(Registrieren)

Alarmierende Zunahme der Christenverfolgung in China und Indien / Open Doors veröffentlicht den Weltverfolgungsindex 2019 (FOTO)

Geschrieben am 16-01-2019

Kelkheim (ots) -

Sperrfrist: 16.01.2019 03:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Für den aktuellen Weltverfolgungsindex 2019 hat Open Doors im
Berichtszeitraum vom 01.11.2017 bis 31.10.2018 die Situation von
Christen in 150 Ländern untersucht. Die jährlich veröffentlichte
Rangfolge listet die 50 Staaten mit der härtesten Christenverfolgung
auf. Von China bis Subsahara-Afrika haben gewaltsame Übergriffe auf
Christen und Kirchen erheblich zugenommen. Doch die dokumentierten
Morde an 4.136 Christen gegenüber 2.782 im Vorjahr beschreiben das
Ausmaß der Verfolgung nur zum Teil. Christen erfahren in immer mehr
Ländern Ausgrenzung seitens der Gesellschaft sowie Unterdrückung
durch den Staat, weil sie nicht der vorgegebenen Ideologie oder
Religion, sondern ihrem Glauben folgen wollen. Schikane und
Überwachung drängen sie vermehrt in den Untergrund und schränken das
Recht auf Religionsfreiheit massiv ein. Bei dem Begriff "Verfolgung"
lehnt sich das Hilfswerk an die Definition des UNHCR an.

Staatliches Herrschafts- und Kontrollstreben sowie religiöser
Nationalismus ersticken Religionsfreiheit

China (von Platz 43 auf 27) ist ein Paradebeispiel für die
wachsende Unterdrückung der Glaubensfreiheit durch ein immer
repressiveres Regime. Im Berichtszeitraum wurden dort mehr Christen
als in jedem anderen Land inhaftiert: 1.131 gegenüber 134 im Vorjahr
- viele davon ohne Gerichtsverfahren. Ausgestattet mit einer seit
Maos Zeiten ungekannten Machtfülle, versucht Staatschef Xi Jinping
die stetig wachsenden christlichen Gemeinschaften zur absoluten
Loyalität gegenüber Staat und kommunistischer Partei zu zwingen. Am
1. Februar 2018 traten neue Vorschriften für religiöse
Angelegenheiten in Kraft. Zahlreiche Kirchen und christliche
Einrichtungen mussten schließen oder wurden zerstört. Gottesdienste
werden videoüberwacht, Pastoren in Umerziehungslagern inhaftiert. An
einer Reihe von Kirchen verbieten Schilder Besuchern unter 18 Jahren
den Zutritt. Doch das genügt Xi nicht: Pastoren werden gezwungen, die
Nationalhymne vor dem Gottesdienst singen zu lassen und die
chinesische Flagge in der Kirche aufzuhängen - oberhalb des Kreuzes.
In einer Region mussten Gemeinden Bilder von Jesus durch ein Porträt
von Präsident Xi ersetzen oder neben dem Altarkreuz Bilder von Mao
und Xi anbringen.

In puncto Personenkult und Kontrolle seiner Bürger ist Nordkorea
(1) jedoch weiter beispiellos. Das Land belegt seit 2002 den ersten
Platz auf dem Weltverfolgungsindex wegen der dortigen extremen
Verfolgung von Christen. Etwa 50.000-70.000 von ihnen müssen aufgrund
ihres Glaubens in Straflagern härteste Zwangsarbeit und Folter
erleiden. Das weltweit vielbeachtete Gipfeltreffen von Kim Jong Un
mit US-Präsident Trump hat bislang zu keinen spürbaren Verbesserungen
im Land geführt - im Gegenteil. Der Personenkult um Kim Jong Un wurde
weiter verstärkt und im Grenzbereich zu China wurden zusätzliche
Sicherheitskräfte eingesetzt - und das nicht wegen einer äußeren
Bedrohung, sondern um das eigene Volk an der Flucht zu hindern.

Regierungen in der Türkei (26), in Myanmar (18) und Laos (19),
mehr als je zuvor aber auch in Indien (10) treiben ihre
religiös-nationalistische Agenda voran, um die Anhänger der
jeweiligen Mehrheitsreligion hinter sich zu scharen und gleichzeitig
den Druck auf Christen sowie andere religiöse Minderheiten zu
erhöhen. In Indien - offiziell die größte Demokratie der Welt - lässt
die hindunationalistische Regierungspartei BJP samt Behörden
extremistische Gruppen und Mobs in ihrer Gewalt gegen Kirchen und
Christen gewähren. So wurden im Berichtsjahr Angriffe auf etwa 100
Kirchen und mindestens 12.500 Christen dokumentiert. Mehr als 200 von
ihnen wurden wegen ihres Glaubens verhaftet und mindestens 10
getötet. In die Bewertung fließen dabei nur religiös motivierte sowie
hinreichend belegte Vorfälle ein. Die tatsächliche Anzahl liegt mit
Blick auf die hohe Dunkelziffer wesentlich höher. Seit der
Regierungsübernahme durch die BJP vor fünf Jahren haben Unterdrückung
und Gewalt gegen Christen von Jahr zu Jahr zugenommen, so dass Indien
erstmals unter den ersten 10 Ländern des Weltverfolgungsindex
rangiert.

Verfolgung durch Islamischen Extremismus und größere Teile der
Gesellschaft

Nach Gebietsverlusten im Nahen Osten infiltrieren Kämpfer des IS
und andere militante Islamisten weitere Länder der Region, so etwa
Libyen (4) und Ägypten (16). Hinzu kommen zunehmend Länder in Asien
und südlich der Sahara. Im islamisch dominierten Norden Nigerias (12)
werden Christen bereits seit vielen Jahren verfassungsgemäße Rechte
sowie Versorgung und Schutz verweigert. Hier wurden mit 3.731 mehr
Christen um ihres Glaubens willen ermordet als in allen anderen
Ländern zusammen. Auch bei Angriffen auf Kirchen (569) steht Nigeria
an erster Stelle. Muslimische Fulani-Viehhirten, hochgerüstet mit
AK-47 und schwereren Waffen, überfallen oft Dörfer zumeist
christlicher Siedler. Wegen der Ermordung ganzer Familien - wie z. B.
in Jos im Oktober 2018 - sprechen viele Christen mittlerweile von
ethnisch-religiösen Säuberungen. Meldungen, nach denen Boko Haram
besiegt ist, erweisen sich angesichts immer neuer Entführungen
zumeist christlicher Mädchen als haltlos. Und selbst von den
bekannten "Chibok-Mädchen" sind noch immer über 100 in
Gefangenschaft.

Der Fall Asia Bibi hat deutlich gemacht, welch immenser Hass
Christen von großen Teilen einer religiös indoktrinierten
Gesellschaft entgegenschlägt - nicht nur in Pakistan (5). Doch dort
droht auch anderen inhaftierten Christen weiterhin der Tod, die wegen
Blasphemie willkürlich verurteilt wurden.

Mehr als 700 Millionen Christen leben in Ländern mit starker
Verfolgung

In den 50 Ländern des Weltverfolgungsindex leben etwa fünf
Milliarden Menschen, von denen sich rund 700 Millionen zum
christlichen Glauben bekennen. Nachfolgend die Rangfolge der zehn
Länder, in denen Christen am härtesten verfolgt werden (in Klammern
Position im Vorjahr):

1 (1) Nordkorea 6 (4) Sudan
2 (2) Afghanistan 7 (6) Eritrea
3 (3) Somalia 8 (9) Jemen
4 (7) Libyen 9 (10) Iran
5 (5) Pakistan 10 (11) Indien

Situation ist "katastrophal und alarmierend"

"Die gegenwärtige Situation der verfolgten Christen und anderer
Minderheiten ist katastrophal und alarmierend", sagt Markus Rode,
geschäftsführender Vorstandsvorsitzender von Open Doors Deutschland.
"Die Religionsfreiheit wird massiv unterdrückt. Wenn Millionen
Betroffene keine Chance haben, selbst auf ihre Situation aufmerksam
zu machen, dann müssen Politiker und wir als Christen deutlich mehr
tun als bisher. Und verfolgte Christen bitten um unser Gebet, damit
sie im Glauben gestärkt werden", so Rode.

Seit 1955 setzt sich Open Doors mit umfangreichen Hilfsprojekten
für verfolgte Christen ein, derzeit in rund 60 Ländern. Der jährlich
veröffentlichte Weltverfolgungsindex gibt seit mehr als 15 Jahren
betroffenen Christen - inklusive der Konvertiten zum christlichen
Glauben - eine Stimme. Interne und externe Experten entwickeln die
Methodik des Weltverfolgungsindex beständig weiter.

Der ausführliche Bericht mit detaillierten Länderprofilen,
Analysen zu weltweiten Entwicklungen, der Methodik sowie
Lebensberichten verfolgter Christen ist zu finden unter
www.weltverfolgungsindex.de.



Pressekontakt:
Materialien zum Download für Presse finden Sie unter:
https://www.odbox.de/index.php/s/tscp3boeN3dqaBF

Für Interviews mit Markus Rode kontaktieren Sie bitte unser
Pressebüro.
Open Doors Deutschland e. V.
Pressebüro
Postfach 11 42 | 65761 Kelkheim
T 06195 6767-180
E pressebuero@opendoors.de I www.opendoors.de

Original-Content von: Open Doors Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

670566

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: In NRW fehlen 1100 Grundschullehrer Düsseldorf (ots) - In Nordrhein-Westfalen ist noch immer etwa jede dritte Lehrerstelle an Grundschulen nicht besetzt. Von 3445 Stellen seien per Jahresende 2018 noch immer rund 1100 offen, sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). Das entspreche einer Besetzungsquote von knapp 68 Prozent der ausgeschriebenen Grundschullehrerstellen - nach rund 50 Prozent zur Mitte vergangenen Jahres. "Die Zahl zum Jahresende ist zwar etwas besser, aber ich bin damit bei weitem nicht zufrieden", mehr...

  • IKK e.V.: TSVG verbessert Versorgung, konterkariert aber nachhaltige Finanzierung und höhlt Selbstverwaltung weiter aus Berlin (ots) - Die Innungskrankenkassen begrüßen das grundsätzliche Ziel des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG), die Termin- und Wartezeitsituation in den deutschen Arztpraxen zu verbessern, ausdrücklich. Doch das Vorhaben, die Versorgung der Patienten zu verbessern, hat seine Schwächen in der Ausgestaltung, kritisieren sie im Vorfeld der heutigen Anhörung im Gesundheitsausschuss. Neben der erneuten Beschneidung von Selbstverwaltungskompetenzen ist den Innungskrankenkassen vor allem die Finanzierung nach dem Gießkannenprinzip mehr...

  • BDI chief executive Joachim Lang: "Hysteria has won out - no time left for the hangover" Berlin (ots) - "The rejection of the withdrawal agreement is alarming. Where common sense was required, hysteria has won out. Any chance of finding a route out of the chaos has been lost for the present. Businesses on both this side and the other side of the English Channel continue to be left hanging in mid-air. A chaotic Brexit is drawing dangerously closer. The top priority now must be to avoid a hard Brexit. Responsibility for this lies purely and simply with the government and the opposition in London. Our mehr...

  • Gescheiterte Brexit-Abstimmung: Mit nationalen Lösungen Arzneimittelversorgung sichern Berlin (ots) - Die verbleibenden 27 Mitglieder der Europäischen Union (EU) und auch Großbritannien müssen im Falle eines sogenannten "harten" Brexits dringend Maßnahmen ergreifen, um die Arzneimittelversorgung ihrer Bevölkerung sicherzustellen. Denn ein ungeordneter Austritt Großbritanniens aus der EU kann zu chaotischen Zuständen führen. Der im britischen Unterhaus abgelehnte Brexit-Vertrag erhöht diese Gefahr. Die Folgen für die Arzneimittelversorgung in den verbleibenden EU-Staaten, aber auch in Großbritannien, wären unabsehbar. mehr...

  • Kauder: Weltweite Christenverfolgung nimmt erneut zu Berlin (ots) - Neuer Open Doors Bericht ist alarmierend Die christliche Organisation Open Doors hat an diesem Mittwoch ihren jährlichen Bericht über die Christenverfolgung in aller Welt vorgelegt. Dazu erklärt der ehemalige Fraktionsvorsitzende, Volker Kauder, der in der CDU/CSU-Bundestagfraktion für die Themen Werte, Religionsfreiheit und Einsatz gegen Christenverfolgung zuständig ist: "Das Hilfswerk Open Doors leistet für Christen in aller Welt wichtige und gute Arbeit. Dazu gehört auch der jährliche Bericht über die weltweite mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht