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Gesundheitsakten erstmals mit einheitlicher Schnittstelle zu Klinikkonzern

Geschrieben am 11-12-2018

Berlin/Hamburg (ots) - Die beiden größten Krankenkassen AOK und
Techniker Krankenkasse (TK) entwickeln gemeinsam mit dem größten
kommunalen Gesundheitsunternehmen, dem Berliner Krankenhauskonzern
Vivantes, eine einheitliche Schnittstelle für den Datenaustausch
zwischen Gesundheitsakten. Damit gelingt bundesweit die direkte
Vernetzung eines Leistungserbringers mit unterschiedlichen
elektronischen Gesundheitsakten über eine standardisierte
Schnittstelle.

TK und AOK haben mit ihren Gesundheitsakten Angebote geschaffen,
die sich am internationalen Technikleitfaden IHE orientieren. Damit
setzen die Kassen auf einen etablierten Industriestandard. Gemeinsam
mit dem Berliner Krankenhauskonzern Vivantes wird nun eine
einheitliche Schnittstelle für den Datenaustausch entwickelt.

Kein Wettbewerb um die Infrastruktur

"Wir dürfen bei der Anbindung an Leistungserbringer nicht zwischen
den Gesundheitsakten-Projekten konkurrieren. Ein Leistungserbringer
sollte nicht in die Verlegenheit kommen, sich zwischen verschiedenen
anzubindenden Akten entscheiden zu müssen oder etwa für jede Akte
eine neue Schnittstelle zu bauen. Wir brauchen einheitliche
Schnittstellen zu Krankenhäusern und Ärzten, die alle Kassen nutzen
können. Es gilt, zunächst eine Infrastruktur als gemeinsame Basis für
alle Player zu schaffen, der Wettbewerb zwischen den Kassen kann dann
auf Ebene von Serviceleistungen für die Versicherten stattfinden",
sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK.

Mit der einheitlichen Schnittstelle soll perspektivisch für
weitere Krankenhäuser, Ärzte und Leistungserbringer im
Gesundheitswesen ein standardisierter Anschluss an verschiedene Akten
möglich sein. Zusätzlich wird die Integration der Schnittstelle in
die IT-Systeme der Krankenhäuser vereinfacht. Das beschleunigt die
Verbreitung von Gesundheitsakten in Deutschland und unterstützt die
Digitalisierung des Gesundheitswesens. Sowohl die Akten selbst als
auch die Schnittstellenlösung folgen den deutschen
Datenschutzanforderungen.

Insellösungen vermeiden

"Unser Ziel war es von Anfang an, einheitliche Standards für unser
Vernetzungskonzept zu nutzen, um Insellösungen in modernen
Versorgungsstrukturen zu vermeiden. Eine flächendeckende Vernetzung
der Versorgung kann nur gelingen, wenn es keine Flickenteppiche
verschiedener Lösungen gibt, die nicht miteinander arbeiten können",
sagt Frank Michalak, Vorstand der AOK Nordost.

Um die Interoperabilität herzustellen, entwickeln AOK, TK und
Vivantes bis Jahresende einen Prototypen für eine neutrale und
einheitliche technische Schnittstelle auf Basis des IHE-Standards,
damit alle Ärzte und Krankenhäuser auf einheitlichem Weg teilnehmen
können. Ziel ist es, eine Anbindung der unterschiedlichen
Vernetzungs- und Aktensysteme bei einem Leistungserbringer zu
realisieren und dadurch die übergreifende Zusammenarbeit für eine
hohe Versorgungsqualität zu ermöglichen.

Dr. Eibo Krahmer, Geschäftsführer Finanzmanagement, Infrastruktur
und Digitalisierung der Vivantes: "Die gemeinsame Lösung zeigt, dass
die Anbindung an Gesundheitsaktensysteme auf Basis des
internationalen IHE-Standards mit einer einheitlichen Schnittstelle
möglich ist. Damit werden Sorgen über einen ,Flickenteppich', der
Leistungserbringer und Patienten zu aufwendigen Mehrfachlösungen
zwingt, überflüssig. Vivantes sieht das Projekt als einen Beitrag auf
dem Weg zur zügigen Schaffung einer deutschlandweiten, auf
internationalen und offenen Standards beruhenden
Gesundheitsaktenarchitektur. Es ist an der Zeit, die in Deutschland
bestehenden, unter großen Anstrengungen datenschutzkonform
entwickelten Lösungen zusammenzubringen und einfach zu nutzen."

Hintergrundinformationen

Elektronische Patientenakten bieten einen Ansatz für einen
strukturierten Informationsaustausch. Allerdings fehlt es bisher an
einer Infrastruktur zur Datenhaltung und Vernetzung, die alle
Beteiligten im Gesundheitswesen berücksichtigt und eine sichere
Übertragung, Zusammenführung und Speicherung der Daten ermöglicht.

Bei der Vernetzung müssen nach Überzeugung der Partner AOK, TK und
Vivantes die Versicherten im Mittelpunkt stehen: Sie müssen Zugriff
auf ihre Daten haben und entscheiden, wer darauf zugreifen darf.
Indem Patientendaten schnell und sicher zwischen den behandelnden
Ärzten ausgetauscht werden, können belastende Doppeluntersuchungen
vermieden und Wechselwirkungen von Arzneimitteln frühzeitig erkannt
werden.

Um den Datenaustausch im Gesundheitswesen voranzubringen, haben
die AOK mit dem "Digitalen Gesundheitsnetzwerk" und die Techniker
Krankenkasse mit "TK-Safe" bereits Gesundheitsakten gestartet. Das
"Digitale Gesundheitsnetzwerk" der AOK wird in den Regionen
Mecklenburg-Vorpommern mit dem Ärztenetz "Haffnet" und den
AMEOS-Kliniken sowie in Berlin mit den Klinikträgern Vivantes und
Sana eingesetzt. Die TK hat die elektronische Gesundheitsakte TK-Safe
gemeinsam mit IBM Deutschland im April 2018 im bundesweiten
Test-betrieb gestartet. Derzeit nehmen bereits mehr als 70.000 Nutzer
teil, die bereits heute ihre Patientenhistorie aus Kassendaten direkt
abrufen und Entlassberichte aus 17 Kliniken bundesweit herunterladen
können. Der größte kommunale Klinikkonzern Vivantes arbeitet beim
Aufbau der Vernetzung sowohl mit der AOK als auch mit der TK
zusammen.



Pressekontakt:
AOK Nordost - Die Gesundheitskasse, Matthias Gabriel, Pressestelle,
Tel.: 0800-265080 22202,presse@nordost.aok.de |
Techniker Krankenkasse, Silvia Wirth, Unternehmenskommunikation,
Tel.: 040-6909-1837, silvia.wirth@tk.de |
Vivantes - Netz für Gesundheit GmbH, Kristina Tschenett,
Pressestelle, Tel.: 030-130 11 1300, kristina.tschenett@vivantes.de

Original-Content von: AOK Nordost, übermittelt durch news aktuell


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