(Registrieren)

Umfrage: Bevölkerung für schnellen Start in den Kohleausstieg

Geschrieben am 29-11-2018

Düsseldorf (ots) - Drei Viertel der Deutschen sind der Meinung,
dass der Kohleausstieg schnell begonnen werden muss. Das ist das
Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der NATURSTROM AG. 73
Prozent der befragten Personen stimmen zu, dass die zwölf ältesten
Braunkohlekraftwerke bis zum Jahr 2020 aus Klimaschutzgründen
stillzulegen sind.

Die große Zustimmung besteht über die Parteigrenzen hinweg:
Grünen-Wähler stimmten der Aussage mit 91 Prozent besonders häufig
zu. Auch unter den Wählern der Regierungsfraktionen hat die
Abschaltung der ältesten Kohlemeiler eine deutliche Mehrheit: 85
Prozent der SPD-Wähler und 81 Prozent der Anhänger von CDU und CSU
sprachen sich hierfür aus. Insgesamt wurden 2070 Personen befragt.

Dass diese Stilllegungen energiewirtschaftlich problemlos machbar
sind, zeigen mehrere Studien. Auch ein Papier von
Bundeswirtschaftsministerium und Bundesnetzagentur, das 2017 im Zuge
der Jamaika-Verhandlungen öffentlich wurde, sieht in der Abschaltung
von vergleichbaren 7 Gigawatt im Jahr 2020 kein Problem für die
Versorgungssicherheit.

"Die Bundesregierung und die Landesregierungen in den Kohleländern
müssen die Realität anerkennen. Angesichts riesiger Stromexporte ist
ein Teil der Braunkohlekraftwerke schon heute überflüssig", betont
Oliver Hummel, Vorstand der NATURSTROM AG. "Die erneuerbaren Energien
stehen als saubere und günstige Alternativen längst bereit. Wenn
Deutschland wenigstens die Klimaschutzziele 2030 einhalten will,
müssen die Energiewende beschleunigt und der Kohleausstieg forciert
werden. Den Strukturwandel in den Braunkohlegebieten muss die Politik
offensiv gestalten. Die Zeit ist zu knapp, um nötige Entscheidungen
weiter zu verschleppen."

Zudem stimmen 62 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass der
Braunkohleabbau in Zeiten der Energiewende nicht mehr zwingend zur
Energieversorgung Deutschlands nötig ist und somit nicht mehr dem
Gemeinwohl dient. Nur 18 Prozent lehnten diese Aussage ab. "Der
Kohleabbau hat in der Bevölkerung keinen Rückhalt mehr, seine
Legitimität steht infrage", kommentiert NATURSTROM-Vorstand Hummel
die Ergebnisse.

Brisant ist das Umfrageergebnis vor allem deshalb, weil das
unterstellte Gemeinwohl die rechtliche Grundlage für die Umsiedelung
und Enteignung tausender Menschen in den Braunkohlegebieten bildet.
In einem Urteil zum Tagebau Garzweiler hatte das
Bundesverfassungsgericht 2013 klargestellt, dass "eine Enteignung nur
durch ein hinreichend gewichtiges Gemeinwohlziel gerechtfertigt
werden [kann], dessen Bestimmung dem parlamentarischen Gesetzgeber
aufgegeben ist." Im selben Urteil hatte das Gericht unterstrichen, es
sei "zuallererst eine energiepolitische Entscheidung des Bundes und
der Länder, mit welchen Energieträgern und in welcher Kombination der
verfügbaren Energieträger sie eine zuverlässige Energieversorgung
sicherstellen wollen."

"Die Menschen haben längst eine andere Vorstellung davon, was
ihrem Wohl dient. Dörfer abgraben und den Klimawandel befeuern
gehören nicht dazu", so Oliver Hummel. "Dem muss die Energiepolitik
Rechnung tragen."



Pressekontakt:
Dr. Tim Loppe
NATURSTROM AG
Pressesprecher
Tel +49 211 77900-363
Mobil +49 177 2570504
E-Mail loppe@naturstrom.de
www.naturstrom.de

Original-Content von: NATURSTROM AG, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

665111

weitere Artikel:
  • MDR: Lücke zwischen ALG II und Kosten der Unterkunft immer größer Leipzig (ots) - Folgender Text ist bei exakter Quellenangabe MDR "exakt" freigegeben: In rund 588.000 Fällen deutschlandweit haben Ämter den sogenannten Bedarfsgemeinschaften im vergangenen Jahr nicht die tatsächlichen Kosten der Unterkunft bezahlt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linkenfraktion im Bundestag hervor, die dem MDR-Magazin "Exakt" vorliegt. Demnach sind etwa 18 Prozent aller 3,26 Millionen Bedarfsgemeinschaften betroffen. Die offene Differenz betrug je Bedarfsgemeinschaft mehr...

  • Der Arbeitsmarkt im November 2018 - Weiter gute Entwicklung / BA-Presseinfo-Nr. 33/2018 Nürnberg (ots) - "Auch in diesem Monat sind die Nachrichten vom Arbeitsmarkt günstig: Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung gehen weiter zurück, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt erneut zu und die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau.", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg. Arbeitslosenzahl im November: -18.000 auf 2.186.000 Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -182.000 mehr...

  • ADV-Verkehrsflughäfen setzen neue Maßstäbe beim Klimaschutz - 50 Prozent CO2-Reduzierung bis 2030 Berlin (ots) - Anlässlich der UN-Klimakonferenz ab dem 03. Dezember in Katowice stellt der Flughafenverband ADV die Klimaziele der deutschen Flughäfen vor. Seit dem Jahr 2010 verfolgen die im Flughafenverband ADV organisierten Flughäfen eine gemeinsame Klimaschutzstrategie. Die ADV-Flughäfen haben sich darauf verständigt, die Emissionsminderung jetzt und in Zukunft in den Vordergrund zu stellen. "Und die aktuellen Zahlen belegen, wie engagiert die Flughäfen bei diesem Thema sind. Die Emissionen konnten von 2010 bis 2017 um 20 Prozent mehr...

  • Paritätischer kritisiert Entwurf für Fachkräfteeinwanderungsgesetz: Neue Hürden und Verschärfungen für geduldete Flüchtlinge Berlin (ots) - Für geduldete Flüchtlinge bringe das geplante Fachkräfteeinwanderungsgesetz erhebliche Verschlechterungen, warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband. Der vorliegende Referentenentwurf zur Regelung der Fachkräftezuwanderung werde damit den Ankündigungen der Großen Koalition, vorrangig inländische Potentiale heben und die Arbeitsmarktintegration der bereits hier lebenden Geflüchteten stärken zu wollen, in keiner Weise gerecht. Statt bestehende Integrationshindernisse zu beseitigen, sollen neue Arbeitsverbote und Hürden, mehr...

  • Zeitumstellung: BM Hofer zu Artikel der -Zeitung Wien (ots) - Unter dem Titel "Verschnarcht die EU den Uhr-Knall?" beschäftigt sich die BILD-Zeitung mit dem geplanten Ende der Zeitumstellung. Darin wird der österreichische EU-Ratsvorsitz als "Dösi-Ösis" bezeichnet. Es wird behauptet, Österreich sei beim EU-Gipfel in Graz Ende Oktober eingeknickt und verantwortlich dafür, dass die Zeitumstellung nicht 2019, sondern erst 2021 beendet sein soll. Bundesminister Norbert Hofer dazu: "Die Ergebnisse der europaweiten Umfrage zur Zeitumstellung wurden erst im September 2018 bekannt gegeben mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht