(Registrieren)

Winkelmeier-Becker: Unternehmenssanktionen müssen sich an Vereinbarungen im Koalitionsvertrag messen lassen

Geschrieben am 23-08-2019

Berlin (ots) - Entwurf der Justizministerin geht deutlich über das
Ziel hinaus

Das Bundesjustizministerium hat einen Referentenentwurf zur
Bekämpfung der Unternehmenskriminalität vorgelegt. Dazu erklärt die
rechtspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Elisabeth
Winkelmeier-Becker:

"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion lehnt einige Regelungen im Entwurf
des Justizministeriums zur Bekämpfung der Unternehmenskriminalität
ab, unter anderem die geplante Verbandsauflösung als Sanktion, die
Einbeziehung von kleinen Vereinen und Kommunen und die Sanktionierung
von bloßen Aufsichtspflichtverletzungen.

Wir wollen Wirtschaftskriminalität angemessen ahnden. Deshalb
haben wir im Koalitionsvertrag ein neues Sanktionsrecht gegen
Wirtschaftsunternehmen vereinbart. Zu dieser Vereinbarung stehen wir,
an ihr muss sich der Entwurf aus dem Justizministerium aber auch
messen lassen. Offenbar geht der Entwurf deutlich über das
Vereinbarte hinaus. Hier hat sich anscheinend jemand gedacht "je
mehr, desto besser".

Bei verschiedenen Skandalen der letzten Jahre konnte der Eindruck
entstehen, dass in der Strafverfolgung gegen die Verantwortlichen
keine ausreichenden Sanktionen erfolgt sind. Das hat nicht zuletzt
Vertrauen in den Rechtsstaat gekostet. Es stimmt: Der Ehrliche darf
nicht der Dumme sein. Genau das ist aber die Folge, wenn - wie im
Referentenentwurf vorgesehen - die neue Sanktion der
Verbandsauflösung eingeführt würde. Der ehrliche Arbeitnehmer
verliert dann seinen Arbeitsplatz, der ehrliche Gläubiger erhält kein
Geld und der ehrliche Kunde bekommt keine Gewährleistung. Wir hatten
diese Forderung bereits in den Koalitionsverhandlungen abgelehnt und
aus dem Koalitionsvertrag gestrichen. Bei dieser Ablehnung bleibt es.

Auch in anderen Bereichen geht der Referentenentwurf über die
Vereinbarung im Koalitionsvertrag hinaus: Es geht doch um Fälle
erheblicher Wirtschaftskriminalität, nicht um Verfehlungen in kleinen
Vereinen oder etwa Kommunen, die jetzt aber alle einbezogen werden.
Außerdem hatten wir Sanktionen für bloße Aufsichtspflichtverletzungen
abgelehnt; auch das wird falsch umgesetzt. Und: Wollen wir wirklich
deutsches Strafrecht ausdehnen und beispielsweise gegen Korruption
eines chinesischen Unternehmens in Afrika anwenden, weil es auch
einen Sitz in Deutschland hat?"



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de

Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

698909

weitere Artikel:
  • EU-Terminvorschau vom 24. August bis 08. September 2019 Berlin (ots) - Die EU-Terminvorschau ist ein Service der Vertretungen der EU-Kommission in Deutschland für Journalisten. Sie kündigt vor allem Termine der EU-Kommission, des Europäischen Parlaments, des Rates der Europäischen Union und des Europäischen Gerichtshofes mit besonderer Bedeutung für Deutschland an. Kurzfristige Änderungen sind möglich. Samstag, 24. August Biarritz/Frankreich: EU-Ratspräsident Tusk beim G7-Gipfel (bis 26.8.) Die EU wird auf dem Gipfel durch Präsident Donald Tusk vertreten. Er wird mit mehr...

  • Straubinger Tagblatt: SPD steuert auf Koalitionsbruch zu Straubing (ots) - Der Wirtschaftsflügel der Union betrachtet den Vorstoß als "Kriegserklärung". Die Vermögensteuer ist für CDU und CSU absolut inakzeptabel. Die SPD auf Suche nach neuen Partnern sendet damit ein freundliches Signal an Grüne und Linke. Die Vermögensteuer ist die Vorbereitung zum Lagerwechsel - weg von der bei vielen Genossen ungeliebten GroKo, hin zu einem Linksbündnis. Pressekontakt: Straubinger Tagblatt Ressortleiter Politik/Wirtschaft Dr. Gerald Schneider Telefon: 09421-940 4449 schneider.g@straubinger-tagblatt.de mehr...

  • Straubinger Tagblatt: Bolsonaros Spiel mit dem Feuer Straubing (ots) - Bolsonaro wird nicht in Biarritz mit am Tisch sitzen und mit US-Präsident Donald Trump hat er einen mächtigen Fürsprecher. Doch die anderen Staaten wollen Druck machen. Das frisch ausgehandelte Mercosur-Abkommen mit den Staaten Südamerikas bietet dazu einen Hebel. Denn die Absatzmärkte in Europa locken. Mit brennenden Wäldern könnten sie aber verschlossen bleiben. Pressekontakt: Straubinger Tagblatt Ressortleiter Politik/Wirtschaft Dr. Gerald Schneider Telefon: 09421-940 4449 schneider.g@straubinger-tagblatt.de mehr...

  • NOZ: Nur vier Frauen leiten katholische Gemeinden: Osnabrücker Bischof hofft auf veränderte Leitungskultur durch stärkere Einbeziehung Osnabrück (ots) - Nur vier Frauen leiten katholische Gemeinden: Osnabrücker Bischof hofft auf veränderte Leitungskultur durch stärkere Einbeziehung Bode: Sollten Frauen in vielen Bereichen Verantwortung übertragen Osnabrück. Vor dem Hintergrund einer Umfrage der dpa, wonach nur vier von mehr als 10.000 katholischen Gemeindeleitern in Deutschland Frauen sind, erklärte der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir sollten aber schon jetzt das möglich machen, was möglich ist, nämlich mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Rauft euch zusammen! / Leitartikel von Michael Backfisch zum G7-Gipfel Berlin (ots) - Kurzform: In der Klimapolitik gibt es keine Insellösungen. Eine deutsche CO2-Steuer mag das "grüne Gewissen" hierzulande beruhigen. Aber der Rettung des Weltklimas hilft sie nicht wirklich. Hier sind globale Rezepte gefragt. Umweltstandards machen nur Sinn, wenn auch die USA, Russland, China und Indien ins Boot geholt werden. Mit Blick auf Amerika bedeutet dies: Die G7-Partner müssen Trump hinter verschlossenen Türen und in bilateralen Gesprächen bearbeiten. Ihn öffentlich an den Pranger zu stellen, bringt nichts. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht