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NABU fordert mehr Tempo beim Herdenschutz / Miller: Bundesministerinnen Klöckner und Schulze müssen für Miteinander von Mensch, Weidetierhaltung und Wolf an einem Strang ziehen

Geschrieben am 26-04-2019

Berlin (ots) - Zum Tag des Wolfes (30.4.) hat der NABU an
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und
Bundesumweltministerin Schulze appelliert, nach dem Vorbild ihrer
Brüsseler Kollegen beim Herdenschutz eng zusammenzuarbeiten.

Die EU hat kürzlich den Weg für umfassenden Herdenschutz frei
gemacht: Nicht nur Investitions-, sondern auch Erhaltungs- und
indirekte Kosten wie Tierarztkosten können zu 100 Prozent gefördert
werden. In einem gemeinsamen Brief hatten EU-Umweltkommissar Karmenu
Vella und Landwirtschaftskommissar Phil Hogan betont, dass eine
Koexistenz von Mensch und Wolf in Europa nur gelingt, wenn Agrar- und
Umweltministerium an einem Strang ziehen. "Jetzt liegt es an Ihnen,
diese Möglichkeiten für Bund und Länder zu nutzen und Herdenschutz
als effektive präventive Maßnahme konsequent umzusetzen. Es ist
dringend an der Zeit, den Rahmen für flächendeckenden Herdenschutz in
Deutschland zu schaffen", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller
in einem offenen Brief an die Ministerinnen.

Forderungen nach Bestandsregulierungen sowie Debatten zum
günstigen Erhaltungszustand der Wolfspopulation seien nicht
zielführend. Die Weiden müssen mit entsprechenden Zäunen umgeben
werden, Herdenschutzhunde zum Einsatz kommen und bei Schäden durch
Wölfe muss eine schnelle finanzielle Hilfe für Weidetierhalter
greifen. Miller: "Wir brauchen mehr Tempo beim Herdenschutz. Guter
Herdenschutz verringert Nutztierübergriffe und sorgt dafür, dass
Wölfe sich erst gar nicht auf Nutztiere spezialisieren." Der Bund
sollte die Bundesländer darin unterstützen, beispielsweise durch die
Einrichtung eines Herdenschutzkompetenzzentrums zur Bündelung
fachlicher Erkenntnisse, für Forschung und Innovation sowie zur
Beratungsleistung von Weidetierhaltern.

Der NABU sieht vor allem die Bundeslandwirtschaftsministerin in
der Pflicht, da sie für die Berufsgruppe der Weidetierhalter
Verantwortung hat. Statt sich wie bislang für Bestandsregulierungen
auszusprechen, sollte sie sich den Ursachen und Lösungen zuwenden.
"Unterm Strich ist es irrelevant, ob sich acht oder zehn Wölfe in
einer Region befinden - so lange Weidetiere ungeschützt bleiben, sind
sie leichte Beute", so Miller.

Der NABU hat den 30. April zum "Tag des Wolfes" ausgerufen. An
diesem Datum endet aus wissenschaftlicher Sicht das Wolfsjahr. Im Mai
wird der Wolfsnachwuchs geboren, es beginnt das neue
"Monitoring-Jahr", mit dem wissenschaftlich dokumentiert wird, wo und
wie viele Tiere aktuell in Deutschland leben. Bundesweit bieten
NABU-Aktive an diesem Tag Veranstaltungen rund um den Wolf an und
informieren vielseitig über das Wildtier. In diesem Jahr steht die
Buchpremiere des Bildbandes "Das Leben unserer Wölfe" im
Mittelpunkt. Das Buch ist in Kooperation des NABU mit dem
Naturfotografen Heiko Anders und dem Haupt Verlag entstanden. Es gibt
einen exklusiven Einblick in das Familienleben der Wölfe und zeigt
faszinierende Aufnahmen der "wilden Heimkehrer".

Mehr Infos:
www.NABU.de/wolf
Pressefotos zum Wolf: www.nabu.de/pressebilder_wolf
Offener Brief: www.NABU.de/tdw-offenerbrief
Bildband "Das Leben unserer Wölfe" im NABU-Shop (www.nabu-shop.de)
erhältlich (Art.-Nr.: 4266, 29,90 Euro)

Die Buchpremiere findet am 29. April von 18 bis 20 Uhr in der
NABU-Bundesgeschäftsstelle statt. Anmeldung unter presse@NABU.de



Für Rückfragen:

Dr. Claudia Grünewald, NABU-Teamleiterin Artenschutz,
Tel. +49 (0)30.284984-1637, E-Mail: Claudia.Gruenewald@NABU.de

Zum Buch und zur Veranstaltung: Hanna Pfüller, NABU-Referentin für
Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +49 (0)30.284984-1591,
Hanna.Pfueller@NABU.de

NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper |
Silvia Teich
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958 | -1588
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell


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