(Registrieren)

Kölnische Rundschau: zu Heil/"Respekt"-Rente für Geringverdienner

Geschrieben am 03-02-2019

Köln (ots) - Respekt - aber nicht vor dem Steuerzahler Raimund
Neuß zu Heils Rentenplänen

Man merkt die Absicht, und man ist verstimmt. Arbeitsminister
Hubertus Heil (SPD) nutzt ein im Koalitionsvertrag vereinbartes
wichtiges Vorhaben, um mit überhöhten Forderungen vorgezogenen
Wahlkampf zu machen. Wer ein Leben lang gearbeitet, aber wenig
verdient hat, soll im Rentenalter besser da stehen als jemand, der
nichts eingezahlt hat. So weit, so richtig, das gab es auch früher
als Rente nach Mindesteinkommen. Wenn es allerdings egal sein soll,
ob der Antragsteller in Vollzeit gearbeitet hat oder in Teilzeit,
wird es problematisch: Bald werden Finanzratgeber vorrechnen, wie der
Hausmann einer Unternehmerin mit Mini-Beiträgen einen ansehnlichen
Rentenanspruch aufbauen kann. Diese Missbrauchsmöglichkeit könnte man
noch als Ausnahme hinnehmen, gäbe es da nicht die zweite Ankündigung:
"Aus Respekt" lehnt Heil eine Bedürftigkeitsprüfung ab. Umverteilung
im Blindflug, schön für unseren Hausmann. Bei der
Hinterbliebenenversorgung hingegen, die ja auf Beitragszahlungen
beruht, werden neben der Rente bezogene Einkünfte sehr wohl geprüft
und angerechnet. Merke: Heils "Respekt" gilt nur jenen, denen der
Staat etwas dazugibt. Schon gar keinen Respekt hat Heil vor dem
Steuerzahler, der das Ganze finanzieren soll. Bleibt anzumerken, dass
Heils Konzept Rentnern nicht hilft, die wegen Erwerbsminderung keine
35 Jahre arbeiten konnten. Hier hat die Bundesregierung zwar schon
etwas getan, aber nur für Bürger, die seit dem Jahreswechsel neu in
diese Lage kommen. Die anderen gingen leer aus. Fazit: Heil schießt
mit Absicht daneben. Er will allzu offensichtlich die Kosten
hochtreiben. Dazu passend trommelt der Finanzminister - ein
Parteifreund - für Steuererhöhungen. Jusos mögen so auftreten,
Minister bitte nicht.

Ihre Meinung: dialog@kr-redaktion.de



Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Raimund Neuß
Telefon: 0228-6688-546
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

673026

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Abrüstungschancen Düsseldorf (ots) - von Godehard Uhlemann Gegenseitige Schuldzuweisungen, wer das INF-Abrüstungsabkommen aus dem Jahr 1987 zuerst gebrochen hat, führen in die Irre. Es darf auf jeden Fall kein erneutes atomares Wettrüsten zwischen Washington und Moskau geben. Aus diesem Grunde muss der Vertrag über die Begrenzung von Reichweiten von Marschflugkörpern angepasst und nicht abgeschafft werden. Seit 1987 hat sich die Welt dramatisch verändert. Mit dem Aufkommen Chinas zur globalen Wirtschafts- und zu einer bestimmenden und weiter mehr...

  • Rheinische Post: Heils falsches Signal Düsseldorf (ots) - von Georg Winters Wer dreeinhalb Jahrzehnte gearbeitet und Rentenbeiträge gezahlt hat, sollte mehr Rente bekommen als derjenige, der ohne oder mit geringer Arbeitsleistung die Grundsicherung bekommt. Dem ökonomischen Grundsatz wird sich niemand ernsthaft verweigern. Trotzdem ist der Vorstoß von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil das falsche Signal. Würde der Plan umgesetzt, entstünden jährlich zusätzliche Milliardenlasten für eine Gesellschaft, die zunehmend Probleme damit haben wird, dass immer weniger mehr...

  • Rheinische Post: Wegsperren alleine reicht nicht aus Düsseldorf (ots) - von Gregor Mayntz Die stark steigenden Migrationszahlen schlagen sich nun auch in den Nationalitäten der Insassen deutscher Gefängnisse nieder. Wichtig bleibt, dass der übergroße Teil der Ankommenden nicht mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Nicht zu übersehen ist aber auch, dass die Summe der schwarzen Schafe den Strafvollzug vor ganz neue Herausforderungen stellt. Experten warnen seit Jahrzehnten: Wo das Personal unterbesetzt und überfordert ist und damit die Betreuung Richtung Verwahrung geht, wächst die Gefahr, mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Grundsteuerreform Bielefeld (ots) - Keine Frage, die Grundsteuer ist für die Städte und Gemeinden unverzichtbar. Ein Wegfall der mit 14 Milliarden Euro im Jahr drittwichtigsten Einnahmequelle der Kommunen? Undenkbar! Deshalb ist und war klar, dass sich Bund und Länder auf jeden Fall auf ein Modell einigen werden, das - wie vom Bundesverfassungsgericht gefordert - bis Ende 2019 auch als Gesetz verabschiedet werden wird. Die Zeit drängt allmählich. So verwundert kaum, dass sich die Beteiligten auf Eckpunkte geeinigt haben. Das Tauziehen aber beginnt mehr...

  • FZ: Die Rente zum Überleben Kommentar der Fuldaer Zeitung (Montagausgabe)zur SPD: Fulda (ots) - Nein, wir sind nicht schon wieder im Wahlkampf, wir schauen vielmehr dem Kampf der SPD ums Überleben zu. Und den will die einstige Volkspartei mit vielen Gaben an die Wähler gewinnen, könnten doch Neuwahlen nach dem immer noch möglichen Zerfall der großen Koalition anstehen. Da soll es neben der Erhöhung des Spitzensteuersatzes - Bestrafung der Reichen und erfolgreicher Unternehmen - und einem solidarischen Grundeinkommen für jedermann und -frau jetzt auch noch eine massive Aufstockung für jene geben, die mindestens mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht