Bischofssynode 2019 in Rom - Sonderversammlung für Amazonien / Statement des Mitglieds des Kardinalsrates und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx
Geschrieben am 07-10-2019 |   
 
 Bonn (ots) - Auf der Bischofssynode in Rom hat am Montag, 7.  
Oktober 2019, Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen  
Bischofskonferenz, zum Instrumentum laboris gesprochen. Wir  
dokumentieren seinen Redebeitrag vor der Synode: 
 
   1. Das Instrumentum laboris beschreibt die Zerstörung Amazoniens:  
"Massives Fällen von Bäumen, Ausrottung des Tropenwaldes durch  
vorsätzliche Waldbrände, Ausdehnung von Agrarflächen und Monokulturen 
sind die Ursachen für die gegenwärtigen Ungleichgewichte des Klimas  
in der Region, aber wirken sich offensichtlich auch auf das Weltklima 
aus, und zwar in den sich häufenden katastrophalen Dürren und  
Überschwemmungen planetarischen Ausmaßes." (IL 54) Diese Zerstörung  
der Natur widerspricht fundamental dem christlichen Verständnis von  
Schöpfungsverantwortung. 
 
   2. Amazonien ist als "Lunge der Welt" von großer Bedeutung für das 
Weltklima und mit seiner Artenvielfalt auch ein wertvolles Naturerbe. 
Die außergewöhnliche Artenvielfalt ist nicht nur für den Menschen  
nützlich, etwa in der Medizin, sondern jede Art hat einen Eigenwert.  
Dieser Schatz der Menschheit ist aber in Gefahr. Wenn weiterhin  
Waldflächen gerodet werden - wofür die Industrieländer angesichts der 
globalen Handelsverflechtungen eine Mitverantwortung tragen - droht  
der Tropenwald komplett auszutrocknen, mit unkalkulierbaren Folgen  
für das Weltklima. 
 
   3. Das Klima ist ein globales Kollektivgut und wir haben den  
Auftrag, es zu schützen und für die nachfolgenden Generationen zu  
bewahren, in Amazonien und weltweit. Dafür braucht es einen schnellen 
Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und einen umfassenden  
ökologischen Wandel. Dieser Wandel kann nur mit den richtigen  
politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gelingen, die  
verhindern, dass die ökologischen und sozialen Folgekosten  
wirtschaftlichen Handelns auf unbeteiligte Dritte abgewälzt werden  
können. Die UN-Klimarahmenkonvention und das Kyoto-Protokoll sprechen 
von einer "gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung" der  
Länder. Demnach haben die großen Industrienationen angesichts ihres  
Ausstoßes von Treibhausgasen eine besondere Verantwortung für den  
Klimaschutz. Die Industrieländer können beim ökologischen Wandel die  
Führung übernehmen und nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster  
entwickeln. Außerdem stehen sie in der Pflicht, die Länder des Südens 
bei der Anpassung an den bereits zu beobachtenden Klimawandel zu  
unterstützen. Es geht letztlich um eine globale Solidarität, deren  
Basis eine "neue Fortschrittsidee" ist (vgl. auch LS 46, 194) 
 
   4. Wenn wir, wie es das Instrumentum laboris fordert, das  
Amazonasgebiet retten wollen (IL 56), brauchen wir eine ganzheitliche 
Ökologie und einen Perspektivwechsel, der uns zu einem neuen  
Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur sowie einem friedlichen  
Zusammenleben der Menschen führt. Es geht dabei nicht um einzelne  
Fragen, sondern um eine neue, umfassende Perspektive, wie es bereits  
Romano Guardini analysiert hat: "Der Maßstab, an welchem eine Zeit  
allein gerecht gemessen werden kann, ist die Frage, wie weit in ihr,  
nach ihrer Eigenart und Möglichkeit, die Fülle der menschlichen  
Existenz sich entfaltet und zu echter Sinngebung gelangt." (vgl. EG  
224) Zur ganzheitlichen Ökologie und Ökonomie gehört es, Korruption,  
Ausbeutung und globaler Gleichgültigkeit ein Ende zu setzen und unser 
Handeln immer wieder daraufhin zu prüfen, welche Auswirkungen es auf  
die Natur und auf die Menschen in der Welt hat. Es ist so, wie Sie,  
Heiliger Vater, es in der Enzyklika Laudato si' ausgedrückt haben:  
Alles ist miteinander verbunden! 
 
 
 
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