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Nach Datenklau bei Politikern: Freie Ärzteschaft fordert Schutz von Gesundheitsdaten und Stopp der Online-Anbindung von Arztpraxen

Geschrieben am 07-01-2019

Essen (ots) - Hacker haben massenhaft Dokumente und persönliche
Daten von Hunderten deutschen Politikern und Prominenten im Internet
veröffentlicht. Die Bundesregierung verspricht Aufklärung. Das reicht
nicht, betont die Freie Ärzteschaft (FÄ) und verweist auf die
Bedrohung von Gesundheitsdaten von Millionen Bundesbürgern. "Wir
fordern ein generelles Umdenken beim Umgang mit so hochsensiblen
Daten wie medizinischen Daten. Sie dürfen weder zentral gespeichert
noch per Handy-App verwaltet werden", sagte FÄ-Bundesvorsitzender
Wieland Dietrich am Montag in Essen. "Bundesgesundheitsminister Jens
Spahn ist aufgefordert, den digitalen Datenwahn im Gesundheitswesen
sofort zu stoppen und sich um den Schutz medizinischer Daten zu
kümmern."

Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Aufregung bei
Cyberangriffen auf Daten von Politikern und Prominenten derartig groß
sei, während Gesundheitsdaten und andere persönliche Daten der Bürger
täglich bedroht seien und gestohlen würden. "Medizinische Daten",
betont FÄ-Vizevorsitzende Dr. Silke Lüder, "gehören ausschließlich
dezentral gespeichert. Die Verpflichtung von Arztpraxen, sich an die
zentrale Telematikinfrastruktur (TI) anzuschließen, ist sofort
auszusetzen. Ebenso sind alle Sanktionen zu streichen, die den Ärzten
bei Nichtanschließen an die TI drohen. Ärztinnen und Ärzte
unterliegen der Schweigepflicht - die Politik hat die Voraussetzungen
dafür zu schaffen, dass sie diese einhalten können." Zudem gelte für
alle Bürger das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung,
besonders auch hinsichtlich ihrer Gesundheitsdaten.

In den vergangenen Jahren gab es bereits zahlreiche Cyberangriffe
auf Regierungsinstitutionen, etwa 2015 auf den Bundestag oder 2010
auf einige Bundesministerien und das Kanzleramt. Weltweit sorgten
zudem mehrfache Datendiebstähle im Gesundheitswesen für Aufsehen,
etwa in Australien, England, USA, Dänemark und Norwegen. FÄ-Chef
Dietrich: "Es ist absolut nicht vorstellbar, dass eine
Telematikinfrastruktur in Deutschland, auf die bis zu zwei Millionen
im Gesundheitswesen Beschäftigte Zugriff haben sollen, geschützt
werden kann. Daten, die über die elektronische Gesundheitskarte
zentral in der Telematikinfrastruktur oder über andere
internetbasierte Speichermedien gesammelt werden, sind ständig in
höchster Gefahr, gehackt zu werden."

Über die Freie Ärzteschaft e.V.

Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.



Pressekontakt:
Tel.: 0176 49963803, E-Mail: presse@freie-aerzteschaft.de

V. i. S. d. P.: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V.,
Vorsitzender, Gervinusstraße 10, 45144 Essen, Tel.: 0201 68586090,
E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de, www.freie-aerzteschaft.de

Original-Content von: Freie Ärzteschaft e.V., übermittelt durch news aktuell


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