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ZDF-Politbarometer März I 2019 / Brexit-Verschiebung: Mehrheit erwartet auch dann keinen geordneten Austritt / Kramp-Karrenbauer: Zweifel an Eignung als Kanzlerin (FOTO)

Geschrieben am 15-03-2019

Mainz (ots) -

In dieser Woche hat das britische Parlament über verschiedene
Brexit-Szenarien abgestimmt. Eine Verschiebung des EU-Austritts
erhielt am gestrigen Abend, 14. März 2019, eine mehrheitliche
Zustimmung. Nur 21 Prozent der Deutschen glauben, dass für diesen
Fall weitere Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien zu
einem geordneten Brexit führen würden, fast drei Viertel (72 Prozent)
bezweifeln das (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils
"weiß nicht"). Käme es zu einem Brexit ohne Austrittsvertrag, so
würde das für Großbritannien nach Meinung von 83 Prozent der
Befragten große Probleme mit sich bringen (keine großen Probleme: 12
Prozent). Große Probleme für die EU bei einem "No-Deal"-Szenario
erwarten 50 Prozent, 46 Prozent meinen, dass dies für die
Staatengemeinschaft keine gravierenden Folgen hätte.

Große Koalition: Zwischenbilanz durchwachsen

Nach einem Jahr Große Koalition bescheinigen aktuell 55 Prozent
der Regierung insgesamt eher gute Arbeit, 39 Prozent stellen ihr ein
schlechtes Zeugnis aus. Für 47 Prozent leisten Union und SPD einen
wichtigen Beitrag zur Lösung der Probleme in Deutschland, 48 Prozent
sehen das nicht so. Die Anhänger von FDP und Grünen sind in dieser
Frage eher gespalten, die Anhänger der Regierungsparteien geben
mehrheitlich ein positives Votum ab. Für die meisten Anhänger der
Linke sowie fast die gesamte Anhängerschaft der AfD lässt die Große
Koalition Kompetenz vermissen. Eine klare Mehrheit von 71 Prozent
glaubt, dass die Regierung aus Union und SPD bis zur nächsten
Bundestagswahl 2021 halten wird. Nur 23 Prozent erwarten, dass sie
vorzeitig auseinanderbrechen wird. Wenn Angela Merkel bis zum Ende
der Legislaturperiode Bundeskanzlerin bleibt, fänden das 71 Prozent
aller Befragten sowie 85 Prozent der CDU/CSU-Anhänger gut, insgesamt
27 Prozent fänden das schlecht.

CDU: Erfolgreiche Führung durch Kramp-Karrenbauer?

Der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer trauen 41 Prozent
zu, dass sie ihre Partei erfolgreich in die Zukunft führt, 44 Prozent
sehen das skeptisch. In den eigenen Reihen trauen ihr 60 Prozent
einen Erfolgskurs zu, 31 Prozent haben Zweifel daran. Gut ein Drittel
(34 Prozent) aller Befragten hält Kramp-Karrenbauer für geeignet als
Bundeskanzlerin, eine Mehrheit von 51 Prozent spricht ihr diese
Fähigkeit ab. Von den CDU/CSU-Anhängern zeigt sich nur gut die Hälfte
(53 Prozent) davon überzeugt, dass sie Kanzlerin kann, für 38 Prozent
bringt sie diese Qualität nicht mit.

Top Ten: Ansehensverlust für Kramp-Karrenbauer

Die deutlichsten Einbußen bei der Bewertung der zehn wichtigsten
Politikerinnen und Politiker hat im März Annegret Kramp-Karrenbauer.
An der Spitze liegt weiterhin Wolfgang Schäuble mit einem
unveränderten Durchschnittswert von 1,5 auf der Skala von +5 bis -5.
Danach folgen Angela Merkel mit 1,4 (Feb.II: 1,4) und Robert Habeck
mit 1,2 (Feb.II: 1,4). Auf Platz vier liegt Olaf Scholz mit 0,8
(Feb.II: 0,8), dann Annegret Kramp-Karrenbauer, die auf 0,7 (Feb.II:
1,4) eingebrochen und damit aus der Spitzengruppe herausgefallen ist.
Christian Lindner kommt auf 0,4 (Feb.II: 0,3) und Friedrich Merz auf
0,2 (Feb.II: 0,1). Bewertungen im Negativbereich erhalten Sahra
Wagenknecht mit minus 0,1 (Feb.II: 0,0), Andrea Nahles mit minus 0,4
(Feb.II: minus 0,4) und Horst Seehofer mit minus 0,9 (Feb.II: minus
0,7).

Projektion Bundestagswahl

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die
Union weiterhin auf 31 Prozent, und die SPD könnte sich auf 16
Prozent (plus 1) verbessern. Die AfD verschlechterte sich auf 12
Prozent (minus 1), während die FDP auf 8 Prozent (plus 1) zulegen
könnte. Die Linke müsste einen Punkt abgeben auf 8 Prozent, ebenso
die Grünen, die mit 19 Prozent (minus 1) rechnen könnten. Die anderen
Parteien zusammen lägen bei 6 Prozent (plus 1). Damit hätte eine
Koalition aus CDU/CSU und Grünen weiterhin als einziges
Zweier-Bündnis eine Mehrheit.

Projektion Europawahl

Das Interesse an der Europawahl fällt deutlich höher aus als im
gleichen Zeitraum vor fünf Jahren. So sagen jetzt 44 Prozent, dass
sie sich stark für die Wahl interessieren, im März 2014 waren das
lediglich 22 Prozent. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Europawahl
wäre, käme die Union auf 35 Prozent (plus 2 im Vergleich zur Umfrage
vor drei Wochen), die SPD auf 18 Prozent (unverändert), die Grünen
auf 18 Prozent (minus 1), die Linke auf 6 Prozent (minus 2), die AfD
auf 9 Prozent (minus 1) und die FDP auf 7 Prozent (plus 1). Die
anderen Parteien zusammen lägen bei 7 Prozent (plus 1).

"Fridays for Future": Zwei Drittel begrüßen Klima-Demos der
Schüler

Auch in Deutschland demonstrieren Schüler freitags während der
Unterrichtszeit für mehr Klimaschutz. Insgesamt 67 Prozent der
Befragten unterstützen das, 32 Prozent finden es nicht gut. Diese
Einschätzung teilen die Anhänger aller Parteien mehrheitlich,
lediglich von den AfD-Anhängern sprechen sich 67 Prozent dagegen aus.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 12. bis 14. März 2019 bei 1290 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei werden sowohl Festnetz-
als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der
Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/-
drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-
zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung der
Bundestagswahl: CDU/CSU: 34 Prozent, SPD: 18 Prozent, AfD: 6 Prozent,
FDP: 9 Prozent, Linke: 7 Prozent, Grüne: 22 Prozent.

Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Donnerstag, 28. März
2019. Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den
genauen Frageformulierungen: www.forschungsgruppe.de.

Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108,
pressedesk@zdf.de

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
https://presseportal.zdf.de/presse/politbarometer

https://heute.de

https://twitter.com/ZDFpresse



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell


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