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"Wut" und "Angst" dominieren den Blick auf die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland / Forsa-Umfrage zur Premiere der Ausstellung "Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 | 19" (FOTO)

Geschrieben am 05-03-2019

Berlin (ots) -

Die Bundesbürgerinnen und -bürger verbinden vor allem "Wut" (57 %)
und "Angst" (56 %) stark oder sehr stark mit der aktuellen
gesellschaftlichen Entwicklung in der Bundesrepublik. So das Ergebnis
einer forsa-Umfrage, die die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und
Zukunft" (EVZ) und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der
SED-Diktatur in Auftrag gegeben haben. Die Befragung wurde heute bei
der Premiere der Ausstellung "Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 |
19" in Berlin vorgestellt. Auf 20 Tafeln greift die Ausstellung
heutige Erscheinungsformen von 20 Emotionen auf und thematisiert
anhand historischer Ereignisse die Gefühlswelten der vergangenen 100
Jahre. Mehr als 3.000 Ausstellungsexemplare stehen ab sofort für die
Bildungsarbeit bereit.

"Starke Gefühle wie Wut und Angst prägen momentan unsere
Gesellschaft. Spannend ist, was wir aus dieser Feststellung folgern",
so Andreas Eberhardt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung EVZ.
"Gefühle und ihre Wirkungen sind vielschichtig. Negative Emotionen
können gesamtgesellschaftlich auch positive Entwicklungen
vorantreiben, wie beispielsweise die Angst vor dem Klimawandel zu
umweltbewussterem Handeln führt."

Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung,
erklärt: "Gefühle waren auch in der Vergangenheit Motor von Reform-
und Demokratisierungsprozessen. Sie wurden jedoch auch politisch
instrumentalisiert und manipuliert. Mit unserer Ausstellung laden wir
Menschen ein, sich mit der Auswirkung von Emotionen
auseinanderzusetzen. Die zahlreichen Vorbestellungen aus dem In- und
Ausland zeigen schon jetzt, dass die Ausstellung auf großes
öffentliches Interesse stößt."

Bundesweiter Startschuss: Ausstellungspremiere in Berlin

Die gemeinsam von den beiden Bundesstiftungen herausgegebene Schau
wurde heute in Berlin offiziell eröffnet. Mehr als 3.000
Ausstellungsexemplare werden nun an Initiativen, Organisationen,
Kulturbetriebe und politische Bildungsträger weltweit versendet, so
dass die Ausstellung im Jahresverlauf an mehr als 1.000 Orten gezeigt
werden wird.

Anlass der Schau unter der Schirmherrschaft von
Bundesaußenminister Heiko Maas sind zentrale Jahrestage von Diktatur
und Demokratie im 20. Jahrhundert: Die Gründung der Weimarer Republik
(1919), die Weltwirtschaftskrise 1929, der Beginn des Zweiten
Weltkrieges (1939), die doppelte deutsche Staatsgründung (1949) sowie
die Friedliche Revolution (1989). Die Historikerin Ute Frevert,
Direktorin des Berliner Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung,
entwickelte die Ausstellung zusammen mit ihrer Tochter Bettina
Frevert, die in der historisch-politischen Bildung arbeitet.

Bis Ende 2019 kann die Ausstellung auf Deutsch, Englisch,
Französisch, Russisch, Spanisch, Portugiesisch und Arabisch bestellt
werden. Akustische Bildbeschreibungen in deutscher Sprache
ermöglichen blinden und sehbehinderten Menschen einen barrierearmen
Ausstellungsbesuch. Zudem ist die Schau durch multimediale
didaktische Begleitmaterialien fächerübergreifend im Unterricht
einsetzbar.

Weitere Informationen sowie Bildmaterial finden Sie unter
www.machtdergefuehle.de.

Die Ergebnisse der Umfrage im Detail

Für das Stimmungsbild hat das Meinungsforschungsinstitut forsa im
Januar 1001 Bundesbürgerinnen und -bürger über 18 Jahre befragt. Sie
konnten angeben, wie stark die Gefühle "Angst", "Hoffnung",
"Begeisterung", "Vertrauen", "Trauer" und "Wut" ihren Blick auf die
gesellschaftliche Lage Deutschlands prägen.

Die Befragten verbinden im Zusammenhang mit der aktuellen
gesellschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik vor allem Wut (57
%) und Angst (56 %) stark bzw. sehr stark. 45 % der Befragten
verspüren "Hoffnung" und 37 % haben "Vertrauen", wenn sie an die Lage
Deutschlands denken. 21 % empfinden "Begeisterung", ebenso viele
"Trauer". "Hoffnung" hegen insbesondere die unter 30- und über
60-Jährigen. Die unter 30-Jährigen äußern ebenfalls
überdurchschnittlich häufig "Vertrauen" in die gesellschaftliche
Entwicklung Deutschlands. Befragte aus größeren Städten und Gemeinden
mit mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner verbinden etwas
häufiger "Wut" und "Angst" mit der Gesellschaftsentwicklung in
Deutschland als die Bevölkerung in kleineren Gemeinden mit unter
5.000 Personen. Hier blicken die Menschen überdurchschnittlich häufig
mit "Hoffnung" auf die gegenwärtigen Entwicklungen.

Über die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ)

Die Stiftung EVZ wurde im Jahr 2000 gegründet, um
Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter während der Zeit des
Nationalsozialismus zu entschädigen. Seit 2001 leistet die Stiftung
EVZ zudem humanitäre Hilfe für Überlebende, fördert die
Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und stärkt
zivilgesellschaftliches Engagement in Mittel- und Osteuropa.

Über die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat den
gesetzlichen Auftrag, die umfassende Aufarbeitung der Ursachen,
Geschichte und Folgen der Diktatur in SBZ und DDR zu befördern, den
Prozess der Deutschen Einheit zu begleiten und an der Aufarbeitung
von Diktaturen im internationalen Maßstab mitzuwirken.



Pressekontakt:
LUDWIG UND TEAM GmbH
Cristina Grovu
Johnsallee 62
20148 Hamburg
Tel. +49 (0) 40 45 01 41-10
Fax +49 (0) 40 45 01 41-40
E-Mail: c.grovu@ludwigundteam.com

Weitere Informationen:
Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ
Kathrin Wiermer
Friedrichstraße 200
10117 Berlin
Tel. +49 (0) 30 25 92 97-24
Fax +49 (0) 30 25 92 97-11
E-Mail: wiermer@stiftung-evz.de
www.stiftung-evz.de

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Jan Tilman Günther
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Tel. +49 (0) 30 31 98 95-225
Fax +49 (0) 30 31 98 95-210
E-Mail: t.guenther@bundesstiftung-aufarbeitung.de
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de

Original-Content von: Stiftung EVZ, übermittelt durch news aktuell


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