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Sicherheitsreport 2019: Die Deutschen sehen die USA als größte Bedrohung für den Frieden

Geschrieben am 13-02-2019

Berlin (ots) -

* Wirtschaftliche Sorgen im Abwärtstrend. Angst vor Terror nimmt ab
* Wachsender Rückhalt für den Aufbau einer europäischen Armee
* Bürger in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden Württemberg
fühlen sich am sichersten

Fast die Hälfte der Bevölkerung hat das Gefühl, in einer besonders
unsicheren Zeit zu leben, im Osten stärker als im Westen. Das ist das
Ergebnis des "Sicherheitsreport 2019", einer aktuellen
repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Centrums für Strategie und
Höhere Führung in Köln und des Instituts für Demoskopie Allensbach.
Der Sicherheitsreport wird seit 2011 jährlich erhoben.

Die Deutschen sorgen sich zurzeit mehr über die Entwicklung der
Gesellschaft und der weltweiten Spannungen als über ihre persönliche
Zukunft. Insbesondere die wirtschaftlichen Sorgen der Bundesbürger
nehmen seit 2013 kontinuierlich ab, lediglich Inflationsängste sind
wieder tendenziell auf dem Vormarsch. Auch die Sorgen über die innere
Sicherheit gehen - nach einem Höchststand im Jahr 2016 - wieder
zurück. Die persönlichen Ängste der Deutschen betreffen zurzeit vor
allem Demenz und Pflegebedürftigkeit, generell Gesundheitsrisiken
sowie Altersarmut.

Da es in letzter Zeit in Deutschland nicht zu gravierenden
Terroranschlägen gekommen ist, sinkt die Terrorangst. Vor drei Jahren
fühlten sich noch 45 Prozent persönlich durch Terrorismus bedroht,
aktuell noch 28 Prozent. Auch die Sorgen, von anderen
Gewaltverbrechen betroffen oder Opfer eines Einbruchs zu werden,
gehen zurzeit zurück. Parallel hat die Kritik an der
Sicherheitspolitik des Staates abgenommen.

Unterschiedliches Sicherheitsgefühl in den Bundesländern

Trotz der rückläufigen Sorgen fühlt sich jeder fünfte Bundesbürger
in Deutschland nicht sicher. Jeder Dritte hat den Eindruck, dass sich
die Sicherheitslage im näheren Umfeld in den letzten Jahren
verschlechtert hat.

Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den
Bundesländern. In den Stadtstaaten, im Saarland und in Brandenburg,
Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt fühlen sich die Bürger
weniger sicher als in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und
Rheinland-Pfalz.

Sorgen über die Entwicklung der Gesellschaft und die instabile
Weltlage

69 Prozent der Bürger sorgen sich über die Entwicklungen in Europa
und der Welt, die nach ihrem Eindruck immer unberechenbarer werden.
Auch der Klimawandel beunruhigt die Bürger zunehmend. In Bezug auf
die Situation im Land sorgen sich zwei Drittel der Bevölkerung über
zunehmenden Extremismus, jeder Zweite auch über die Spaltung der
Gesellschaft. Auch Terrorismus und innere Sicherheit spielen in der
gesellschaftlichen Problemanalyse der Bürger nach wie vor eine große
Rolle, obwohl das unmittelbare persönliche Bedrohungsgefühl
rückläufig ist.

"Die Bürger beurteilen zurzeit ihre persönliche Situation weitaus
positiver als die Entwicklung der Gesellschaft insgesamt und der
Weltlage. Diese Kluft wird immer auffälliger", sagt Professor Renate
Köcher vom Institut für Demoskopie Allensbach.

Vereinigte Staaten als Bedrohung

Die größten Gefahren für die Stabilität der Welt gehen nach dem
Eindruck der Mehrheit vor allem von einzelnen Staatschefs und
militärischen Konflikten aus. Als größte Gefahr für den Weltfrieden
werden mittlerweile vor allem die USA gesehen - vor Nordkorea, der
Türkei und Russland.

"Der Sicherheitsreport 2019 zeigt deutlich: Für die Bundesbürger
gibt es einen zentralen Unsicherheitsfaktor, der ihnen Angst macht.
Und der heißt USA unter der Führung von Donald Trump," sagt Professor
Klaus Schweinsberg vom Centrum für Strategie und Höhere Führung.

In Ostdeutschland werden die USA tendenziell als noch bedrohlicher
wahrgenommen als in Westdeutschland, vor allem aber Russland und
China als weitaus weniger bedrohlich: Während 45 Prozent der
Westdeutschen auch Russland als einen Gefahrenherd sehen, gilt dies
nur für 21 Prozent der Ostdeutschen.

Als gefährlichster Krisenherd gilt nach wie vor die
Terrororganisation Islamischer Staat. Der Nordkorea-Konflikt hat in
den Augen der Bevölkerung dagegen deutlich an Brisanz verloren. Nur
noch 17 Prozent der Bundesbürger sehen diesen Konflikt als Bedrohung
- ein Jahr zuvor waren es noch 48 Prozent.

Gegenüber 2017 hat die Unterstützung für eine gemeinsame
europäische Armee zugenommen, so dass sich mittlerweile eine knappe
relative Mehrheit hinter dieses Vorhaben stellt. Ein Ausbau des
militärischen Engagements Deutschlands in der Welt findet jedoch nach
wie vor nur bei einer kleinen Minderheit Unterstützung. Lediglich 14
Prozent unterstützen eine solche Ausweitung, während sich 25 Prozent
für eine Reduzierung aussprechen.

Der Sicherheitsreport wurde 2011 vom Centrum für Strategie und
Höhere Führung in Köln entwickelt und wird seither jährlich erhoben.
Im Auftrag des Centrums für Strategie und Höhere Führung führt das
Institut für Demoskopie (IfD) Allensbach jährlich eine repräsentative
Befragung zu den Risikowahrnehmungen und -einschätzungen der
Bevölkerung durch. Der Sicherheitsreport 2019 stützt sich auf
insgesamt 1.249 mündlich-persönliche Interviews mit einem
repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahre. Die
Befragung wurde zwischen dem 5. und 17. Januar 2019 durchgeführt. Die
Leitung der Studie liegt bei Professor Dr. Renate Köcher und
Professor Dr. Klaus Schweinsberg.

Weitere Ergebnisse unter: www.sicherheitsreport.net

Das Centrum für Strategie und Höhere Führung

Das Centrum für Strategie und Höhere Führung ist spezialisiert auf
das Coaching und die Fortbildung von Führungskräften. Ein
Tätigkeitsschwerpunkt sind Trainings für das Entscheiden in komplexen
Lagen und unter hoher Unsicherheit. Das Centrum wurde 2009 von
Professor Dr. Klaus Schweinsberg gegründet. Es hat seinen Sitz in
Köln und Bodman am Bodensee.

Das Institut für Demoskopie Allensbach

Das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD Allensbach), häufig
auch einfach als »Allensbacher Institut« bezeichnet, wurde 1947 von
Professor Dr. Dr. h.c. Elisabeth Noelle-Neumann (1916-2010)
gegründet. Es gehört heute zu den renommiertesten Adressen für die
Umfrageforschung in Deutschland. Als Geschäftsführerin leitet
Professor Dr. Renate Köcher das IfD Allensbach. Das Institut befindet
sich im Besitz der Stiftung Demoskopie Allensbach.



Pressekontakt:
Markus Föderl
Markus.Foederl@glh-online.com
0172 9051869

Dr. Steffen de Sombre
sdesombre@ifd.allensbach.de
07533 805-0

Original-Content von: Centrum für Strategie und Höhere Führung - glh GmbH, übermittelt durch news aktuell


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