(Registrieren)

NOZ: Giffey kündigt Reform des Unterhaltsrechts an

Geschrieben am 09-03-2019

Osnabrück (ots) - Giffey kündigt Reform des Unterhaltsrechts an

Familienministerin will "Recht der Realität anpassen" - Entlastung
für Väter geplant - Auch Elterngeld wird reformiert

Osnabrück. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will Väter
von Trennungskindern besserstellen und hat weitgehende Reformen
angekündigt. "Immer häufiger wollen sich nach der Trennung beide
Elternteile weiter um das Kind kümmern. Das heißt, auch die Väter
wollen weiter die Erziehungsverantwortung tragen. Und das ist etwas
Gutes", sagte Giffey der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Wir
brauchen deshalb sowohl eine Reform des Sorge- und Umgangsrechts als
auch Änderungen im Unterhaltsrecht, die möglichst viel Flexibilität
für verschiedene Betreuungsmodelle lassen."

Konkret gehe es nicht an, "dass der Vater weiterhin den vollen
Unterhalt zahlen muss, auch wenn das Kind viel Zeit bei ihm verbringt
und sogar ein eigenes Zimmer bei ihm hat", sagte Giffey. "Wir müssen
das Recht hier der gesellschaftlichen Realität anpassen."

Die SPD-Politikerin sprach sich gegen Forderungen der FDP nach
einem so genannten Wechselmodell für Trennungskinder aus, wonach das
Kind eine Woche bei der Mutter und eine Woche beim Vater verbringen
soll. "Jedes Elternpaar muss den richtigen Weg dafür finden. Bei
manchen funktioniert das Wechselmodell gut. Bei anderen geht es gar
nicht, da gibt es jede Woche ein Drama", sagte Giffey der "NOZ". "Der
Staat kann dafür keine allgemeinverbindliche Lösung vorschreiben."

Die Familienministerin kündigte im Interview auch eine Reform des
Elterngeldes an, damit Väter mehr Zeit mit ihren Babys verbringen
können: Zwar sei der Anteil der Männer, die sich zu Hause um ihre
Neugeborenen kümmern, seit Einführung des Elterngeldes vor zwölf
Jahren von drei auf heute über 35 Prozent gestiegen. Aber "das Rad
dreht sich weiter, und mit ihm die Wünsche und Erwartungen von
Eltern", so Giffey. "Deshalb arbeiten wir an einer Novelle, um das
Elterngeld noch besser auf die Lebenssituation beider Partner
abzustimmen und gerade auch die Möglichkeiten für Väter zu
verbessern, sich ihrem Kind zu widmen und partnerschaftliches
Erziehen zu ermöglichen." Ihr Vorschlag sei in Arbeit "und kommt noch
in diesem Jahr auf den Tisch", sagte Giffey.

Giffey: "Ich will das Handy nicht am Esstisch haben"

Bei der Familienministerin gilt ein Daddel-Limit von einer Stunde
- Handy-Nutzung "Riesenthema" - Arbeitsbeginn "erst kurz nach acht"

Osnabrück. Daheim bei Bundesfamilienministerin Franziska Giffey
sorgt die Handynutzung des neunjährigen Sohnes fortlaufend für
Konfliktstoff. "Die Gaming-Generation hat vor dem Hause Giffey auch
nicht Halt gemacht", sagte die SPD-Politikerin im Interview mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Das ist auch bei uns ein
Riesenthema!" Auf die Frage, wie lange ihr Sohn daddeln dürfe, sagte
die 40-Jährige: "Das lässt sich ja so schwer festlegen. Eine Stunde
vielleicht ... und es muss Pausen geben. Wenn ein Schulfreund da ist,
sind wir nicht ganz so strikt." Klar ist: Beim Essen herrscht bei den
Giffeys Handy-Verbot: "Ich will das Handy nicht am Esstisch haben.
Entscheidend sind klare Regeln. Die kann man gemeinsam vereinbaren,
aber dann müssen sie auch wirklich eingehalten werden", betonte die
Familienministerin. Um möglichst viel Zeit mit ihrem Sohn zu
verbringen, geht es im Ministerium nicht ganz so früh los, berichtete
Giffey weiter. "Ich versuche es so einzurichten, dass ich meinen Sohn
morgens zur Schule bringe, mein Arbeitstag beginnt dann eben erst
kurz nach acht." Und ein Wochentag sei für einen Familiennachmittag
reserviert. "Ich lege Termine so, dass ich nicht jeden Tag spät zu
Hause bin. Das klappt zwar nicht immer, aber oft." Und wenn nicht?
Dann "haben wir ja noch die 'Geheimwaffe' Oma und Opa", sagte Giffey
der "NOZ".



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

677613

weitere Artikel:
  • WP: CDU-Generalsekretär Ziemiak wirft Justizministerin Barley Versäumnisse im Kampf gegen den IS vor Hagen (ots) - CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat Justizministerin Katarina Barley (SPD) Versäumnisse im Kampf gegen den IS vorgeworfen. Sie habe das Gesetz zum Entzug der deutschen Staatsangehörigkeit für Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft lange hinausgezögert, sagte Ziemiak der Online-Ausgabe der Westfalenpost. Ziemiak betonte: "Wer sich dem IS anschließt und schlimme Verbrechen begeht, hat sich völlig von unseren Werten und unserer Gesellschaft verabschiedet. Unsere Position ist daher eindeutig. Wir wollen möglichst mehr...

  • Der Tagesspiegel: Außenminister Maas wirbt für Beibehaltung einer restriktiven Rüstungsexportpolitik: Wiederaufnahme der Rüstungslieferungen an Saudi-Arabien vom Friedensprozess für Jemen abhängig Berlin (ots) - Im Konflikt um eine Lockerung der deutschen Rüstungsexportrichtlinien zwischen SPD und Union hat sich Außenminister Heiko Maas (SPD) für die Fortsetzung einer zurückhaltenden Praxis ausgesprochen. "Die deutsche Rüstungsexportpolitik ist eine restriktive, und das wird auch in Zukunft so bleiben", sagte Maas dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe). Politiker der Union hatten vorgeschlagen, die deutschen Richtlinien im Interesse einer europäischen Rüstungszusammenarbeit zu überdenken. Der Rüstungsexportstopp mehr...

  • Der Tagesspiegel: Außenminister Maas reagiert auf Forderung von Venezuelas Oppositionschef Juan Guaido: EU zu schärferen Sanktionen bereit Berlin (ots) - Die Europäische Union (EU) will nach Angaben von Außenminister Heiko Maas (SPD) notfalls mit schärferen Maßnahmen Einfluss auf den Machtkampf in Venezuela nehmen. "Es ist sehr wichtig, dass der internationale Druck hoch bleibt", sagte Maas dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Ausgabe vom Sonntag): "Wir sind in der Europäischen Union bereit, zusätzliche Sanktionen zu verhängen, wenn das nötig wird." Die EU lasse sich nicht auf das "Spiel auf Zeit" ein, das der linksnationalistische Präsident Nicolas Maduro betreibe. mehr...

  • Der Tagesspiegel: Neuer Streit zwischen Deutschland und der Türkei: Ankara entzieht drei deutschen Journalisten die Arbeitserlaubnis. Außenminister Heiko Maas: Vorgang ist "nicht akzeptabel" Berlin (ots) - Zwischen Deutschland und der Türkei kommt es erneut zu diplomatischen Spannungen. Die Türkei hat mehreren deutschen Korrespondenten ihre Arbeitserlaubnis entzogen. Betroffen sind der "Tagesspiegel"-Reporter Thomas Seibert, der ZDF-Korrespondent Jörg Brase und der NDR-Fernsehjournalist Halil Gülbeyaz. Thomas Seibert und Jörg Brase verlassen voraussichtlich an diesem Sonntag das Land. Im Interview mit dem "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe) sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) dazu, es sei "nicht akzeptabel", wenn deutsche mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Mehr als nur Forschung - Ein Plädoyer für die Wissenschaft in Berlin von Gilbert Schomaker Berlin (ots) - Es ist schon ein Phänomen: Berlin hat vier Universitäten, staatliche Fachhochschulen, künstlerische Hochschulen und mehr als 70 private und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. 250.000 Menschen aus der ganzen Welt forschen, lehren und studieren in der deutschen Hauptstadt. Der normale Berliner nimmt die außergewöhnliche Stellung der Wissenschaft bestenfalls zur Kenntnis. Berlin ist trotz der beeindruckenden Zahlen, trotz der Erfolge im internationalen Wettbewerb, keine Universitätsstadt wie Freiburg, Münster mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht