(Registrieren)

NABU erhält Förderbescheid für Untere Havelniederung

Geschrieben am 04-12-2018

Berlin (ots) - Der NABU freut sich über Grünes Licht für die
Fortsetzung von Europas größtem Flussrenaturierungsprojekt an der
Unteren Havel: Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat am heutigen
Dienstag einen Förderbescheid über 18 Millionen Euro an den NABU
übergeben. Die Finanzierung der Projektverlängerung bis 2025 durch
den Bund ist damit gesichert. Die Untere Havel in Sachsen-Anhalt und
Brandenburg wird gerade auf über 90 Kilometern Länge wieder zu einem
lebendigen Fluss.

Die Untere Havelniederung ist mit über 1.100 gefährdeten und vom
Aussterben bedrohten Arten das größte zusammenhängende
Binnenfeuchtgebiet des westlichen Mitteleuropa. Das NABU-Großprojekt
läuft in Zusammenarbeit von Naturschutz, Behörden und Politik. Durch
den früheren Flussausbau und ehemalige Nutzung als Bundeswasserstraße
war das Gebiet akut bedroht. "Die Renaturierung der Unteren Havel ist
ein Modellprojekt für ganz Europa. Sie leistet einen wesentlichen
Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt, geschädigte
Lebensräume werden revitalisiert. Ich bedanke mich für das
gegenseitige Vertrauen und die Kooperation bei allen Beteiligten ganz
herzlich. Das gilt ebenso für alle Spender und Sponsoren, die den
NABU bei diesem Projekt unterstützen", sagte
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Die Renaturierung von
Flüssen ist eine Generationenaufgabe. An der Havel geht es um vier
Jahre Planungszeit und 16 Jahre Umsetzungszeit. Wir unterstützen
dieses Vorhaben des NABU seit Beginn und mit insgesamt mehr als 28
Millionen Euro Bundesmitteln bis 2025. Was wir aus diesem
wegweisenden Projekt an der Havel lernen, wird uns auch bei der
Renaturierung anderer Wasserstraßen helfen, wie wir sie
beispielsweise mit dem 'Blauen Band Deutschland' umsetzen werden."

In den vergangen Jahren wurden im Projektgebiet Altarme
angeschlossen, Auenwälder initialisiert und Steinschüttungen am Ufer
entfernt. Röhrichte und Weidengebüsche können sich so wieder
entwickeln. Sie bieten damit nicht nur zahlreichen Tieren einen
Lebensraum, sondern filtern auch Flusswasser, was sich vorteilhaft
auf die Wasserqualität auswirkt. Seit Beginn der konkreten
Baumaßnahmen 2009 konnten insgesamt 14 Kilometer Uferdeckwerk
zurückgebaut, 33 Flutrinnen und neun Altarme an den Fluss
angeschlossen werden. Es wurden Uferverwallungen abgesenkt, damit
sich natürlicher Auenwald entwickelt. Außerdem wurden 29 Hektar
Auenwald gepflanzt und 735 Hektar Fläche für den Naturschutz
gesichert.

"Bereits jetzt ist ein positiver Effekt auf die charakteristischen
typischen Lebensgemeinschaften der Flussaue zu beobachten. Ab dem
kommenden Jahr werden wir, neben der Renaturierung weiterer Ufer und
der Wiederanbindung von Flussarmen und Flutrinnen, auch die ersten
nicht mehr benötigten Deiche zurückbauen und damit wertvolle
Auenlebensräume für die Havel zurückgewinnen", so NABU-Projektleiter
Rocco Buchta.

Seit 2005 setzt der NABU gemeinsam mit dem Bund und den Ländern
Brandenburg und Sachsen-Anhalt das, zusammen mit der
Projektverlängerung, insgesamt über 40 Millionen Euro umfassende
Naturschutzprojekt, um. Der Bund stellt 75 Prozent der Mittel, elf
Prozent das Land Brandenburg, je sieben Prozent das Land
Sachsen-Anhalt und der NABU.

Hintergrund:

Die Untere Havelniederung ist das größte und bedeutsamste
Feuchtgebiet im Binnenland des westlichen Mitteleuropa. Mehr als
1.100 vom Aussterben bedrohte und stark gefährdete Tier- und
Pflanzenarten leben hier. See- und Fischadler, Bekassine,
Rotschenkel, Uferschnepfe, Flussuferläufer, Uferschwalbe, Eisvogel,
Großer Brachvogel und Wachtelkönig sind hier zuhause ebenso wie Biber
und Fischotter. Die seltenen Fischarten Rapfen, Schlammpeitzger und
Flussneunauge sind ebenso nachweisbar, wie die Libellenart Asiatische
Keiljungfer. Auch Sumpfdotterblume, Lungenenzian und Schwarze Segge
finden an der Unteren Havelniederung einen Lebensraum.

Mehr Infos: www.NABU.de/UntereHavel

Kostenfreies Pressefoto: www.NABU.de/pressebilder_untere-havel



Pressekontakt:

Rocco Buchta, Leiter NABU-Projektbüro Untere Havelniederung, Tel.
03385-499000, mobil: 0172-9193680, E-Mail: Rocco.Buchta@NABU.de

---------------------------------------------------------------------
NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper |
Silvia Teich
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958 | -1588
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

665870

weitere Artikel:
  • NRZ: Sündenbock Umwelthilfe - ein Kommentar von JAN JESSEN Essen (ots) - Die Deutsche Umwelthilfe nervt. Sie setzt in einer Stadt nach der anderen Dieselfahrverbote durch. Jürgen Resch, der Geschäftsführer der DUH, dürfte zumindest unter Dieselfahrern einer der meistgehassten Funktionäre sein, die Politik überzieht den Verein mit Vorwürfen, Sponsoren ziehen sich zurück. Was dabei untergeht: Die Umwelthilfe setzt vor Gericht geltendes Recht durch. Sie hat sich nicht die Grenzwerte ausgedacht, die in Großstädten regelmäßig überschritten werden, was die gerichtlich angeordneten Fahrverbote erst mehr...

  • rbb exklusiv: Trockland-Geschäftsführer: "Senat hat uns nicht informiert" Berlin (ots) - Der Geschäftsführer des Investors Trockland, Heskel Nathaniel, hat überrascht auf die neuen Pläne des Berliner Senats für den Checkpoint Charlie reagiert. Im Inforadio des rbb sagte Nathaniel am Dienstag, er sei vorab nicht über die Veränderungen informiert worden: "Ich bin natürlich überrascht, weil wir schon drei Jahre mit dem Berliner Senat sehr eng zusammenarbeiten, über alle Parameter uns verständigt haben, sämtliche Forderungen, Auflagen und Wünsche des Senats berücksichtigt und in die Planung eingearbeitet mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Atomwaffen Halle (ots) - Die Beziehungen zwischen Russland und den USA sind so schlecht, dass auf beiden Seiten kein Wille mehr zur Zusammenarbeit zu entdecken ist. Wladimir Putin betreibt eine Russia-First-Politik, ebenso hält es Donald Trump, bei dem die Sache allerdings "America first" heißt. Für die Europäer bleibt wieder nur der Part, machtlos zusehen zu müssen, wie Washington und Moskau über Fragen der europäischen Sicherheit entscheiden und doch nur die eigenen Interessen im Blick haben. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu EU-Regelungen für Trucker Halle (ots) - So ist davon die Rede, dass die Dienstpläne so gestaltet sein sollen, dass die Fahrer spätestens nach vier Wochen in ihr Heimatland zurückkehren können. Und es soll ein Schlafverbot in der Kabine während der wöchentlichen Ruhezeit durchgesetzt werden. Doch wer soll das kontrollieren? Bei der Polizei und beim Bundesamt für Güterverkehr gibt es dafür nicht genug Personal. Und die Fahrer, die Wochen und Monate unterwegs sind, verdingen sich als Dumping-Transporteure und haben nicht das Geld für ein Motel-Zimmer. Werden mehr...

  • Straubinger Tagblatt: Bankenunion und Währungsfonds - Großer Schritt nach vorne Straubing (ots) - Das Beispiel Italien zeigt, wie schnell der Egoismus einer Regierung das ganze Gebilde in neue Schwierigkeiten stürzen kann. Insofern gehört ein Detail des geplanten Währungsfonds zu den elementaren Vereinbarungen: Eine Regierung, die Hilfe braucht und den Hilfstopf in Anspruch nimmt, muss sich der Überwachung des Fonds unterwerfen. Das darf niemand wollen, weil er sonst als Krisenkandidat bloßgestellt wäre - ein katastrophales Signal an die Finanzmärkte. Der Umbau der Euro-Zone bringt tatsächlich einen großen Schritt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht