(Registrieren)

BERLINER MORGENPOST: Generation Pflege / Kommentar von Julia Emmrich

Geschrieben am 13-03-2019

Berlin (ots) - Seit Jahrzehnten gibt es eklatante Mängel in der
Pflege. Genauso lange warnen Experten vor einer Verschärfung der
Lage, vor Geldmangel im System, vor Personalmangel und Überforderung.
Seit Langem steht also fest, dass Deutschland in der Pflege auf
Verschleiß fährt. Und die Politik? Schraubte an den Beiträgen,
schraubte an den Pflegesätzen, ließ die Pflege ansonsten aber links
liegen. Das hat sich geändert. Der Pflegenotstand gehört zu den
Großbaustellen der Regierung. Warum? Ganz einfach: persönliche
Betroffenheit!

Für viele, die heute Politik machen, ist nicht mehr automatisch
klar, dass da schon irgendjemand sein wird, der sich im Notfall um
die alten Eltern kümmert - so wie früher die Ehefrauen, die
Tanten, die Enkelinnen. Das Gleiche gilt für viele Journalisten, die
über diese Politikergeneration schreiben. Auch sie stellen sich immer
öfter die Frage: Wer kümmert sich im Ernstfall? Wenn Söhne und
Töchter berufstätig sind, oft Hunderte Kilometer entfernt leben, sich
oft auch die anstrengende Pflege nicht zutrauen - was dann? Seit auch
die professionellen Meinungsmacher immer öfter an diesem Punkt
stehen, gewinnt die Pflegefrage an Gewicht.

Als Ursula von der Leyen damals von der Pflege ihres demenzkranken
Vaters, des ehemaligen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht, erzählte,
war das noch eine Ausnahme. Als Gesundheitsminister Jens Spahn
erklärte, er könne sich die Pflege seiner Eltern nicht vorstellen,
löste er schon eine breite Debatte aus. Sicher: Noch immer erzählen
Politiker lieber von der Sorge, zu wenig Zeit für ihre Kinder zu
haben, als von Sorge, keine gute Betreuung für hochbetagte
Familienmitglieder zu finden. Anders als bei Experten gilt zudem für
Politiker: Gemessen werden sie nicht am Problembewusstsein, sondern
am Handeln. Es wird also höchste Zeit für sichtbare Erfolge.



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

678187

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Grüne wollen verbindliches Ende für den Verbrennungsmotor bis 2030 Düsseldorf (ots) - Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, hat an die Spitzenrunde zur Verkehrswende im Kanzleramt am Donnerstag appelliert, an den Klimazielen im Verkehr nicht zu rütteln. "Statt halbherziger Versprechen für mehr Elektroautos braucht es den verbindlich festgelegten Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bis 2030", sagte Hofreiter der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). Nötig seien zudem kräftige Investitionshilfen für Bus und Bahn, damit die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder attraktiv mehr...

  • Rheinische Post: Technikerkassen-Chef hat Zweifel an Spahns Versorgungsgesetz Düsseldorf (ots) - Der Chef der Techniker Krankenkasse Jens Baas hat skeptisch auf das Terminservice- und Versorgungsgesetz von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) reagiert. Bei vielen Aspekten dieses Mammutgesetzes würden sich die spezifischen Folgen für die Versorgung erst in der Umsetzung zeigen, sagte Baas der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). Das gelte besonders für die zusätzlichen Vergütungen bei Ärzten. "Natürlich erwarten wir durch diese Mittel auch eine noch schnellere, und dadurch auch bessere Versorgung mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: So viele Autos wie noch nie wegen Sicherheitsmängel zurückgerufen Saarbrücken (ots) - In Deutschland sind im vergangenen Jahr so viele Autos wie noch nie wegen Sicherheitsmängel vom Kraftfahrtbundesamt zurückgerufen worden. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe) berichtet, waren 3,5 Millionen Fahrzeuge davon betroffen, 600.000 mehr als noch 2017. Das Blatt beruft sich auf die Antwort des Verkehrsministeriums auf eine Anfrage der Grünen. "2018 wurden sogar mehr Autos zurückgerufen, als Neuwagen zugelassen", sagte der Fraktionsvize der Grünen, Oliver Krischer, der Zeitung. Nach Angaben mehr...

  • NOZ: Verbraucherschützer halten Spahns Gesetz zur ärztlichen Versorgung für unzureichend Osnabrück (ots) - Verbraucherschützer halten Spahns Gesetz zur ärztlichen Versorgung für unzureichend vzbv-Chef Müller: Kernproblem Landarzt-Mangel bleibt - "Gesamtkonzept zur patientenorientierten Versorgung fehlt" Osnabrück. Verbraucherschützer haben das Gesetz zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung (TSVG), das am heutigen Donnerstag vom Bundestag verabschiedet werden soll, als unzureichend kritisiert. Es sei zwar gut, dass das Angebot der Terminservicestellen ausgebaut werde, sagte der Chef des Verbraucherzentrale mehr...

  • Piraten Niedersachsen: Nebelkerzen und Kosmetik überzeugen uns nicht Hannover (ots) - Wie der SPD-Landesverband Niedersachsen heute via Twitter vermeldete [1], ist man stolz darauf, der CDU im Rahmen der Beratungen des Entwurfs zum Polizei- und Ordnungsbehörden-Gesetz (NPOG) abgerungen zu haben, den Präventivgewahrsam von 74 auf 35 Tage zu verringern. "Das sind Nebelkerzen," stellt Thomas Ganskow, Vorsitzender der Piraten Niedersachsen fest. "Auch 35 Tage ohne Richterbeschluss mit einer erstmaligen Prüfung nach 14 Tagen kosten den Job, wenn man unentschuldigt fehlt. Als Gewerkschafter ist mir dies mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht