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Gebäudesanierung: Bundesregierung blamiert sich in Kattowitz - Gemeinsame Pressemitteilung von DENEFF, DUH, GIH, VfW, BuVEG, BWP

Geschrieben am 07-12-2018

Berlin (ots) - Ankündigungen aus der Wohnungswirtschaft, nach der
jüngsten Mietrechtsnovelle die Sanierungsraten zu drosseln, sind
während der Klimakonferenz in Kattowitz eine Blamage für Deutschland.
Dies attestieren die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz
(DENEFF), die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Bundesverband GIH
Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerk, der Verband für
Wärmelieferung (VfW), der Bundesverband energieeffiziente
Gebäudehülle (BuVEG) und der Bundesverband Wärmepumpe (BWP). Die
Bundesregierung habe bewusst hingenommen, dass energetische
Modernisierungen für Vermieter unattraktiver werden aber keinerlei
Maßnahmen erwogen, die Senkung der sogenannten Modernisierungsumlage
durch bessere Anreize aufzufangen. Eine steuerliche Förderung für
Gebäudesanierungen sei weiter nicht in Sicht. Auch das
Energiesammelgesetz werde der Energiewende im Gebäudebereich weiter
schaden. Die Ziellücke zu den Pariser Klimazielen werde immer größer.

Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen
Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF): "Ein klimaneutraler
Gebäudebestand ist erklärter Kernbaustein der deutschen
Klimaschutzstrategie. Dass die ohnehin viel zu niedrigen
Sanierungsraten jetzt weiter sinken, nimmt die Bundesregierung - so
wortwörtlich in der Begründung des Mietrechtanpassungsgesetz - hin.
Das ist nicht nur peinlich, sondern auch wirtschaftsschädlich, denn
deutsche Unternehmen sind weltweit Spitze in Energieeffizienzlösungen
und stellen über 600.000 Arbeitsplätze."

Sascha Müller-Kraenner, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe
(DUH) ergänzt: "Deutschland steht jetzt nicht nur mit leeren, sondern
mit löchrigen Taschen in Kattowitz vor der Weltgemeinschaft. Das
hätte verhindert werden können, wenn die Bundesregierung ihre Losung
"Efficiency First" aus dem Koalitionsvertrag ernst nähme, die
Steuerförderung für Haussanierer endlich angefasst hätte und mit dem
Gebäudeenergiegesetz ambitionierte Rahmenbedingungen für Neubau und
Bestand liefern würde."

Der Energieberaterverband GIH betont, es gebe viele Unternehmen
der Wohnungswirtschaft, die energetische Sanierungen
sozialverträglich hinbekommen. GIH-Bundesgeschäftsführer Benjamin
Weismann: "Diese Sanierungen müssen und können sowohl für Mieter als
auch für Vermieter attraktiv sein. Neben sozialpolitischen Erwägungen
hat die Bundesregierung aber schlicht unterlassen, zu überlegen, wie
sie die Förderung, steuerliche Anreize, Mietspiegel und andere
Instrumente so gestalten kann, dass auch für die Vermieter ein Schuh
daraus wird."

Viele Vermieter sähen selbst von Maßnahmen ab, die sich für Mieter
warmmietenneutral oder sogar direkt kostensenkend umsetzen lassen,
etwa die Umstellung auf effiziente Wärmelieferung oder
Mieterstrommodelle. Tobias Dworschak, Geschäftsführer des
Fachverbands für Wärmelieferung: "Seit Jahren legt die
Bundesregierung modernen Energieeffizienzdienstleistungen immer neue
Steine in den Weg. Dabei wären sie der Königsweg, das
Mieter-Vermieter-Dilemma für die Energiewende im Heizungskeller
aufzulösen." Neben der Mietrechtsänderung hat der Bundestag
vergangene Woche auch das Energiesammelgesetz verabschiedet. Die
enthaltene Kürzung des Mieterstromzuschlags und neue Belastungen für
die Kraft-Wärme-Kopplung, seien weitere Rückschritte für den
Klimaschutz.

Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG - Bundesverband
energieeffiziente Gebäudehülle: "Die Ankündigungen aus der
Wohnungswirtschaft verdeutlichen genau die Krux, vor der wir die
Bundesregierung seit geraumer Zeit warnen: Das Ziel eines
klimaneutralen Gebäudebestandes ist nur erreichbar, wenn es gelingt,
auch anspruchsvolle Modernisierungen attraktiv und sozialverträglich
zu machen. Das gelingt nur mit einem Masterplan, bei dem sich auch
die großen Wohnungsbaugesellschaften ihrer ökologischen Verantwortung
stellen müssen. Zumal die energetische Sanierung nur eine geringe
Prozentzahl der eigentlichen Investition ausmacht."

Martin Sabel, Geschäftsführer des BWP: "Wohnraum bezahlbar und
nachhaltig zu gestalten ist kein Widerspruch. Wir dürfen die
energetischen Standards nicht aufweichen und heute die
Sanierungsfälle von morgen bauen. Wir brauchen jetzt Maßnahmen zur
Senkung der CO2-Emissionen und zur Steigerung der Energieeffizienz im
Gebäudebereich, das betrifft insbesondere das angekündigte
Gebäudeenergiegesetz sowie die Umsetzung der Förderstrategie für
Energieeffizienz und Wärme aus erneuerbaren Energien."

Stellungnahmen der Verbände zum Mietrechtsänderungsgesetz finden
Sie hier:

Stellungnahme der Deutschen Unternehmensinitiative
Energieeffizienz e.V. (DENEFF), des Gebäudeenergieberater Ingenieure
Handwerker - Bundesverband e. V. (GIH) und des VfW Verband für
Wärmelieferung e. V. sowie die Stellungnahme der Deutschen
Umwelthilfe e.V. (DUH): http://l.duh.de/p181207



Pressekontakt:
Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V.
Christian Noll, geschäftsführender Vorstand
christian.noll@deneff.org / 030 36409701

VfW - Verband für Wärmelieferung e.V.
Tobias Dworschak, Geschäftsführer
hannover@vfw.de / 0511 36590-0

Bundesverband Wärmepumpe e.V.
Martin Sabel, Geschäftsführer
sabel@waermepumpe.de / 030 208 799 711

BuVEG - Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle e.V.
Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer
janpeter.hinrichs@buveg.de / 030 - 310 110 90

Deutsche Umwelthilfe e.V.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
mueller-kraenner@duh.de / 0160 90354509

Pressestelle Deutsche Umwelthilfe
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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