| | | Geschrieben am 09-07-2019 KfW-Innovationsbericht: Weniger Mittelständler setzen auf Innovationen
 | 
 
 Frankfurt am Main (ots) -
 
 - Innovatorenquote sinkt um 4 Prozentpunkte auf 23%
 - Innovationsausgaben im Mittelstand gehen weiter zurück auf 30,7
 Mrd. EUR
 - Prozessinnovationen entwickeln sich gegen den Trend positiv -
 Digitalisierung dürfte hier ein Schwerpunkt sein
 
 Der Anteil der innovativen mittelständischen Unternehmen in
 Deutschland ist wieder gesunken: Die Innovatorenquote für die Jahre
 2015/2017 liegt bei 23% und damit um 4% niedriger als in der zuvor
 untersuchten Periode 2014/2016. Dies zeigt der aktuelle
 KfW-Innovationsbericht. Das heißt: Nur noch 850.000 kleine und
 mittlere Firmen hierzulande investierten zuletzt in innovative
 Produkte oder Prozesse - 150.000 weniger als 2014/2016. Nach einem
 kurzen Zwischenhoch schwenkt die Innovationstätigkeit im Mittelstand
 damit wieder auf ihren langjährigen Abwärtskurs ein. Seit ihrem
 Höchststand von 43% aus den Jahren 2004/2006 hat sich die
 mittelständische Innovatorenquote nahezu halbiert. Die Summe, die der
 Mittelstand für Innovationen ausgibt, entwickelt sich seit 2014
 ebenfalls rückläufig - und ging 2017 nochmals zurück auf nun 30,7
 Mrd. EUR (2016: 32,2 Mrd EUR).
 
 Der aktuelle Rückgang der Innovatorenquote ist ausschließlich auf
 die Entwicklung bei den Produktinnovatoren zurückzuführen. Der Anteil
 der Unternehmen, die neue bzw. verbesserte Produkte auf den Markt
 brachten, nahm gegenüber der Vorperiode um 4 Prozentpunkte ab. Er
 liegt mit aktuell 15% auf dem niedrigsten Wert seit der Aufnahme des
 KfW-Mittelstandspanels im Jahr 2002. Dagegen nahm die
 Prozessinnovatorenquote zum zweiten Mal in Folge auf nun 17% zu, die
 somit erstmalig höher ausfällt als die der Produktinnovatoren. Ein
 Grund hierfür dürfte in der zunehmenden Digitalisierung im
 Mittelstand liegen, die eine Modernisierung von Herstellungsprozessen
 und Abläufen in der Verwaltung befördert.
 
 Blickt man auf die Innovationstätigkeit nach Unternehmensgröße, so
 sind aktuell in allen Größenklassen Rückgänge in der Größe von minus
 3 bis minus 6 Prozentpunkte zu konstatieren. Im langfristigen
 Vergleich wird jedoch offensichtlich, dass vor allem die kleinen
 Mittelständler mit weniger als 5 Beschäftigten sich immer mehr aus
 der Innovationstätigkeit verabschieden. Rund 80% aller
 mittelständischen Firmen fallen in diese Größenklasse, binnen 11
 Jahren sank der Anteil von Innovatoren hier um deutlich über die
 Hälfte. Bei den großen Mittelständlern mit mehr als 50 Beschäftigten
 ging der Anteil innovativer Firmen im gleichen Zeitraum zwar
 ebenfalls deutlich zurück, allerdings nur um gut ein Viertel. Für den
 Rückgang der Innovationstätigkeit seit Mitte der 2000er Jahre dürfte
 ein Bündel von Faktoren ausschlaggebend gewesen sein. Dazu zählen der
 gestiegene Fachkräftemangel, die demografisch bedingte Alterung der
 Beschäftigten, die Zunahme von Finanzierungshemmnissen bei
 Innovationen oder das Ausbleiben eines Technologieschubs.
 
 Eine besondere Bedeutung kommt darüber hinaus Unternehmen zu, bei
 denen Forschung und Entwicklung (FuE) fest im Geschäftsmodell
 verankert sind: Diese mit aktuell 8% der Mittelständler
 vergleichsweise kleine Gruppe bringt kontinuierlich Innovationen mit
 einem hohen Neuigkeitsgrad hervor. 9 von 10 FuE-aktiven Unternehmen
 schließen innerhalb eines Dreijahreszeitraums mindestens ein
 Innovationsvorhaben ab.
 
 "Der Rückgang der Innovationstätigkeit im Mittelstand setzt sich
 fort", sagt Dr. Volker Zimmermann, Innovationsexperte bei KfW
 Research. "Für die deutsche Wirtschaft und ihre internationale
 Wettbewerbsfähigkeit sind dies keine guten Nachrichten - schließlich
 spielen Innovationen eine große Rolle für Beschäftigung, Rendite,
 Umsatz und Produktivität". Um dem Rückgang der Innovatorenquote
 entgegenzuwirken, gilt es, die Innovationsaktivitäten in der Breite
 der vorwiegend nachahmenden Mittelständler zu stärken, etwa über
 Unterstützung im organisatorisch-personellen Bereich. "Diese
 Innovatoren sind von Bedeutung, da sie für die Diffusion neuer
 Technologien in der Wirtschaft sorgen. Gesamtwirtschaftliche Effekte
 von Innovationen, wie zusätzliches Wirtschaftswachstum und der
 erhoffte Wiederanstieg der Produktivitätsentwicklung werden sich nur
 dann einstellen, wenn ein technologischer Fortschritt in der Breite
 der Wirtschaft realisiert wird", so Zimmermann. Auf der anderen Seite
 ist es notwendig, die Entwicklung neuer Technologien und die
 Unterstützung von Vorreiterunternehmen weiterhin zu stärken. "Die
 deutsche Wirtschaft muss ihren technologischen Vorsprung sichern und
 neue Technologiefelder besetzen. Angesichts der ambitionierten
 Innovationsstrategien im Ausland sind dazu erhöhte
 Innovationsanstrengungen hierzulande notwendig. Dies gilt gerade auch
 vor dem Hintergrund der aktuellen konjunkturellen Entwicklung, von
 der eine bremsende Wirkung auf die Innovationstätigkeit droht." Dass
 sich die Politik zum Erreichen des 3,5 %-Ziels für die Höhe der
 FuE-Ausgaben bezogen auf das BIP bis zum Jahr 2025 bekannt habe, sei
 ein wichtiges Signal. "Die Ausstattung der Initiativen und
 Fördermaßnahmen mit ausreichend finanziellen Mitteln wird
 mitentscheidend dafür sein, ob dieses Ziel auch erreicht wird."
 
 Der KfW-Innovationsbericht ist abrufbar unter:
 www.kfw.de/innovationsbericht
 
 Zur Datenbasis:
 
 Der KfW-Innovationsbericht basiert auf dem KfW-Mittelstandspanel,
 das seit dem Jahr 2003 als schriftliche Wiederholungsbefragung der
 kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland mit einem Umsatz von
 bis zu 500 Mio. EUR im Jahr durchgeführt wird. Dabei werden
 regelmäßig Fragen zur Innovationstätigkeit im Mittelstand erhoben.
 Mit einer Datenbasis von bis zu 15.000 Unternehmen pro Jahr stellt
 das KfW-Mittelstandspanel die einzige repräsentative Erhebung im
 deutschen Mittelstand und damit die wichtigste Datenquelle für
 mittelstandsrelevante Fragestellungen dar. Durch die
 Repräsentativität für sämtliche mittelständische Unternehmen aller
 Größenklassen und Branchen in Deutschland bietet das
 KfW-Mittelstandspanel die Möglichkeit Hochrechnungen auch für
 Kleinstunternehmen mit weniger als 5 Beschäftigten durchzuführen. In
 der aktuellen Welle haben sich 9.666 mittelständische Unternehmen
 beteiligt.
 
 
 
 Pressekontakt:
 KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
 Kommunikation (KOM), Sybille Bauernfeind
 Tel. +49 (0)69 7431 2038, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
 E-Mail: Sybille.Bauernfeind@kfw.de, Internet: www.kfw.de
 
 Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 693810
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Chengdu Hi-Tech Zone und Cass Business School verstärken Zusammenarbeit bei Finanzfachkräften Chengdu, China (ots/PRNewswire) - Am 22. Juni 2019 unterzeichnete  
Jiaozi Fin-Tech Dreamworks, mit Sitz in der Chengdu Hi-Tech Zone,  
eine Kooperationsvereinbarung mit der Cass Business School in  
Großbritannien zur gemeinsamen Förderung des Austauschs und der  
Zusammenarbeit zwischen Finanzfachleuten in Chengdu und London. Dies  
ist ein weiterer wichtiger Kooperationsschritt zwischen Chengdu und  
London im Finanzbereich, nachdem im März dieses Jahres das Cass  
Business School Chengdu Center in der Chengdu Hi-Tech Zone errichtet  
wurde. mehr...
 
LeasePlan Versicherungsjahr 2018: Kleines Pflaster - große Wirkung (FOTO) Düsseldorf (ots) - 
 
   - Teilkasko: Anteil der Glasschäden, bei denen die Scheibe  
     ausgetauscht wurde, machen mehr als die Hälfte aller Schäden  
     aus; deutlich weniger Einbrüche, Navi-Diebstähle und  
     Totalentwendungen 
   - Vollkasko: Park- und Rangierschäden weiterhin an der Spitze;  
     deutlich weniger Unfälle durch mangelnde Fahrzeugkontrolle oder  
     fehlende Aufmerksamkeit, weiterer Anstieg des durchschnittlichen 
     Schadenaufwandes 
 
   LeasePlan betreut in Deutschland über 100.000 gewerblich genutzte  
Fahrzeuge. mehr...
 
Skyhawk Therapeutics gibt Zuwachs durch weltweiten Spitzenforscher als Leiter des wissenschaftlichen Beirats sowie neuen VP für Onkologie/Biologie bekannt - Dr, Tyler Jacks, Leiter des Koch-Instituts für integrative  
Krebsforschung am MIT wird Vorsitzender des wissenschaftlichen  
Beirats von Skyhawk 
 
   - Dr. Tai Wong, ehemaliger Vizepräsident für Biologie bei Peloton  
Therapeutics, deren Übernahme durch Merck bereits bekanntgegeben  
wurde, wird Vizepräsident für Onkologie-Biologie bei Skyhawk 
 
   Waltham, Massachusetts (ots/PRNewswire) - Skyhawk Therapeutics,  
Inc. ("Skyhawk") gab heute bekannt, dass sich Dr. Tyler Jacks dem  
Unternehmen als Leiter seines wissenschaftlichen Beirats  
angeschlossen mehr...
 
Thyssengas beauftragt PSI mit einem Upgrade des Gas-Management-Systems / Überwachung, Simulation und Steuerung des Transportnetzes Berlin (ots) - Die PSI Software AG wurde von der Thyssengas GmbH  
mit der Lieferung eines Software-Upgrades für das bestehende  
Gas-Management-System auf die Version 7.8. beauftragt. Das Upgrade  
beinhaltet wichtige Funktionserweiterungen und Services. 
 
   Das Prozessleitsystem PSIcontrol/Gas mit dem Simulationskern  
PSIganesi und den Modulen PSItransport, PSIcomcentre erfüllen  
insbesondere die wesentlichen Anforderungen wie technische  
Überwachung, Simulation und Steuerung des Transportnetzes. Darüber  
hinaus bieten sie neben der Bereitstellung mehr...
 
Technikliebhaber und Romantiker: Die Lieblingsprodukte von Prime-Mitgliedern in Deutschland und Österreich im Überblick (FOTO) München (ots) - 
 
   Mehr als die Hälfte der Deutschen und drei von fünf Österreichern  
warten mit großen Anschaffungen auf einen Angebots-Tag. Das belegt  
eine aktuelle Studie von The Harris Poll, für die jeweils über  
Tausend Erwachsene in Deutschland und Österreich zu ihren  
Einkaufsgewohnheiten befragt wurden. Viele Bestseller stammen in  
beiden Ländern aus dem Technikbereich, in dem Kunden besonders gerne  
Ausschau nach einem guten Angebot halten. Bei den Deutschen standen  
im vergangenen Jahr* neben Unterhaltungselektronik auch Kosmetik- mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |