(Registrieren)

NOZ: Experten beklagen wachsende Pensionslasten

Geschrieben am 02-03-2019

Osnabrück (ots) - Experten beklagen wachsende Pensionslasten

Raffelhüschen: Lehrer nicht mehr verbeamten - Steuerzahlerbund:
Beim Personal auf Klasse statt Masse setzen

Osnabrück. Vor dem Hintergrund der Tarifverhandlungen für den
öffentlichen Dienst der Länder mahnen Experten vor den Folgekosten.
Der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen beklagte in
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ), die Ausgaben für die aktiven
Beamten, Pensionen und Versorgungsleistungen beanspruchten einen
immer größeren Anteil der Etats. "Auf Länderebene gehen schon jetzt
ein Zehntel der Ausgaben für die passiven Beamten drauf. Und dieser
Anteil könnte sich bis zum Höhepunkt der Pensionswelle in den 2030er
Jahren verdoppeln. Nimmt man dann noch die Schuldenbremse hinzu,
bleibt immer weniger Spielraum für andere Ausgaben."

Raffelhüschen schätzte zudem, bis zum Jahr 2050 werde der Staat
auf allen Ebenen - also Bund, Länder und Kommunen - etwa 1,5
Billionen Euro für die Versorgung der Beamten ausgeben müssen. "Mehr
als die drei Viertel davon entfällt auf Pensionen." Auch das sei eine
Mahnung zur Vorsicht.

Der Wissenschaftler warf zugleich die Frage auf, "ob weiterhin so
viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst verbeamtet werden müssen".
Er forderte, die Beamtenschaft müsse auf ein Minimalniveau gesenkt
werden. Sparen könnte man nach seinen Worten vor allem bei Lehrern
und Hochschullehrern, "die keineswegs Beamte sein müssen, sondern
auch Angestellte sein können".

Auch Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler,
warnte die Politik dringend vor dauerhaften Mehrausgaben. Solche
Entscheidungen könnten sich nach seinen Worten bald bitter rächen.
Aktuell profitiere der Staat zwar von niedrigen Zinsen und hohen
Steuereinnahmen. Doch sei diese Situation nur zeitweilig, so
Holznagel gegenüber der NOZ.

Vor allem Personalausgaben zehren nach Worten von Holznagel einen
immer größeren Anteil der Steuereinnahmen auf. Er forderte deshalb:
"Die Politik muss beim Personal auf Klasse statt Masse setzen." Die
große Koalition tue aber genau das Gegenteil: "Seit 2014 hat sie fast
37.000 neue Stellen in der Bundesverwaltung geschaffen, oftmals ohne
eingehende Prüfung, ob so viel Personal wirklich benötigt wird." Der
Steuerzahlerbund rechnet zugleich vor, allein beim Bund seien
Pensions- und Beihilfeverpflichtungen in Höhe von 688 Milliarden Euro
aufgelaufen. 2011 habe diese Summe noch bei 440 Milliarden Euro
gelegen.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

676708

weitere Artikel:
  • NOZ: Bundespolizei speichert Bodycam-Aufnahmen auf Amazon-Servern Osnabrück (ots) - Bundespolizei speichert Bodycam-Aufnahmen auf Amazon-Servern Kritik von FDP und Grünen: Kaum kalkulierbares Sicherheitsrisiko Osnabrück. Die Bundespolizei speichert Einsatz-Aufnahmen von Körperkameras (Bodycams) auf Servern des Internet-Giganten Amazon - und löst damit heftige Kritik aus. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, wird für die Speicherung von Daten, die die Bundespolizei mit den Körperkameras erhebt, eine Cloud-Lösung von Amazon Web Services genutzt. Das schreibt das Bundesinnenministerium mehr...

  • Kölnische Rundschau: NRW-Umweltministerin Heinen-Esser gegen flächendeckende Dieselfahrverbote Köln (ots) - Köln. Die NRW-Landesregierung hat sich gemeinsam mit den Regierungspräsidien zum Ziel gesetzt, bis Ende des Jahres alle Maßnahmen zur Einhaltung der Stickoxid-Grenzwerte umzusetzen. "Unser Ziel ist es, überall die Grenzwerte im Jahresmittel 2020 zu erreichen", sagte Ursula Heinen-Esser (CDU), NRW-Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, in einem Redaktionsgespräch mit der Kölnischen/Bonner Rundschau (Samstagausgabe). Dieselfahrverbote sollten vermieden werden. "Ich persönlich halte flächendeckende mehr...

  • Der Tagesspiegel: Lauterbach verlangt mehr Engagement der Grünen für Impfungen Berlin (ots) - Im Streit um eine Masern-Impfpflicht hat der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach den Grünen vorgeworfen, sich nicht intensiv genug für Impfungen einzusetzen: "Das Engagement der Grünen für Impfungen ist viel zu schwach", sagte Lauterbach dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Da sich in der Klientel dieser Partei besonders viele Impfgegner befänden, erwarte er von ihren Politikern deutlichere Ansagen. https://www.tagesspiegel.de/politik/warnung-vor-immer-mehr-erkrank ungen-spd-experte-verlangt-masern-impfpflicht/24056576.html mehr...

  • Tarifabschluss für Landesbeschäftigte Silberbach: Angriff auf die Grundlagen der Entgeltordnung abgewehrt Berlin (ots) - "Wir haben mit dieser Einigung Anschluss an die allgemeine Einkommensentwicklung gehalten und gleichzeitig einen Frontalangriff der Länderarbeitgeber auf die Grundlagen der Entgeltordnung abgewehrt", kommentierte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach das Verhandlungsergebnis zwischen Gewerkschaften und Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) am 2. März 2019 in Potsdam: "Die TdL-Forderung nach 'Neubewertung des Arbeitsvorgangs' klingt vielleicht harmlos, hätte aber flächendeckend zu einer zum Teil deutlich schlechteren mehr...

  • Westfalen-Blatt: Verband der Krankenhausdirektoren: Krankenkassen entwickeln Rechnungsprüfung zum Milliardengeschäft Bielefeld (ots) - Krankenhäuser werfen den gesetzlichen Krankenkassen vor, systematisch Rechnungen auch zu Unrecht anzuzweifeln, um sich auf Kosten der Kliniken um Milliarden zu entlasten. »Die gesetzlichen Krankenkassen haben das Infragestellen unserer Rechnungen zum Geschäftsmodell entwickelt«, sagte Dr. Josef Düllings, der Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD), dem WESTFALEN-BLATT. Die Krankenkassen hätten erkannt, dass mit dem Anzweifeln von Rechnungen ein Vermögen zu machen sei, sagt Düllings. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht