(Registrieren)

Connemann: Opfer der SED-Diktatur verdienen auch zukünftig Ankerkennung, Rehabilitierung und Unterstützung

Geschrieben am 19-03-2019

Berlin (ots) - Mehr Respekt für gebrochene Biographien

Heute hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ihr Positionspapier "Die
Deutsche Einheit: Erinnern - Anerkennen - Brücken bauen" beschlossen.
Hierzu erklärt die stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann:

"Vor 30 Jahren brachten mutige Bürgerinnen und Bürger in der DDR
die Mauer zum Einsturz. Damit endete die jahrzehntelange bittere
Teilung unseres Landes. Aber es blieben auch Opfer. Ihre Biografien
waren gebrochen, häufig auch Körper und Seele. Viele Wunden sind
nicht vernarbt. Die Opfer spüren zum Teil bis heute die Folgen des
Unrechts des SED-Willkürstaats.

Für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion war und ist die Mahnung an das
SED-Unrecht zentral. Die Union hat am Ziel der Wiedervereinigung
immer festgehalten. Die Deutschen in der ehemaligen DDR ebneten dann
den Weg dorthin. Und die Deutschen in der Bundesrepublik leisteten
dann ohne Zögern ihren Beitrag für die Vereinigung für Ost und West.

Wir wissen: Wir sind den Opfern des SED-Unrechts auch in Zukunft
Gerechtigkeit schuldig. Sie verdienen Rehabilitierung -
gesellschaftlich und rechtlich. Deshalb macht sich die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Entfristung der
Rehabilitierungs-Gesetze stark. Diese bieten Opfern die rechtliche
Grundlage für Entschädigungen. Es ist höchste Zeit. Denn Ende 2019
laufen diese Gesetze aus.

30 Jahre Mauerfall und Deutsche Einheit sind ein Anlass zur
Bestandsaufnahme. Viele Entscheidungen haben inzwischen den Opfern
der SED-Diktatur zu ihrem Recht verholfen.

Die staatliche Willkür der DDR kann nicht ungeschehen gemacht
werden. Aber wir konnten die größte Not abfedern. Das ist eine
Gemeinschaftsleistung der Menschen in Ost und West. Nachweislich
politisch Verfolgte und Inhaftierte erhalten eine Entschädigung.
Zwangseingewiesene Kinder und Jugendliche in DDR-Heimen entschädigt
der Fonds Heimerziehung.

Für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion dürfen Erinnerung, Aufarbeitung
und Wiedergutmachung auch nach dreißig Jahren nicht an Bedeutung
verlieren. Auch kommende Generationen sollen erfahren, wohin die
SED-Diktatur geführt hat. Wir fordern daher ein Mahnmal für die Opfer
kommunistischer Gewalt.

Wir fragen uns auch selbstkritisch, ob wir den gebrochenen
Biographien vor und während der Wende genügend Respekt und
Verständnis entgegengebracht haben. Wir wollen einen Härtefallfonds
für die Opfer des SED-Unrechts einrichten, die bislang durch das
Raster fallen. Ein unabhängiger Bundesbeauftragter soll für die Opfer
der SED-Opfer ein vertrauenswürdiger Ansprechpartner sein.

Kinder und Jugendliche wurden ihren politisch verfolgten Eltern
entrissen und in Heime gebracht. Sie sind für ihr Leben gezeichnet.
Auch sie brauchen einen Anspruch. Das trifft auch auf Kinder in
Spezialkinderheimen und Jugendwerkhöfen zu. Die Geschichte
zwangsadoptierter Kinder ist noch immer unklar. Hierzu brauchen wir
mehr Erkenntnisgewinn durch Forschung, die rechtlich ermöglicht
werden muss.

Die Stasi-Akten wurden nach ihrer Rettung archiviert und
rekonstruiert. Diese Rekonstruktionsarbeit muss weitergehen - mit
Unterstützung neuer Technik. Wir wollen Forschung und Lehre weiter
verstärken, um das ganze Ausmaß des Unrechts zu erfassen. Wichtiges
Instrument dabei ist die Zeitzeugenarbeit. Sie macht das Unrecht
direkt begreifbar. Diese wollen wir für folgende Generationen mit
digitalen Neuerungen in die Zukunft führen.

Wir müssen dem Gedenken und Lehren aus beiden Diktaturen mehr Raum
verschaffen. Auch in den Lehrplänen. Mit dem Wissen über das Wesen
einer Diktatur lernt man den Wert der Demokratie zu schätzen."



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de

Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

678967

weitere Artikel:
  • Hardt: Atlantisch bleiben, europäischer werden Berlin (ots) - Das Parlamentsabkommen ist Quantensprung in der deutsch-französischen Zusammenarbeit Der Deutsche Bundestag wird am morgigen Mittwoch voraussichtlich mit breiter Mehrheit das deutsch-französische Parlamentsabkommen annehmen. Hierzu erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt: "Atlantisch bleiben, europäischer werden - das ist 56 Jahre nach der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags, des sogenannten Élysée-Vertrags, der Auftrag für die Zukunft. Ein mehr...

  • Rheinische Post: Grünenpolitiker Trittin: Wenn USA sich nicht an Aufklärung von Ramstein beteiligen, muss der Botschafter einbestellt werden Düsseldorf (ots) - Der grüne Außenpolitiker Jürgen Trittin fordert Außenminister Heiko Maas (SPD) auf, US-Botschafter Richard Grenell einzubestellen, sollten sich die USA nicht an der Aufklärung über die Vorgänge auf dem Militärstützpunkt Ramstein beteiligen. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat die Bundesregierung in einem am Dienstag verkündeten Urteil verpflichtet, für die Einhaltung von Völkerrecht durch die USA in Ramstein bei Drohneneinsätzen zu sorgen. Der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch) sagte Trittin: "Die Bundesregierung mehr...

  • Dorothee Bär (CSU) spricht von "kluger Lösung" im Streit um Huawei beim 5G-Netzausbau Bonn/Berlin (ots) - Die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU), hat bekräftigt, dass der chinesische Telekommunikationskonzern Huawei nicht von vornherein vom Ausbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes ausgeschlossen werden soll. Die Bundesregierung habe "eine kluge Lösung gefunden, indem sie nicht Anbieterblaming betreibt, sondern anhand von Sicherheitsauflagen vertrauenswürdige Anbieter findet", sagte Bär am Dienstag im Interview mit dem Fernsehsender phoenix. Für alle Anbieter würden die gleichen Standards gelten: mehr...

  • Straubinger Tagblatt: Brexit - Am Donnerstag könnte es knallen Straubing (ots) - Die Verärgerung über die Regierungschefin aus London ist groß. Trotz entsprechender Voten des Unterhauses wartet man in Brüssel weiter auf ein Signal, wie es denn nun vorangehen soll: Verschiebung - ja, so lautet der Beschluss. Aber wie lange? Und mit welcher Begründung? Und außerdem soll in London nur ja niemand glauben, dass man solchen Partnern irgendwie entgegenkomme. Theresa May hat jedes Vertrauen und viel Bereitschaft zur Kooperation verspielt und damit etwas erreicht, was sie eigentlich nicht brauchen kann: mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu 5G-Auktion Halle (ots) - Drei, vier oder fünf Milliarden Euro dürften zusammenkommen. Es sind Ausgaben, die beim Ausbau der Netze fehlen werden. Der Bundesregierung ist das egal. Sie will demonstrieren, dass die Sache richtig marktmäßig angegangen wird. Das Ergebnis ist zu erahnen: Die großen Drei - Telekom, Vodafone, Telefonica/O2 - werden sich das Spektrum einigermaßen paritätisch aufteilen. Dafür gäbe es einen effizienteren Weg: Die Frequenzen kostenlos verteilen. Dann bräuchte es aber strenge Auflagen. So könnte schnelles mobiles mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht