(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Die eigenen vier Wände Auf in ein Abenteuer! Stefan Schelp

Geschrieben am 09-08-2019

Bielefeld (ots) - Der Bau des eigenen Häuschens sei das letzte
große Abenteuer unserer Zeit, sagen jene, die dieses Abenteuer hinter
sich haben. Dass sich verhältnismäßig wenige junge Menschen in dieses
Abenteuer stürzen, liegt keineswegs daran, dass sie der Mut verlassen
hätte. Sondern daran, dass sie schon an der ersten Hürde straucheln.
Es fehlt am Eigenkapital. Sagt das Institut der deutschen Wirtschaft,
das nicht im Verdacht steht, Anwalt der kleinen Leute zu sein.
Eigentlich ist der Bauherrenmangel überraschend, wo doch Geld in
Zeiten von Niedrigzinsen so billig zu haben ist wie noch nie. Aber es
braucht eben auch Eigenkapital. Und davon viel mehr als früher. Hier
genau liegt der Haken. Grundstückspreise, Häuserpreise,
Maklergebühren, Grundsteuer - alles ist in den vergangenen Jahren
deutlich teurer geworden. Nur die staatlichen Förderungen verharren
auf dem Level von vor der Preis-Explosion auf dem Immobilienmarkt.
Hier gibt es Anpassungsbedarf. Und das nicht nur aus Mitgefühl mit
den jungen Familien, für die eine Mietwohnung zu eng geworden ist.
Sondern auch, weil Wohneigentum ein Teil der Altersvorsorge ist, die
sich eben nicht mehr aus sprudelnden Lebensversicherungen und
Betriebsrenten speist. Die eigenen vier Wände helfen, Altersarmut zu
vermeiden und entlasten damit auch das staatliche Sozialsystem. Das
Baukindergeld war ein erster - müder - Versuch. Da muss dringend mehr
kommen. So wie es im Koalitionspapier vor Jahren formuliert worden
ist. Selbst wenn man dem Argument folgt, dass Häuslebauer heutzutage
im Schnitt etwas älter sind, weil sie später sesshaft werden, so
fällt doch auf, dass das Thema in der öffentlichen Wahrnehmung wenig
Raum einnimmt. Angesagt stattdessen: Wohnungsmangel, Mietpreisbremse,
sozialer Wohnungsbau, Enteignung der Immobilienkonzerne.
Gewerkschaften, Kirchen, Sozialverbände ziehen an einem Strang.
Natürlich sind diese Themen wichtig, zumal ja schon die Zahlen
belegen, dass sie eine Mehrheit der Bevölkerung betreffen. Und doch
wäre es ein Fehler, die Mengen von Eigentümern und vor allem jene,
die vom Eigenheim träumen, außen vor zu lassen, nur weil deren Lobby
sich noch nicht wortgewaltig gemeldet hat. Denn wer ein Haus gebaut
(oder gekauft) hat, ist angekommen. Er gründet eine Familie, gibt
Geld aus. Kurbelt den Konsum an. Hält die Wirtschaft am Laufen.
Anders gesagt: Er ist bereit für ein neues Abenteuer.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

697394

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Wer organisiert ein Woodstock II?/50 Jahre nach dem Festival für Frieden und Musik braucht Amerikas Gesellschaft eine neue Bewegung gegen Ungerechtigkeit und Hass. Von Manfre Regensburg (ots) - Das Woodstock-Festival fand genau vor 50 Jahren statt. Eigentlich standen kommerzielle Interessen hinter der Idee, die damals besten Bands und Musiker zusammenzubringen. Und es gab schreckliche organisatorische Pannen, weil man kurzfristig an einen anderen Ort ausweichen musste und offenbar keiner wusste, wie man die Anreise von 400 000 Menschen organisiert und sie versorgt. Aber es wurden dann doch Tage des Friedens und der Musik, wie die Veranstalter versprochen hatten. Die Festival-Besucher mögen auf dem Höhepunkt mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Italien will einen starken Mann = Von Julius Müller-Meiningen Düsseldorf (ots) - Wer das Konterfei von Matteo Salvini noch nicht kennt, der kann das nun nachholen. Der 46-jährige Innenminister hat gerade die jüngste Regierungskrise in Italien losgetreten und steht davor, das Kommando in Rom zu übernehmen. Im Herbst dürfte gewählt werden. Eine Überraschung ist das nicht. Zu unterschiedlich sind Fünf-Sterne-Bewegung und die von Salvini geführte rechte Lega, die sogar des Linksliberalismus unverdächtigen Politikern wie dem deutschen Innenminister Horst Seehofer unheimlich geworden ist. Regierungskrisen mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Ungewohnte Wirtschaftsschwäche = Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Deutschland hat die Finanzkrise von 2009 so gut überstanden, dass die meisten Menschen hierzulande glauben, Wirtschaftseinbrüche gehören der Vergangenheit an. Die Produktion erreichte neue Rekordhöhen, die Staatshaushalte wurden saniert, und auf dem Arbeitsmarkt herrschte in vielen Teilen des Landes Vollbeschäftigung. Viele fühlten sich an das Wirtschaftswunder der 50er und 60er Jahre erinnert. Doch in der Wirtschaft ist nichts von Dauer. Und auch nach einem lang anhaltenden Aufschwung gibt es irgendwann einen mehr...

  • Rheinische Post: Grüne üben scharfe Kritik an US-Botschafter Grenell für angedrohten Truppenabzug Düsseldorf (ots) - Die Grünen haben die Androhung des US-Truppenabzugs aus Deutschland durch US-Botschafter Richard Grenell scharf kritisiert. "Unter Freunden und Partnern geht man nicht so miteinander um", sagte die verteidigungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag, Agnieszka Brugger, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). "Bei Donald Trump weiß man nie, ob es die nächste wilde leere Drohung ist oder wirklich etwas dahinter steckt", sagte Brugger. "So eine Kurzschlussreaktion wäre eine weitere Belastung mehr...

  • Rheinische Post: Top-Ökonomen lehnen mehr neue Schulden für Klimaschutz ab Düsseldorf (ots) - Führende Ökonomen lehnen eine Aufweichung der Schuldenbremse für Mehrausgaben zum Klimaschutz strikt ab. "Für den Klimaschutz brauchen wir einen einheitlichen CO2-Preis, nicht neue Schulden", sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). "Die ,schwarze Null' ist eine politische Festlegung, an der man nicht festhalten sollte, wenn die Konjunktur einbricht. Soweit sind wir allerdings noch nicht", sagte Fuest. "Die Schuldenbremse bietet gleichzeitig genug mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht