(Registrieren)

Kölner Stadt-Anzeiger: AfD-Gründer Lucke hält seine frühere Partei nicht mehr für wählbar - "Unter dem Einfluss von Rechtsradikalen"

Geschrieben am 29-03-2019

Köln (ots) - Der Gründer der "Alternative für Deutschland" (AfD),
Bernd Lucke, hält seine frühere Partei nicht mehr für wählbar.
"Maßgebliche Teile der Partei stehen unter dem Einfluss von
Rechtsradikalen", sagte der Ex-Parteivorsitzende dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Es seien der heutige Partei- und
Fraktionschef Alexander Gauland und andere gewesen, "die die rechten
Geister riefen". Er sei 2015 abgewählt worden, weil er dagegen
gewesen sei. Gauland habe sich seit der Parteigründung 2013
opportunistisch an die Mitgliederentwicklung angepasst und "jene
Themen bedient, die die radikaleren Mitglieder haben wollten. So ist
die Partei vom ursprünglichen Kurs abgekommen." Eine Beobachtung der
AfD durch den Verfassungsschutz sei richtig, fügte Lucke hinzu. "Das
muss sein, wenn Grundwerte unseres Staates und unserer Gesellschaft
in Frage gestellt werden." Der frühere Wirtschaftsprofessor, der 2014
- damals noch für die AfD - ins Europäische Parlament gewählt wurde ,
zeigte sich zuversichtlich, dass ihm im Mai der Wiedereinzug gelingt.
"Ich will der AfD ein paar Prozentpunkte abnehmen. Für ein Mandat
braucht man weniger als ein Prozent. Deshalb glaube ich nicht, dass
ich im Mai an die Universität zurückkehre."

Die Entscheidung der Briten zum Austritt aus der EU bezeichnete
Lucke als höchst unüberlegt. "Gerade die Briten hatten ja Ausnahmen
von den Problembereichen der EU wie Euro und Flüchtlingspolitik. Ich
hoffe, dass die Briten sich doch noch zu einem zweiten Referendum
durchringen können. Theresa May wollte dem Volk doch immer 'die
Kontrolle zurückgeben'. Das sollte sie jetzt auch tun." Der Brexit
wäre aus Luckes Sicht ein großer Verlust. Zur Begründung verwies er
auf die Bedeutung Großbritanniens für den europäischen Binnenmarkt.
Außerdem seien die Briten klug und pragmatisch. "Sie haben sich aus
dem Euro herausgehalten und sich Vorbehaltsrechte in der gemeinsamen
Flüchtlingspolitik gesichert. Kurz: Sie haben beim Guten mitgemacht
und sich aus den Problemen rausgehalten. Das ist gesunder
Menschenverstand. Das sollten wir uns erhalten."

https://www.ksta.de/politik/interview-mit-bernd-lucke--die-afd-ist
-nicht-mehr-waehlbar--32292562



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 2080

Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

680385

weitere Artikel:
  • Kölner Stadt-Anzeiger: Dealer des Bochumer Miri-Clans legen verdeckten Ermittler mit falschem Kokain rein - Drogen-Prozess beginnt am Montag Köln (ots) - Im Bochumer Drogen-Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder des kurdisch-arabischen Miri-Clans, der am Montag beginnt, wird viel von der Aussage eines verdeckten Ermittlers aus dem Landeskriminalamt (LKA) abhängen. Wie ein Sprecher des Bochumer Landgerichts dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) bestätigte, hatte die Polizei einen als Drogenhändler getarnten LKA-Beamten in die Nähe der Angeklagten gebracht. Der Kripo-Mann mit dem Decknamen "Khaled" orderte laut Anklage im Herbst 2018 bei den Clan-Mitgliedern 200 Gramm mehr...

  • NOZ: EU: Deutschland verstößt bei Tausenden Naturschutzgebieten gegen Vorgaben Osnabrück (ots) - EU: Deutschland verstößt bei Tausenden Naturschutzgebieten gegen Vorgaben FFH-Gebiete mit 5,5 Millionen Hektar Fläche im Fokus - Regierung prüft Kritik Osnabrück. Deutschland verstößt nach Auffassung der EU-Kommission bei mehr als 4500 Naturschutzgebieten gegen EU-Vorgaben. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". Betroffen sind demnach alle FFH-Gebiete im Bundesgebiet mit einer Gesamtfläche von etwa 5,5 Millionen Hektar. Aufgefallen war das im Zuge eines bereits laufenden Verfahrens: Die Kommission mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Schulz wirft britischer Politik "Zynismus" vor Saarbrücken (ots) - Angesichts des Brexit-Chaos hat der SPD-Europapolitiker Martin Schulz schwere Vorwürfe gegen das britische Parlament und die Regierung erhoben. Schulz sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe): "Es ist erschreckend, mit welchem Zynismus politische Seilschaften in London ihre Spielchen zulasten des gesamten britischen Volkes spielen." Schulz ergänzte, der Brexit sei "keine Kirmesveranstaltung". Die britische Premierministerin Theresa May habe zweimal von der EU Zugeständnisse bekommen. "Und alles mehr...

  • Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger will Bauernfamilien mit ökosozialer Landwirtschaft in die Zukunft führen (FOTO) Wien/Bern (ots) - Österreichs Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger ist als Bauerntochter in Kärnten aufgewachsen. Ihre Herkunft hat sie geprägt. Deshalb will sie «die bäuerlichen Familienbetriebe schützen und mit einer ökosozialen Landwirtschaft erfolgreich in die Zukunft führen». Dies erklärt Elisabeth Köstinger in einem Interview mit dem Schweizer Landwirtschafts-Magazin «die grüne». «Meine bäuerliche Herkunft hat mich stark geprägt», betont Österreichs Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Ihre Familie mehr...

  • DAK-Gesundheit fordert Reform der Pflegeversicherung Hamburg (ots) - Der Verwaltungsrat der DAK-Gesundheit fordert eine solidarische Neuausrichtung der Pflegeversicherung. Das oberste Gremium der Kasse hat auf seiner Sitzung am 28. März eine entsprechende Resolution verabschiedet. Die Kernforderung ist eine Entlastung Pflegebedürftiger und deren Familien, indem der Eigenanteil für die Pflege künftig begrenzt wird. Alle weiteren Kosten soll die Pflegeversicherung übernehmen. Bisher ist es umgekehrt - dies führt zu großen finanziellen Belastungen, die viele Menschen nicht mehr tragen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht