden und Türken in deutschen Städten. Es könnte
zu neuen Flüchtlingswellen über das Mittelmeer kommen. Und sollte der
bisher von den kurdischen Kämpfern in Schach gehaltene Islamische
Staat wieder erstarken, wächst auch die Terrorgefahr. Auf Kritik an
seinem völkerrechtswidrigen Einmarsch in Syrien reagiert Erdogan
freilich fuchsteufelswild. Seine nicht zum ersten Mal geäußerte
Drohung, Europa mit Millionen Flüchtlingen zu überschwemmen, ist
nichts anderes als politische Nötigung. Das Türkei-Abkommen, mit dem
sich die EU seit 2015 Hunderttausende Flüchtlinge vom Hals hält, hat
uns erpressbar gemacht. Erdogan ist sich seiner Sache so sicher, dass
er nun sogar gefordert hat, die Europäer möchten doch auch für die
Verwirklichung seiner Kriegsziele bezahlen. Bis zu zwei Millionen
syrischer Flüchtlinge, die in der Türkei inzwischen nicht mehr so
gerne gesehen werden, will er in den eroberten Gebieten ansiedeln.
Bis zu 25 Milliarden Euro soll das kosten. Das macht deutlich:
Solange die Europäer nicht endlich mit energischem Grenzschutz und
einer solidarischen Asylrechtsreform die Initiative in der
Migrationspolitik zurückgewinnen, so lange wird uns der Autokrat aus
Ankara vorführen.

www.rp-online.de



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

705706

weitere Artikel:
  • Westdeutsche Zeitung: Klatsche für Macron Düsseldorf (ots) - Von Rolf Eckers Eigentlich sollte Sylvie Goulard eine der ganz starken Frauen in der neuen EU-Kommission werden. Doch diese Karriere der 54-jährigen Französin haben die EU-Parlamentarier gestoppt, bevor sie losgehen konnte. Goulard ist eine enge Vertraute von Emmanuel Macron. Sie wäre der verlängerte Arm des französischen Präsidenten in der EU-Kommission gewesen. Macron hat aber wie kein anderer Staatschef vor und nach der Europawahl das Spitzenkandidatenprinzip abgelehnt und damit nach Meinung vieler Abgeordneter mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Bezirke nicht allein lassen / Kommentar von Jessica Hanack zu Problemen beim kostenlosen Schulessen Berlin (ots) - Die Umsetzung des kostenlosen Mittagessens für Schüler bis zur sechsten Klasse ist eine Aufgabe, die die Berliner Bezirke noch eine Weile beschäftigen wird. Schulküchen müssen überprüft werden, ob sie für die erhöhte Essenszahl noch geeignet sind, und gegebenenfalls umgebaut werden. Das alles kostet Zeit - und Geld. Weil es zum Start des kostenlosen Schulessens nur eine begrenzte Summe für die Bezirke gab, stehen einige schon ohne da. Und haben nun eigene Mittel verwendet, um die - ohnehin recht kurzfristige und für mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu den Morden in Halle Stuttgart (ots) - Der tiefen und ehrlichen Betroffenheit müssen starke Taten folgen. Und da fängt es an, wenig konkret zu werden. Denn Solidarität kann nicht damit enden, Mahnwachen zu organisieren und dauerhaft Polizeiwachen vor jede Synagoge zu stellen. Oder - aus gutem Grund und doch reflexhaft oberflächlich - rechtsradikale Parteiströmungen, die den Holocaust leugnen und die Naziterrorherrschaft verharmlosen, als geistige Wegbereiter zu brandmarken. Jetzt ist der Staat gefordert, mit allen ihm zur Verfügung stehenden mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Mehr Mut zum Mitgefühl / Von Katharina Kellner Regensburg (ots) - Menschen jüdischen Glaubens sitzen am Feiertag Jom Kippur über Stunden angsterfüllt in einer Synagoge. Von draußen tobt ihnen Hass entgegen. Ein schwer Bewaffneter versucht, die Tür aufzuschießen. Einer Katastrophe entgehen die Besucher der Synagoge nur, weil zufällig die Tür standhält. Das ist kein Szenario aus den 1930ern, sondern Realität in Deutschland im Jahr 2019. Das Attentat kommt nicht überraschend. Dass Rechtsextreme und Neonazis gut vernetzt sind und sich durch alltägliche Hassreden im Internet als Teil mehr...

  • Westfalen-Blatt: Kommentar zur Europäischen Kommission Bielefeld (ots) - In Brüssel kursiert derzeit ein Schimpfwort: »Macron-Europäer«. Gemeint sind Europapolitiker, die den französischen Präsidenten für den Heilsbringer der EU halten und ihm jeden Wunsch erfüllen - auch jeden personellen. Gestern hatten sie keine Mehrheit, um Macrons Kandidatin ins Ziel zu bringen. Und das ist gut so. Denn Frankreichs ohnehin schon erheblicher Einfluss auf EU-Ebene wäre mit Super-Kommissarin Sylvie Goulard noch größer geworden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist ebenso von Macron mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht