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Allg. Zeitung Mainz: Tragödie / Ralf Heidenreich zum Brexit

Geschrieben am 25-11-2018

Mainz (ots) - Fast zweieinhalb Jahre verstrichen, bis sich EU und
britische Regierung auf einen geordneten Austritt Großbritanniens aus
der Union einigen konnten. Und auch in den nächsten Jahren wird sich
erst einmal wenig bis nichts ändern. Die Verhandlungspartner haben
eine Übergangszeit für den endgültigen Brexit gewählt, die noch
einmal um zwei Jahre auf 2022 verlängert werden kann. Wohlweislich,
denn diese Zeit wird angesichts der noch vielen offenen Fragen auch
gebraucht werden. Bis dahin bleibt Großbritannien im EU-Binnenmarkt
und in der Zollunion. Die EU-Regeln gelten weiter. Zudem muss das
Vereinigte Königreich weiter viele Milliarden nach Brüssel
überweisen. Ohne, und das ist derzeit die Neuerung, dass die Briten
noch mitreden dürfen. Das haben sich die Brexit-Befürworter anders
vorgestellt. Sie haben der Bevölkerung vorgegaukelt, man könnte
schnell austreten, die Vorteile des Binnenmarktes genießen, aber
unabhängig von der EU sein. Aber es erweist sich eben als extrem
kompliziert, die engen Verbindungen zu lösen und neue, stabile zu
entwickeln. Wobei Letzteres noch einmal einige Jahre brauchen wird.
Auch wenn Premierministerin Theresa May bei jedem Auftritt im
Unterhaus regelrecht gegrillt wird und sie womöglich ein
Misstrauensvotum zu überstehen hat, dürfte das britische Parlament
dem Vertrag am Ende zähneknirschend zustimmen. Denn ohne Deal kommt
es zum harten Austritt ohne die nötigen Vereinbarungen. Zum Chaos.
Aber wie auch immer, der Brexit bleibt eine Tragödie. Kaum ein
Experte kann in ihm wirtschaftliche Vorteile für die Briten erkennen.
Zudem bleibt Großbritannien noch über viele Jahre ein gespaltenes
Land.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
desk-zentral@vrm.de

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