(Registrieren)

rbb exklusiv: Bundesrechnungshof: Finanzgebahren der alten FDP-Fraktion war rechtswidrig

Geschrieben am 02-04-2019

Berlin (ots) - Im Jahr der Wahlniederlage 2013 hat die damalige
FDP-Bundestagsfraktion unrechtmäßig öffentliche Mittel ausgegeben -
und zwar in erheblichem Umfang.

Das geht aus einem Prüfbericht des Bundesrechnungshofes hervor,
der der "rbb24 Recherche" exklusiv vorliegt. Insgesamt hatte die FDP
für das Jahr 2013 mehr als 6 Millionen Euro Ausgaben für
Öffentlichkeitsarbeit ausgewiesen. Das waren fast 40 % der
Gesamtausgaben der Fraktion. Bei einem großen Teil dieser Ausgaben
besteht nun der Verdacht, dass sie illegal für Parteiaufgaben
eingesetzt wurden. Als Beispiel benennt der Bundesrechnungshof eine
Bilanzkampagne der FDP mit Werbespots, die bundesweit in Kinos
gezeigt wurde. Auch bei anderen Gelegenheiten soll die Grenze zur
unzulässigen Parteienwerbung überschritten worden sein, heißt es in
dem Rechnungshofbericht. Er stellt außerdem zahlreiche Verstöße gegen
das Gebot der Wirtschaftlichkeit fest. Wörtlich heißt es in dem
Prüfbericht: "Die Bundestagsfraktion setzte in erheblichem Umfang
öffentliche Mittel zweck- und damit rechtswidrig für Parteiaufgaben
ein."

Weiterhin stellt der Bundesrechnungshof fest, dass die Fraktion
auch bei anderen Maßnahmen "die Grenze einer zulässigen Unterrichtung
über ihre parlamentarische Tätigkeit hin zur unzulässigen
Parteiwerbung" überschritt.

Nach der Wahlniederlage wurde die damalige FDP-Bundestagsfraktion
in die Rechtsform einer "Fraktion in Liquidation" überführt. Die
Fraktion, die aus Mitteln des Bundestags finanziert wurde, wies in
ihrer Bilanz ein millionenschweres Defizit aus. Rein juristisch hat
weder die Mutter-Partei noch die aktuelle FDP-Fraktion etwas mit
dieser Fraktion in Liquidation zu tun, so dass die Defizite auch
nicht ausgeglichen wurden. In der Folge konnten Rentenbeiträge für
Fraktionsmitarbeiter nicht mehr bezahlt werden.

Dass das so überhaupt möglich ist, wird vom Bundesrechnungshof und
Kritikern seit langem als Fehler im System bemängelt. Die FDP als
solche hat eine politische oder gar finanzielle Verantwortung für das
Finanzgebahren ihrer damaligen Fraktion in den letzten Jahren immer
abgelehnt.



Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
rbb24 Recherche
Masurenallee 8 - 14
14057 Berlin
Tel.: (030) 97 99 3-30333
Fax: (030) 97 99 3-30309
Mail: koordination@rbb-online.de
Internet: www.rbb-online.de

Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

680968

weitere Artikel:
  • Winkelmeier-Becker: Maßnahmen gegen Wohnungseinbruch wirken Berlin (ots) - Organisierte Kriminalität ist weiter zu bekämpfen Die aktuelle polizeiliche Kriminalstatistik wurde heute vorgestellt. Hierzu erklärt die rechts- und verbraucherpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elisabeth Winkelmeier-Becker: "Es ist erfreulich, dass die Zahl der gemeldeten Wohnungseinbrüche einen historischen Tiefstand erreicht hat. Das zeigt, dass unsere Maßnahmen aus der letzten Legislaturperiode wirken. Der Einbruch in eine dauerhaft genutzte Privatwohnung wird seitdem mit einer Mindeststrafe mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Grindel Halle (ots) - Grindel war angetreten, um den größten Sportverband der Welt nach dem Skandal um die Vergabe der Weltmeisterschaft 2006, dem sogenannten Sommermärchen-Skandal, aus der Krise zu führen. Aber wie soll das gehen, wenn einer wie er neue Werte vermitteln will? Einer wie er, der offenbar von einer unangenehmen Eitelkeit bewegt wird. Einer wie er, der offenbar gern den Lässigen gibt, aber nicht lässig ist. Einer wie er, der am Ende schlicht nicht das notwendige Format für so einen anspruchsvollen Spitzenjob hat. Pressekontakt: mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Böhmermann Halle (ots) - Es ist gewiss nachvollziehbar, dass Böhmermann sich über Merkel ärgert. Sie hatte das Gedicht in einem Telefonat mit der türkischen Regierung "bewusst verletzend" genannt. Regierungssprecher Steffen Seibert hatte öffentlich über die Bewertung berichtet. Später bezeichnete die Kanzlerin ihre Aussage als Fehler. Allein schon aus diesem Grund wird sie ihre Aussage nicht wiederholen. Gleichwohl sollte kein deutsches Gericht der Regierungschefin die Wiederholung einer derartigen Einschätzung untersagen. Sie muss schließlich mehr...

  • Kölnische Rundschau: zum BGH-Urteil über lebensverlängernde Maßnahmen/passive Sterbehilfe Köln (ots) - Stoppsignal Raimund Neuß zum Urteil des BGH Eigentlich ist es nur ein Urteil in einem sehr speziellen Fall. Der Bundesgerichtshof hatte sich nicht mit lebensverlängernden Maßnahmen an sich zu befassen, sondern mit der Situation eines Patienten, der keine Verfügung über seine Behandlung getroffen und auch keinen Angehörigen entsprechend ermächtigt hatte. Der Sohn, der nun Schadenersatz einklagen wollte, hatte zu Lebzeiten seines Vaters nicht die Möglichkeit gesehen, sich um dessen Betreuung zu kümmern. Im Nachhinein mehr...

  • neues deutschland: Kommentar zum Anstieg rechter Gewalt: Empörung reicht nicht Berlin (ots) - Das sieht nicht gut aus. Wieder ein Anstieg rechter Gewalt, wieder hat es mehr rassistische, homophobe und antisemitische Diskriminierungen und Angriffe gegeben. Wieder ist Empörung angesagt, Medien berichten, Leser*innen sind entrüstet ob dieser Gewalt in Deutschland - und in drei Tagen ist das Thema dann verschwunden. So wie auch in den letzten Jahren, wenn die Zahlen stiegen. Dabei sollte man sich etwas von dieser Entrüstung aufheben, die man beim Lesen neuester Zahlen der Opferberatungsstellen für Betroffene rechtsextrem mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht