(Registrieren)

NOZ: Nach Kastenstand-Urteil: Bund will Übergangsfrist von 15 Jahren für Umbau der Sauenhaltung

Geschrieben am 06-04-2019

Osnabrück (ots) - Nach Kastenstand-Urteil: Bund will
Übergangsfrist von 15 Jahren für Umbau der Sauenhaltung

Entwurf sieht mehr Platz für Muttertiere vor - Kritik von
Tierschutzbund und Schweinehaltern

Osnabrück. Nach einem höchstrichterlichen Urteil will das
Bundeslandwirtschaftsministerium Sauenhaltern 15 Jahre Zeit lassen,
ihre Ställe tierschutzgerecht umzubauen. Das berichtet die "Neue
Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf einen Verordnungsentwurf.
Dessen Eckdaten will das Ministerium kommende Woche auf der
Agrarministerkonferenz in Landau vorstellen. Demnach sollen Sauen
künftig nur noch wenige Tage im Jahr in sogenannten Kastenständen
fixiert werden dürfen. Bislang schränkt ein Gestänge mehrere Monate
im Jahr die Bewegungsfreiheit der Tiere stark ein. So soll unter
anderem verhindert werden, dass sich die Sauen untereinander
verletzen oder ihre Ferkel erdrücken.

Das Bundesverwaltungsgericht hatte im November 2016 in letzter
Instanz das sogenannte Kastenstand-Urteil des
Oberverwaltungsgerichtes Magdeburg bestätigt. Demnach müssen Sauen im
Kastenstand ihre Gliedmaßen ausstrecken können, ohne an die
danebenliegende Sau im Nachbarkastenstand zu stoßen. Ein Großteil der
Ställe verstößt gegen diese Vorgaben. Nun sollen die Kastenstände
nach den Vorstellungen des Agrarministeriums grundsätzlich 20
Zentimeter länger werden. Im sogenannten Abferkelbereich sollen die
Sauen zudem so viel Platz bekommen, dass sie sich frei drehen können.

Die Bundesregierung will den Bauern eine Übergangsfrist von 15
Jahren einräumen. Während dieser Zeit müssen die Anforderungen des
Gerichts nicht erfüllt werden. Sollte die neue Verordnung noch dieses
Jahr in Kraft treten, würden die Vorgaben 2034 greifen. Dem Deutschen
Tierschutzbund ist das deutlich zu lang. Präsident Thomas Schröder
sagte der "NOZ", es werde alles dafür getan, dass die "elende Haltung
im Kastenstand" unverändert weitergehen könne. Dabei hätten Gerichte
festgestellt, dass es sich dabei um eine tierschutzwidrige Haltung
handle. Schröder: "Ökonomie vor Tierschutz - das war, ist und bleibt
offenbar die nationale Tiernutzpolitik der Bundesregierung." Die
Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) widersprach der
Kritik. ISN-Geschäftsführer Torsten Staack sagte der "NOZ", die Frist
von 15 Jahren sei viel zu kurz. Die Ställe - besonders die
Abferkelbereiche - müssten umfassend umgebaut werden. "Es wird kein
Stein auf dem anderen bleiben können", so Staack. Er forderte zudem
finanzielle Unterstützung von der Bundesregierung. "Auf einen Betrieb
mit 500 Sauen kommen Kosten von einer Million Euro und mehr zu. Das
geht nicht ohne Unterstützung. Ansonsten geben viele Betriebe einfach
auf."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

681596

weitere Artikel:
  • NOZ: Wagenknecht rechnet mit Kritikern ab: Linke hat sich von ärmeren Schichten entfremdet Osnabrück (ots) - Wagenknecht rechnet mit Kritikern ab: Linke hat sich von ärmeren Schichten entfremdet Warnung vor "Lügen" und "Diffamierungen" in der Migrationsdebatte Osnabrück. Sahra Wagenknecht, Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, hat mit ihren Kritikern abgerechnet und sich gegen "Lügen" und "Diffamierungen" in der Migrationsdebatte verwahrt. Wagenknecht sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wer jeden, der eine differenzierte Sicht auf Migration einfordert, in die Nazi-Ecke stellt, begreift nicht, dass er mehr...

  • NOZ: Wolf Biermann macht seine Schwiegermutter zum Cover-Girl Osnabrück (ots) - Wolf Biermann macht seine Schwiegermutter zum Cover-Girl Liedermacher erlaubt sich Gag auf dem Umschlag seines neuen Buchs Osnabrück. Liedermacher Wolf Biermann (82) hat seine Schwiegermutter auf dem Cover seines neuen Buchs verewigt: "Das ist die Mutter meiner Frau Pamela. Auf dem Foto ist sie 20 Jahre alt", sagte er im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Meine Frau hatte das Foto dieser jungen Tänzerin im Kopf - und auch im Computer. Natürlich hat sie ihre Mutter gefragt, ob sie das Bild mehr...

  • Heilbronner Stimme: Cem Özdemirs 13-jährige Tochter macht mit bei Fridays for Future. Sie fragt: "Papa, tust Du genug für das Klima?"/ Grünen-Politiker lobt Engagement der Jugend, warnt aber vor übert Heilbronn (ots) - Der Grünen-Politiker Cem Özdemir (53) ist seiner Tochter dankbar, dass sie ihn durch ihre Teilnahme an den "Fridays-for-Future"-Protesten an seine eigene Verantwortung erinnert. Sie frage ihn auch: "Papa, tust Du genug für das Klima?" Im Interview mit der "Heilbronner Stimme" (Samstag) sagte Özdemir: "Ich bin Greta Thunberg und allen anderen dankbar, die sich für dieses eminent wichtige Thema einsetzen. Dankbar bin ich auch meiner eigenen 13-jährigen Tochter. Sie hat für sich beschlossen, an den Demonstrationen teilzunehmen. mehr...

  • Der Tagesspiegel: Der Deutsche Ethikrat berät Facebook - Vorsitzender Dabrock sieht keinen Interessenkonflikt Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Peter Dabrock, leitet regelmäßig eine Beraterrunde für Facebook, in der es um ethische Fragen zur Digitalisierung geht - einen Interessenkonflikt sieht er nicht, wie er dem Berliner "Tagesspiegel" mitteilte. Der im Januar 2018 gegründete "Facebook-Gesprächskreis: Digitalität & Verantwortung" sollte ursprünglich "unregelmäßig" tagen, wie es in einer Mitteilung von Facebook zur konstituierenden Sitzung hieß. Doch inzwischen ist der Kreis eine institutionalisierte Runde geworden. mehr...

  • #europasindwir - Initiativkreis Ruhr ruft zur Teilnahme an der Europawahl auf (FOTO) Essen (ots) - - Wirtschaftsbündnis sieht die europäischen Werte bedroht durch Populisten und Nationalisten - Unternehmen zeigen mit einer Kampagne Flagge für Demokratie und Zusammenhalt - Moderator Bernd Tönjes: Wähler haben es am 26. Mai in der Hand, mit ihrer Stimme die europäische Idee zu stärken Der Initiativkreis Ruhr ruft alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger auf, von ihrem demokratischen Grundrecht auf freie Wahlen Gebrauch zu machen und bei der Europawahl am 26. Mai 2019 ihre Stimme abzugeben. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht