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NOZ: Parteienforscher sehen Grüne mit Kanzlerchancen

Geschrieben am 27-05-2019

Osnabrück (ots) - Parteienforscher sehen Grüne mit Kanzlerchancen

Von Lucke: "Ökopartei als zweite Kraft etabliert" - "SPD braucht
Aufbauphase ohne Regierungsbeteiligung" - Niedermayer: "Ernsthaft
über grünen Kanzler nachdenken"

Osnabrück. Parteienforscher sehen die Grünen nach den Erfolgen bei
den Wahlen in Europa und Bremen mit Chancen auf die Kanzlerschaft.
"Sie haben den zweiten Platz nicht nur im Blick, sie sind bereits die
zweite Kraft im Land und damit werden sie ernsthaft um die
Kanzlerschaft kämpfen", sagte Albrecht von Lucke,
Politikwissenschaftler von den "Blättern für deutsche und
internationale Politik", der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Politologe
Oskar Niedermayer von der Freien Universität Berlin sagte: "Bei
Neuwahlen wäre die Ökopartei die einzige, die profitieren würde -
dann müsste man ernsthaft über einen potenziellen grünen Kanzler oder
eine Kanzlerin nachdenken."

Von Lucke hält einen Bruch der Großen Koalition und damit
Neuwahlen im Herbst für möglich: "Spätestens nach den absehbar
desaströsen Ergebnissen bei den Wahlen im Osten kann der Druck so
groß werden, dass die SPD die Groko verlassen muss, weil die Basis
sonst rebelliert", sagte der Wissenschaftler und Redakteur. Die SPD
sei "personell und inhaltlich so ausgehöhlt, dass sie eine
langjährige Aufbauphase ohne Regierungsbeteiligung braucht". Mit
einem sofortigen Platzen von Schwarz-Rot rechnet er nicht. "Union und
SPD klammern sich momentan wie zwei Ertrinkende aneinander", sagte
er.

Niedermayer warnte Union und SPD vor einem Groko-Aus: "Ein
Wahlkampf würde die Spaltung im Land noch vergrößern und die
Bundesrepublik politisch lähmen - und das in einer Zeit enormer
internationaler Herausforderungen, in der Berlin unbedingt
handlungsfähig sein muss", sagte der Politikwissenschaftler. Überdies
sei "in beiden Parteien niemand zu erkennen, der das Ruder übernehmen
und den Vertrauensverlust wettmachen könnte."

Andrea Nahles kann sich laut Lucke vorerst an der Spitze der SPD
und ihrer Bundestagsfraktion halten, weil sie keine ernsthafte
Konkurrenz habe. "Andrea Nahles wäre längst Geschichte, wenn es
jemanden gäbe, der die Partei führen könnte und wollte", sagte er der
NOZ. Allerdings seien "die Verwerfungen in der SPD so groß und der
Unwille an der Großen Koalition so maximal, dass es gut möglich ist,
dass die SPD-Führungsriege die Wahlen im Osten nicht mehr übersteht",
fügte er hinzu.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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