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Neuer Bericht ist Warnschuss für europäische Fischereipolitik: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern Ende der Überfischung

Geschrieben am 12-04-2019

Berlin (ots) - Wissenschafts-, Technik- und Wirtschaftsausschuss
für Fischerei der EU (STECF) kommt erneut zum Schluss, dass sich die
Fischbestände zu langsam erholen - Fischereibranche ist auf gesunde
Fischbestände angewiesen - Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern
Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, gesetzlich festgelegtes
Ende der Überfischung bis 2020 einzuhalten

Vor fünf Jahren haben sich die EU-Mitgliedsstaaten rechtlich dazu
verpflichtet, die Überfischung in den europäischen Gewässern bis
spätestens 2020 zu beenden. Von diesem Ziel ist die EU jedoch noch
weit entfernt, wie der kürzlich veröffentlichte Bericht des
Wissenschafts-, Technik- und Wirtschaftsausschusses für Fischerei der
EU (STECF) zeigt. Demzufolge konnten seit 2003 bereits Fortschritte
beim Wiederaufbau der Fischbestände erzielt werden, doch diese
positive Entwicklung hat sich in den letzten Jahren stetig
verlangsamt. Die Situation im Mittelmeer und im Schwarzen Meer ist
nach wie vor sehr besorgniserregend. Aus Sicht der Deutschen
Umwelthilfe (DUH) und Our Fish muss jetzt gehandelt werden, damit das
gesetzlich vereinbarte Ziel bis 2020 die Überfischung zu beenden,
noch erreicht wird.

Der STECF-Bericht weist aus, dass immer noch 41 Prozent der
Fischbestände im Nordostatlantik überfischt sind und sich 37 Prozent
außerhalb sicherer biologischer Grenzen befinden. Außerdem bemängelt
der Bericht, dass für zu wenige Bestände eine wissenschaftliche
Bewertung existiert, um die Fanggrenzen in Einklang mit dem
vereinbarten Nachhaltigkeitsziel des höchstmöglichen Dauerertrags zu
bringen. Von 70 wissenschaftlich bewerteten Beständen existiert eine
solche Bewertung nur für 25. Dies erschwere erheblich die Kontrolle
der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der gemeinsamen
Fischereipolitik (GFP).

"Es ist fünf vor zwölf. Wenn wir das Ziel, die Fischbestände bis
2020 nachhaltig zu befischen, nicht verfehlen wollen, müssen wir in
der politischen Entscheidungsfindung radikal umdenken", sagt Sascha
Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer. Doch auch mit einer
besseren Datenlage wäre ein Ende der Überfischung noch kein Stück
näher. "Die Gesundheit unserer Fischbestände muss über den
kurzfristigen Interessen der Industrie stehen. Deshalb fordern wir
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner dringend auf, ihren
Einfluss im EU-Ministerrat geltend zu machen und bis 2020 für
nachhaltige Fangquoten zu sorgen," so Müller-Kraenner.

"Wir fordern die Europäische Kommission und alle Mitgliedstaaten
nachdrücklich dazu auf, sich für Fanggrenzen gemäß wissenschaftlicher
Empfehlungen einzusetzen, um die Überfischung bis 2020 zu beenden",
sagt Rebecca Hubbard, Direktorin der Our Fish-Kampagne. "Wenn die
EU-Fischereiminister die gesetzlichen Vorgaben zur Sicherung unserer
Fischbestände nicht ernst nehmen, gefährden sie nicht nur das
Überleben der europäischen Fischerei, sondern auch die Gesundheit
unserer Meere, von denen wir alle abhängen. Jetzt ist die Zeit zu
handeln!"

Hintergrund:

Der STECF berät die Europäische Kommission in Fragen des
Fischereimanagements und wird aufgefordert, jährliche Berichte über
die Fortschritte der EU bei der Umsetzung der GFP-Ziele und bei der
Erreichung des höchstmöglichen Dauerertrags zu veröffentlichen.

Über Our Fish:

Die Kampagne Our Fish will sicherstellen, dass die
EU-Mitgliedstaaten die Gemeinsame Fischereipolitik umsetzen und für
nachhaltige Fischbestände in den europäischen Gewässern sorgen. Die
Deutsche Umwelthilfe koordiniert diese Arbeit in Deutschland für die
Kampagne.

Links:

- Zum STECF Bericht:
https://stecf.jrc.ec.europa.eu/reports/cfp-monitoring

- Mehr über Our Fish: http://our.fish/de/



Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Rebecca Hubbard, Programmdirektorin Our Fish
+34 657669425, rebecca@our.fish

Katja Hockun, Projektmanagerin Meeresnaturschutz DUH
030 2400867-895, hockun@duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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