(Registrieren)

Daseinsvorsorge statt Profitorientierung / Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes, zur Studie "Neuordnung der Krankenhaus-Landschaft" der Bertelsmann-Stiftung

Geschrieben am 15-07-2019

Berlin (ots) - Krankenhäuser sind keine Profitcenter, sondern Teil
der staatlichen Daseinsvorsorge. Planungsentscheidungen werden in den
Ländern getroffen und nicht am grünen Tisch der Bertelsmann-Stiftung.
Es lässt sich aus der Warte von Ökonomen leicht von Zentralisierung
und Kapazitätsabbau fabulieren, wenn dabei die Bedürfnisse gerade
älterer, immobiler Menschen unter den Tisch fallen, die auf eine
wohnortnahe stationäre Grundversorgung angewiesen sind.
Versorgungsprobleme werden nicht dadurch gelöst, dass pauschal
regionale, leicht zugängliche Versorgungskapazitäten ausgedünnt
werden.

Strukturelle Probleme, wie sie in der Notfallversorgung zu Tage
treten, sind längst erkannt, an Konzepten wird intensiv gearbeitet.
So hat der Marburger Bund erst jüngst gemeinsam mit der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung ein Konzept zur Etablierung
gemeinsamer Anlaufstellen von Krankenhäusern und Bereitschaftspraxen
der niedergelassenen Ärzte vorgelegt.

Die Krankenhausversorgung als ein zentrales Element der
Daseinsfürsorge braucht zweifellos Steuerung. In erster Linie müssen
die Länder ihre Kompetenzen in der Planung wieder stärken. Dazu
bedarf es einer definierten Krankenhausplanung und aktiven Gestaltung
unter Beteiligung der jeweiligen Landesärztekammer. Der Fokus der
Krankenhausplanung muss auf einer versorgungs- und
qualitätsorientierten Gestaltung liegen. Dies erfordert:

- die Sicherstellung einer ausreichenden und qualifizierten
Personalbesetzung sowohl in der Grundversorgung als auch bei
zunehmender Spezialisierung;
- eine sektorenübergreifende Versorgungsplanung unter
Berücksichtigung regionaler Strukturen;
- die Sicherstellung von medizinischer Kompetenz in der Fläche,
auch durch Vernetzung und Verbünde;
- die Sicherstellung der finanziellen Mittel und rechtliche
Anpassungen für einen versorgungsgesteuerten Strukturwandel.

Um eine gute stationäre Versorgung sicherzustellen, sind deutlich
erhöhte Investitionen in Krankenhäuser für Umstrukturierungen, neue
Technologien und Digitalisierung notwendig. Dazu ist es dringend
erforderlich, dass die Länder ihrer Investitionsverpflichtung
vollumfänglich nachkommen. Für die Implementierung neuer digitaler
Technologien ist zusätzlich der Einsatz von Bundesmitteln
unabdingbar. Was wir nicht brauchen, ist eine weitere Zurichtung der
Krankenhauslandschaft im Sinne einer profitorientierten
Konzernbildung.



Pressekontakt:
Marburger Bund Bundesverband
Referat Verbandskommunikation
Hans-Jörg Freese (Pressesprecher)
Tel. (030) 746846-40
Mobiltel.: 0162 2112425
E-Mail: presse@marburger-bund.de

Original-Content von: Marburger Bund - Bundesverband, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

694579

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Niedersachsens CDU-Chef rechnet mit schneller Nachfolge von der Leyens und sieht große Koalition als "fragil" Düsseldorf (ots) - Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann hat für die Nachfolge von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im Falle ihrer Wahl zur EU-Kommissionpräsidentin Ansprüche seines Landesverbandes angemeldet. "Die CDU Niedersachen als drittgrößter Landesverband muss in der Bundesregierung angemessen vertreten sein. Wir haben gute Frauen und Männer in Berlin, die aus dem Stand heraus ein Ministerium führen können. Die Entscheidung liegt bei der Kanzlerin", sagte Althusmann der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). mehr...

  • exklusiv: Bayerns Gesundheits-Staatsministerin hält an flächendeckender Krankenhausversorgung fest Berlin (ots) - Bayerns Staatsministerin für Gesundheit, Melanie Huml (CSU), hält an einer flächendeckenden Krankenhausversorgung fest. Im ARD Mittagsmagazin hat Huml am Montag einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung widersprochen: "Sich von vornherein auf eine bestimmte Anzahl von Krankenhäusern festzulegen, halte ich nicht für zielführend. " Je mehr Krankenhäuser, desto schlechter die medizinische Versorgung - das ist das Ergebnis der Studie. Viele Krankenhäuser würden demnach versuchen alle Medizinfelder abzudecken. mehr...

  • bpa begrüßt Spahns Reise in den Kosovo / Meurer: "Bundesgesundheitsminister bemüht sich erkennbar um Verringerung der Versorgungslücken" Berlin (ots) - Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste begrüßt die heutige Reise von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in den Kosovo zur Anwerbung von Pflegekräften außerordentlich. bpa-Präsident Bernd Meurer: "Wir freuen uns sehr, dass Bundesminister Spahn sich erkennbar um die Verringerung der Versorgungslücken bemüht. Wir hoffen sehr, dass die Reise des Bundesministers auch zu einer Beseitigung der Probleme in den Botschaften beiträgt und die Visaverfahren massiv beschleunigt werden." Der Bundesverband privater mehr...

  • Bepreisung von CO2-Emissionen wichtig für die Reduzierung von Treibhausgasen Düsseldorf (ots) - "Wir begrüßen den Vorschlag der Wirtschaftsweisen für eine Bepreisung von CO2-Emissionen als klimapolitisches Element", sagt Prof. Harald Bradke, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt (GEU). "Wir können nicht länger die Kosten für unsere Lebensweise zukünftigen Generationen anlasten. Nur wenn diese Kosten heute schon eingepreist werden, kann der Markt die wirtschaftlich optimalen Entscheidungen treffen und den erforderlichen Strukturwandel meistern", so Bradke. Deutschland hat sich klar zur Reduktion mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Bergleute-Protest: MLPD wehrt sich gegen Verdacht der NRW-Landesregierung Bielefeld (ots) - Die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) hat sich gegen Vorwürfe der NRW-Landesregierung gewehrt, sie hätte sich mit der AfD verbündet, um eine Besuchergruppe von Bergleuten im Landtag aufzuwiegeln. In einem Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Dienstagausgabe) sagte ein MLPD-Sprecher, die Anschuldigungen seien "frei erfunden". Die linksextreme Splitterpartei lehne "eine Zusammenarbeit mit der rassistischen AfD strikt ab - und als Bergleute verkleiden wir uns auch nicht". mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht