| | | Geschrieben am 31-07-2019 Börsen-Zeitung: Geliefert / Kommentar zur Zinsentscheidung der US-Notenbank von Kai Johannsen
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 Frankfurt (ots) - Der Markt hat sie gefordert, die Fed hat sie
 geliefert: die US-Leitzinssenkung. Gestern Abend hat die US-Notenbank
 den Leitzins um 25 Basispunkte gekappt. Das ist die erste Zinssenkung
 seit gut zehn Jahren. Im Dezember 2008 - die US-Investmentbank Lehman
 Brothers hatte drei Monate zuvor die Grätsche gemacht - hatten die
 US-Währungshüter zuletzt eine Zinssenkung vorgenommen. Im Dezember
 2015 hatten sie den Erhöhungsmodus eingeläutet.
 
 Mit diesem Schritt hat Fed-Chef Jerome Powell, der seine
 Handlungsbereitschaft  klar in Aussicht gestellt hatte, die Zinswende
 eingeleitet, und die US-Notenbank ist damit nach gut dreieinhalb
 Jahren von  Zinsanhebungen wieder im Modus der lockeren Geldpolitik
 angekommen. Diesem Schritt  werden weitere Zinsschritte nach unten
 folgen. Die Wirtschaft der USA liegt derzeit zwar nicht am Boden,
 aber Makrodaten geben immer wieder  Schwächesignale. Auch der Fed ist
 bekannt, dass die US-Konjunktur nun schon mehr als zehn Jahre auf
 Expansionskurs ist und dieser nicht ewig anhält. Zudem weiß die Fed
 um die Auswirkungen des US-Handelsstreits mit China. Verunsicherung,
 Investitionszurückhaltung und in der Folge Konjunkturschwäche sind
 das Szenario, das die Fed über die Schützenhilfe der Zinssenkung zu
 verhindern oder zumindest abzumildern versucht. Und eines ist der Fed
 klar: Der Handelsstreit ist nicht morgen passé. Volkswirte gehen  von
 einem jahrelangen Zwist mit  heftigen Auswirkungen für die am Zenit
 stehende US-Wirtschaft aus.
 
 Und  nun? Die Fed wird nachlegen (müssen). Zwar nicht auf jeder
 der kommenden Zinssitzungen. Sie wird betonen, auf Sicht zu fahren,
 sich alle Optionen offenzuhalten und weitere Aktionen von der
 Datenlage abhängig machen zu wollen. Das hat sie in der Vergangenheit
 so gemacht und wird es auch jetzt tun. Es  kommt für die Fed aber ein
 Aspekt erschwerend hinzu:  die Fehler der Vergangenheit, die sich nun
 rächen. Die Fed hatte die erste Zinsanhebung viel zu lange
 hinausgeschoben und ist auch bei den anschließenden Erhöhungen zu
 zögerlich geblieben. Das heißt, dass sie sich für diese nun
 anstehende wirtschaftliche Phase zu wenig Pulver beiseitegelegt hat.
 
 Jetzt muss sich zeigen, wie weit sie mit ihren Zinssenkungen
 kommt, wie viel sie damit noch bewirken kann. Vermutlich wird sie zu
 weiteren Waffen greifen müssen, ähnlich wie die EZB, die der Fed in
 Sachen ultralockerer Geldpolitik nächsten Monat folgen wird. Die
 Bondmärkte werden das antizipieren, die Renditen  noch tiefer in den
 Negativbereich abrutschen. Die Verzerrungen in den Zinsmärkten werden
 sich  verschärfen.
 
 (Börsen-Zeitung, 01.08.2019)
 
 
 
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