(Registrieren)

NOZ: Unfallforscher warnt vor E-Tretrollern auf Gehwegen

Geschrieben am 03-04-2019

Osnabrück (ots) - Unfallforscher warnt vor E-Tretrollern auf
Gehwegen

Brockmann: Es kommt zu deutlich mehr Unfällen - Scheuer-Pläne
"hochriskanter Dammbruch"

Osnabrück. Siegfried Brockmann, Unfallforscher vom Gesamtverband
der Deutschen Versicherungsindustrie, hat die von der Bundesregierung
beschlossene Zulassung von Elektro-Tretrollern scharf kritisiert.
"Wenn E-Roller auf Gehwegen erlaubt werden, kommt es zu deutlich mehr
Unfällen", sagte Brockmann der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Gefährdet sind schon normale Fußgänger, die nicht mit diesen
Gefährten rechnen. Besonders dramatisch würde es für diejenigen, die
wir besonders schützen müssen: Gehbehinderte, Sehbehinderte, Blinde
und Menschen mit anderen Einschränkungen. Sie hätten keine Chance zu
reagieren."

Das Kabinett hat an diesem Mittwoch eine Verordnung von
Verkehrsminister Andreas Scheuer beschlossen, wonach E-Scooter mit
bis zu 11,9 km/h schon bald auf Fußgängerwegen fahren dürfen, wenn
die Fahrer mindestens zwölf Jahre alt sind. "Sie wären mindestens mit
der doppelten Gehgeschwindigkeit wie Fußgänger unterwegs, deutlich
schneller als Jogger. Sie würden zur erheblichen Gefahr und
Benachteiligung für Fußgänger auf der für sie vorgesehenen und
geschützten Fläche, ohne dass das erforderlich wäre", kritisierte
Brockmann.

"Die Freigabe der Gehweg-Nutzung für Kraftfahrzeuge wäre ein
hochriskanter Dammbruch", sagte der Unfallforscher weiter. "Es kommen
ja weitere Gefährte auf uns zu: "One Wheeler", "Hoverboards" und
andere Verkehrsmittel ohne Lenkstange wären dann kaum noch von den
Gehwegen zu verbannen." Seine Forderung: "Der Bundesrat muss die
Pläne in dieser Form stoppen. Die Städte sind näher dran als die
Bundesregierung und wissen weit besser um die Gefahren. Die Kommunen
sollten den Landesregierungen klar machen, dass Fußgänger unbedingt
vor diesen Fahrzeugen geschützt werden müssen."

Eine "sehr gute Lösung" wäre es aus Sicht des Experten, sich auf
eine Kategorie von Rollern bis 20 km/h zu beschränken, die man ab 15
Jahren und nur mit einem Mofa-Führerschein fahren darf, und dies nur
auf Radwegen und ansonsten auf den Straßen. "Damit könnte man prima
leben. Es geht ja um die sogenannte letzte Meile, etwa vom Parkplatz
oder der Haltestelle zum Arbeitsplatz, hierfür wären E-Roller
sinnvoll."

Brockmann gab weiter zu bedenken, dass die Polizei "de facto keine
Möglichkeit hätte", Verstöße der E-Rollerfahrer zu sanktionieren. Die
Beamten könnten die Kategorien nicht auseinander halten und
Kontrollen wären nur mit großem Personaleinsatz möglich.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

681093

weitere Artikel:
  • HI warnt: Entminung immer schwieriger / 4. April - Internationaler Tag zur Aufklärung über die Minengefahr (FOTO) München (ots) - Anlässlich des Internationalen Tags der Aufklärung über die Minengefahr äußert sich die gemeinnützige NGO Handicap International (HI) besorgt über die große Anzahl an Blindgängern durch den weit verbreiteten Einsatz von Explosivwaffen in aktuellen Konflikten. Außerdem ist der Einsatz von improvisierten Minen gestiegen. Die verminten Zonen befinden sich häufig in städtischen Gebieten, sie sind schwieriger zu räumen und stellen die humanitären Räumexpert/-innen vor neue Herausforderungen. HI führt in sieben Ländern mehr...

  • Wifi4EU: WLAN mit Risiken und Nebenwirkungen Berlin (ots) - Die Piratenpartei warnt Städte und Gemeinden vor der Teilnahme an dem EU-Förderprogramm "Wifi4EU", das morgen 3.400 Förderzusagen über je 15.000 EUR für den Aufbau kommunaler WLAN-Hotspots vergeben will: "Das Wifi4EU-System ist technisch unsicher und verstößt rechtlich gegen das Grundrecht auf Datenschutz", kritisiert Patrick Breyer, Spitzenkandidat der Piratenpartei zur Europawahl. "Wer über dieses, von der EU gesponsorte WLAN ins Internet will, muss sich künftig über eine zentrale EU-Datenbank persönlich identifizieren. mehr...

  • "Zehn Thesen zum Klimaschutz"; Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Diskussionsbeitrag zur Klimapolitik Bonn (ots) - Die Deutsche Bischofskonferenz hat heute (3. April 2019) einen Diskussionsbeitrag zur Klimapolitik als zentrale gesellschaftliche Herausforderung im Bereich der Schöpfungsbewahrung veröffentlicht. Der Expertentext "Zehn Thesen zum Klimaschutz. Ein Diskussionsbeitrag" basiert auf sozialethischen, ökonomischen, natur- und rechtswissenschaftlichen Überlegungen und enthält Lösungsansätze. Ausgehend von Papst Franziskus' Enzyklika Laudato si' verdeutlicht der Text aus sozialethischer Perspektive die Notwendigkeit des Klimaschutzes. mehr...

  • Historischer Kriminalitätsspitzenwert in Baden-Württemberg erreicht - Minister Strobl verniedlicht harte Fakten Stuttgart (ots) - Scharfe Kritik an der Verniedlichung unlängst veröffentlichter Fallzahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2018 durch den zuständigen Innenminister Thomas Strobl (CDU) äußerte der Fraktionsvorsitzende der AfD im Landtag von Baden-Württemberg, Bernd Gögel MdL, in seiner Antwort auf die heutige Regierungsinformation. Dem auf der Website seines eigenen Ministeriums veröffentlichten Sicherheitsbericht des Landes Baden-Württemberg und der Polizeilichen Kriminalstatistik in weiten Teilen widersprechend, mehr...

  • NOZ: FDP-Vize Kubicki unterstützt Unions-Fraktionschef im Streit um AfD-Kandidatur Osnabrück (ots) - FDP-Vize Kubicki unterstützt Unions-Fraktionschef im Streit um AfD-Kandidatur Bundestagsvizepräsident: Liegen keinerlei Erkenntnisse vor, die gegen Wahl von Harder-Kühnel sprächen Osnabrück. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) hat Verständnis geäußert für die Ankündigung von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus, an diesem Donnerstag nun doch für die AfD-Kandidatin Mariana Harder-Kühnel als weitere Vizepräsidentin zu stimmen. "Außer der Tatsache, dass Frau Harder-Kühnel in der AfD ist, liegen mir mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht