(Registrieren)

Vergleichsstudie: Sozial-gerechte CO2-Bepreisung bald einführen

Geschrieben am 27-08-2019

Berlin (ots) - Eine schnelle, zielgerichtete und wirksame
Umsetzung der CO2-Bepreisung ist mit einer sozial-gerechten
Ausgestaltung vereinbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue
Vergleichsstudie zur CO2-Bepreisung im Rahmen der bestehenden
Energiesteuern. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), der
Deutsche Naturschutzring (DNR) und die Klima-Allianz Deutschland
haben dafür sieben aktuelle Konzepte untersuchen lassen.
Wissenschaftler vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS)
verglichen deren Effekte hinsichtlich Faktoren wie Klimaschutzwirkung
und Sozialverträglichkeit.

Die FÖS-Analyse zeigt deutlich: Bisher sprechen die Preise nicht
die ökologische Wahrheit und klimafreundlichere Alternativen wie
Bahnfahren, erneuerbare Wärme oder Dämmmaßnahmen sind oftmals teurer
als Auto, Flugzeug oder Ölheizung. Allen untersuchten Konzepten ist
gemeinsam, dass sie die bisherigen Fehlanreize bei den Energiepreisen
korrigieren wollen. Durch die CO2-Bepreisung sollen die
Verbraucher*innen jedoch bei den meisten Vorschlägen die gesamten
oder einen Großteil der Einnahmen zurückerstattet bekommen. Dabei
gilt: Wer klimafreundlich lebt, soll entlastet werden, wer einen
großen CO2-Fußabdruck hat, muss mehr zahlen.

Ansatzpunkt für eine Reform sind die bestehenden Energiesteuern,
die in unterschiedlicher Intensität verändert werden sollen. So kann
eine CO2-Komponente entweder durch einen Aufschlag auf die
Energiesteuern oder durch eine umfassendere Neuausrichtung anhand des
CO2-Gehalts erfolgen. Die Umsetzung könne mit geringem
administrativem Aufwand und zudem verfassungsrechtlich problemlos
erfolgen. Zentral ist in allen Vorschlägen, dass auch der Stromsektor
in die CO2-Bepreisung mit einbezogen wird, wobei die Kosten des
EU-Emissionshandels angerechnet werden.

Neben dem geplanten Schritt in den Sektoren Verkehr und Gebäuden
sollte nach Ansicht der Verbände auch schnell ein ansteigender
Mindestpreis im Stromsektor eingeführt werden. Eine umgehend
eingeführte CO2-Bepreisung im Rahmen einer Steuerlösung sei ein
wichtiger Baustein für den Klimaschutz, wenngleich sie nicht die
notwendigen ordnungsrechtlichen Maßnahmen und Anreizprogramme
ersetzen kann. Erfreulich ist: Verschiedene Lösungsansätze liegen
bereits auf dem Tisch.

BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter: "Die Erfolge einer
CO2-Bepreisung in anderen Ländern sind nachweislich vorhanden. Es
gibt keinen Grund, dass Deutschland hier hinterherhinkt. Die
Bundesregierung muss mutig handeln, wenn sie die Klimaziele erreichen
und dem Standort die notwendigen Leitplanken für Innovation und
Zukunftsfähigkeit verleihen will. Das ist nur mit einer wirksamen und
stringenten Klimapolitik möglich. Spätestens zum Klimakabinett am 20.
September muss sie ihre Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit in der
Klimapolitik unter Beweis stellen und entsprechende Ergebnisse
liefern."

Prof. Dr. Kai Niebert, Präsident des Umweltdachverbands DNR: "Die
Fakten liegen auf dem Tisch. Vor- und Nachteile verschiedener
Konzepte einer CO2-Bepreisung sind abgewogen, jetzt kommt es auf die
politische Umsetzung an. Industrie-, Verbraucherschutz- und
Umweltverbände fordern einhellig klare politische Signale. Was wir
jetzt brauchen ist eine Politik, die einen "Businessplan Klimaschutz"
auflegt, in dem eine sozialverträgliche CO2-Bepreisung verankert ist
und die Klimaziele sicher eingehalten werden."

Malte Hentschke, stv. Geschäftsführer der Klima-Allianz
Deutschland: "Was wir jetzt brauchen, sind Klimaschutzmaßnahmen, die
sofort wirken. Eine nationale CO2-Bepreisung kann hier einen großen
Beitrag leisten. Sie kann schnell umgesetzt werden und entfaltet
Lenkungswirkung da, wo die Emissionen anfallen. Der Konzeptvergleich
zeigt, dass eine schnelle, zielgerichtete und wirksame Umsetzung mit
einer sozial-gerechten Ausgestaltung vereinbar ist. Je wirkmächtiger
die anderen Maßnahmen im 2030-Klimaschutzpaket, desto niedriger kann
der CO2-Preis ausfallen. Die Bundesregierung sollte diese
CO2-Steuerreform noch in diesem Jahr beschließen."

Downloadlink: www.kurzlink.de/CO2Preiskonzepte



Pressekontakt:
Klima-Allianz Deutschland
Julia Dittmann, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 030/780 899 514
Email: presse@klima-allianz.de
Website: www.klima-allianz.de

Original-Content von: Klima-Allianz Deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

699173

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: CDU will Mietendeckel vor dem Bundesverfassungsgericht bekämpfen Berlin (ots) - Die CDU-Bundestagsfraktion will gegen den geplanten Berliner Mietendeckel vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Das kündigte der Abgeordnete und frühere Berliner Justizsenator Thomas Heilmann an. Dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe) sagte er: "Der Mietendeckel ist in jeder Hinsicht eine Katastrophe für die Mieter und die Wirtschaft in Berlin. Eine solche Kompetenzüberschreitung und eine solche vollständig grundgesetzwidrige Neuordnung der Wirtschaftsstruktur Deutschlands können wir nicht zulassen." Die mehr...

  • Heilbronner Stimme: IW-Chef Hüther kritisiert SPD-Pläne für Vermögensteuer: Falsches Signal Heilbronn (ots) - Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) warnt vor den Folgen einer Vermögensteuer. IW-Direktor Professor Michael Hüther sagte der "Heilbronner Stimme" (Dienstag): "Dass die SPD nun mit einer Vermögensteuer kommt, ist ein falsches Signal. Denn diese würde Unternehmen direkt treffen. Mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung brauchen wir eine Stärkung der Wirtschaft, und keine Schwächung." Hüther kritisiert den Kurs der SPD, die sich auch dagegen ausgesprochen hatte, den Solidarzuschlag für alle Steuerzahler mehr...

  • Landeszeitung Lüneburg: Deutschland als Beute Migrationsforscher Ralph Ghadban fordert ein Ende der Multikulti-Ideologie im Kampf gegen arabische Clans Lüneburg (ots) - Von Joachim Zießler Nicht nur in Großstädten wie Berlin und Hamburg kämpfen die Behörden gegen kriminelle Großfamilien, sondern zunehmend auch in mittleren und kleinen wie Hildesheim, Uelzen oder Lüneburg. Ist Deutschland das Disneyland für Clans? Dr. Ralph Ghadban: Das kann man so sagen. Vor allem, weil hier die Zahl der Migranten aus islamischen Ländern mit ihrer gänzlich anderen Kultur enorm ist. Keines der Herkunftsländer ist ein moderner Nationalstaat, so dass die Migranten weder Demokratie noch Menschenrechte mehr...

  • PARITÄTISCHER kritisiert massive Ungleichbehandlung von Minderjährigen mit Behinderung Kiel (ots) - SGB VIII schließt junge Menschen mit Behinderungen aus Kinder- und Jugendhilferecht aus - Zuständigkeiten von Behörden häufig unklar - Leistungen für Kinder und Jugendliche müssen vereinheitlicht werden Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband kritisiert die massive Ungleichbehandlung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung im derzeitigen Sozialleistungssystem des SGB VIII. Der Verband fordert, den Ausschluss von jungen Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen aus dem Kinder- und Jugendhilferecht mehr...

  • Piraten Niedersachsen begrüßen landesweit erstes queeres Jugendzentrum in Hannover Hannover (ots) - Am 25.08. eröffnete das landesweit erste Jugendzentrum für sich der LSBTIQ-Gemeinschaft zugehörig fühlende Jugendliche von 12 - 27 Jahren in Hannover. [1] Vor Ort war der Politische Geschäftsführer der Piraten Niedersachsen, Stadtrat in Hannover und Kandidat zur Oberbürgermeisterwahl, Bruno Adam Wolf: "Dieses erste queere Jugendzentrum darf nur ein Anfang sein. 10 % der Jugendlichen rechnen sich der LSBTIQ-Community zu [2], da dürfte das eine Angebot in Hannover selbst nur für diese Stadt nicht ausreichend sein. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht