Zivilgesellschaft empört: Schweizer Minen-Unternehmen macht im Kongo Profit auf Kosten der Menschen
Geschrieben am 29-08-2019 |   
 
 Berlin/Dresden (ots) - Nach der Schließung der größten Kobalt-Mine 
in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) kritisieren  
zivilgesellschaftliche Organisationen weltweit das Schweizer  
Bergbauunternehmen Glencore. Es handele sich um einen strategischen  
Schachzug des Unternehmens, um die Kobaltpreise steigen zu lassen und 
die kongolesische Regierung stärker unter Druck zu setzen. Nachdem  
KleinschürferInnen im Land gewaltvoll vertrieben wurden, warnen die  
Entwicklungsorganisationen INKOTA und ÖNZ vor Unruhen und zunehmenden 
sozialen Konflikten in den Provinzen Haut-Katanga und Lualaba.  
Zahlreiche rohstoffintensive Industriezweige wie die Elektronik- und  
Automobilbranche in Deutschland sind von Kobalt-Importen abhängig. 
 
   "Die Schließung der Mutanda-Mine ist ein strategischer Akt, um  
nicht die durch das neue Bergbaugesetz verordneten Förderabgaben  
zahlen zu müssen", kritisiert der kongolesische Rohstoff-Experte  
Jaques Nzumbu Mwanga von der Organisation CARF. "Das ist nicht das  
erste Mal." Bereits 2015 habe sich Glencore bei einem anderen  
Rohstoff ähnlicher Praktiken bedient: Der Zinkpreis verdoppelte sich  
nach der Intervention des Unternehmens innerhalb kürzester Zeit.  
"Glencore hat zuvor den Markt mit Kobalt überschwemmt und den Preis  
damit künstlich nach unten getrieben", so Nzumbu Mwanga weiter. 
 
   "Es ist vollkommen inakzeptabel, dass Glencore sein Marktmonopol  
in dieser Form ausnutzt und die Preise manipuliert", sagt Beate  
Schurath von INKOTA. "Das gesamte Kobalt-Monopoly, das derzeit im  
Kongo stattfindet, ist ein menschenrechtlicher Skandal. Dieses  
Handeln gefährdet die Lebensgrundlagen von tausenden ArbeiterInnen  
und ihren Familien im artisanalen und im industriellen Kobalt-Sektor. 
Auch die Bundesregierung ist hier gefragt: Staaten, die Kobalt  
importieren, müssen sich endlich konsequent dafür einsetzen, dass  
ArbeiterInnen im kongolesischen Bergbau unter würdevollen und  
sicheren Bedingungen tätig sein können." 
 
   Vertreibungen verschlimmern die Lage der KleinschürferInnen 
 
   Gewaltvolle Vertreibungen von tausenden KleinschürferInnen durch  
Militär und Milizen sowie der Einsturz der Kamoto-Mine in Kolwezi im  
Juni potenzierten das vorhandene Konfliktpotential. "Die militärische 
und gewaltsame Vertreibung der KleinschürferInnen ist keine Lösung",  
sagt Gesine Ames vom ÖNZ. "Der Kleinbergbau ist bereits prekär genug. 
Die aktuellen Entwicklungen verschärfen die sozialen Unruhen und auch 
den gewachsenen Konflikt zwischen industriellen Bergbauunternehmen  
und expandierendem Kleinbergbau." Die für KleinschürferInnen im Zuge  
des neuen Bergbaugesetzes explizit ausgewiesenen Zonen seien bislang  
wenig ertragreich und meist ohne gültigen Bergbautitel. 
 
   Kobalt aus der DR Kongo: Seit Jahren begehrt und umkämpft 
 
   Der Kobalt-Bezug aus der DR Kongo steht seit einigen Jahren wegen  
Menschenrechtsverstößen, Gesundheitsgefährdung und ökologischer  
Schäden in der Kritik. Immer mehr Unternehmen setzen deshalb auf  
alternative Abbaustandorte, darunter auch der deutsche  
Automobilhersteller BMW. Auch die Erschließung neuer Kobalt-Reserven  
in anderen Regionen schreitet zügig voran. Außerdem suchen  
Batteriezellenforscher akribisch nach Rohstoffen, die Kobalt  
substituieren können - denn das Mineral ist bislang elementarer  
Bestandteil beim Einsatz von Batterien für die Elektromobilität. 
 
   Die kongolesische Regierung hat 2018 ein Bergbaugesetz  
verabschiedet, das dem Land helfen soll, vom Kobalt-Boom stärker zu  
profitieren. Ziel der Reformierung des Bergbaugesetzes ist es  
explizit, Einnahmen aus dem Rohstoffabbau auch für die Entwicklung  
der betroffenen Regionen zu nutzen. Die Maßnahmen von Glencore zielen 
nun darauf ab, die Steuern auf begehrte Rohstoffe für internationale  
Unternehmen wieder zu senken. 
 
   Hinweis für die Redaktionen:  
 
   Wenn Sie Kontakt zu Jacques Nzumbu Mwanga aufnehmen möchten,  
wenden Sie sich bitte direkt an Beate Schurath von INKOTA  
(schurath@inkota.de). Der Rohstoffexperte ist im November außerdem  
für eine Rundreise in Deutschland zu Gast. Foto-, Film- und  
Interviewtermine können Sie gerne schon jetzt mit Beate Schurath  
vereinbaren! 
 
 
 
Pressekontakt: 
Beate Schurath, INKOTA-netzwerk e.V., Mobil: 01577 31 63 49 7,  
E-Mail: schurath@inkota.de 
 
Original-Content von: INKOTA-netzwerk e.V., übermittelt durch news aktuell
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