(Registrieren)

Saarbrücker Zeitung: BA-Chef Scheele wirft Politik Ahnungslosigkeit bei Hartz IV vor

Geschrieben am 24-11-2018

Berlin/Saarbrücken (ots) - Nach Einschätzung des Chefs der
Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, läuft die Debatte über
Hartz IV politisch in die falsche Richtung. "Ich bin schon erstaunt,
mit welcher Vehemenz von unterschiedlichen Seiten gegen das System
der Grundsicherung polemisiert wird", sagte Scheele der "Saarbrücker
Zeitung" (Sonnabend-Ausgabe). "Offenbar wissen viele in der Politik
nicht, wie die Grundsicherung wirklich funktioniert."

Die Zahl der Übergänge von Arbeitslosen in die Grundsicherung gehe
kontinuierlich zurück, erläuterte der BA-Chef. Er sehe aber durchaus
Diskussionspotenzial. "Der schnelle Übergang in die Grundsicherung
entwertet lange Arbeitsbiografien. Das wird als ungerecht empfunden",
so Scheele. "Darüber kann Politik nachdenken, ohne gleich das ganze
System abzuschaffen." Ein weiteres Problem sei das komplizierte
Verwaltungssystem. "Wir haben schon mehrfach Vorschläge für
Pauschalierungen oder erleichterte Anrechnungsvorschriften für
Einkommen gemacht. Aber politisch ist bisher nichts passiert",
kritisierte Scheele. Daher sei er auch verwundert, "dass jetzt ein
großer Wurf angekündigt wird, anstatt umzusetzen, was man zugunsten
der Arbeitsvermittlung längst hätte verbessern können".

Zugleich verteidigte Scheele die Notwendigkeit von Sanktionen.
"Was soll denn ein Vermittler tun, wenn ein Arbeitsloser mehrfach
nicht zum Termin erscheint?" Für eine "sehr geringe Zahl" von
Menschen brauche es ein Instrumentarium, "damit sich ein Vermittler
durchsetzen kann und nicht zum Bittsteller gegenüber demjenigen wird,
der eine staatliche Leistung bezieht", sagte Scheele.



Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230

Original-Content von: Saarbrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

664391

weitere Artikel:
  • Kölnische Rundschau: Laschet ruft CDU zu Kurs der Mitte auf NRW-Ministerpräsident: Nicht auf jedes Thema der AfD anspringen - Asylrecht "historische Errungenschaft" Köln (ots) - Köln. NRW-Ministerpräsident und CDU-Vize Armin Laschet hat seine Partei eindringlich zu einem Kurs der Mitte aufgerufen. Die Partei müsse von der AfD jene enttäuschten Wähler zurückgewinnen, die nicht rechtsextrem seien, gleichzeitig auch heutigen Wählern der Grünen Angebote machen, die sich um die Bewahrung der Schöpfung sorgten, sagte Laschet der Kölnischen/Bonner Rundschau (Samstagausgabe): "Eine Volkspartei muss das auch leisten können. Die Teamleistung von Mitgliedern verschiedener Flügel war immer eine Stärke mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Landtag Sachsen-Anhalt/ Sauermann lässt sich nicht mehr blicken Halle (ots) - Halle. Der Landtag von Sachsen-Anhalt vermisst eine Abgeordnete. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Sonnabend-Ausgabe). Die 2016 als Direktkandidatin für Bernburg (Salzlandkreis) gewählte Sarah Sauermann soll seit Monaten nicht mehr an Plenar- und Ausschusssitzungen teilgenommen haben, hält jedoch an ihrem Mandat fest. Dafür bekommt sie monatlich 6 600 Euro als Abgeordnetendiät plus 1 850 Euro als Bürokostenpauschale. Sauermann eroberte ihren Sitz im Landtag als AfD-Mitglied. Im Mai 2017 mehr...

  • Rheinische Post: City-Maut in NRW rechtlich nicht zulässig Düsseldorf (ots) - Die in Köln derzeit diskutierte City-Maut ist einer ersten Einschätzung des NRW-Kommunalministeriums zufolge rechtlich nicht zulässig. "Eine City-Maut durch gemeindliche Festlegung wäre derzeit in Nordrhein-Westfalen unzulässig. Denn da die Einführung einer City-Maut unabhängig von der jeweiligen Ausgestaltung immer einen Eingriff in die Grundrechte der Straßennutzer und gegebenenfalls Anlieger darstellte, müsste sie dem Vorbehalt des Gesetzes genügen; sie müsste auf Grundlage eines Bundes- oder Landesgesetzes mehr...

  • NOZ: BSI-Chef warnt: Mehrzahl der internetfähigen Geräte ist durch Schadsoftware infiziert Osnabrück (ots) - BSI-Chef warnt: Mehrzahl der internetfähigen Geräte ist durch Schadsoftware infiziert Schönbohm: Wirtschaft darf Informationssicherheit nicht vernachlässigen Osnabrück. Ob für Bankgeschäfte, zur geschäftlichen Kommunikation oder für die Steuerung der Heizung zuhause, das Smartphone ist für viele heute ein Multifunktionsgerät geworden. Das hat jedoch auch seine Tücken, wie Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mehr...

  • NOZ: Förderschullehrer künftig fest an Regelschulen in Niedersachsen Osnabrück (ots) - Förderschullehrer künftig fest an Regelschulen in Niedersachsen Kultusminister Tonne: Änderung ist Ausdruck gelebter Inklusion an unseren Schulen Osnabrück. Zum kommenden Schuljahr 2019/2020 können Förderschullehrer in Niedersachsen auch an allgemein bildenden Schulen eingestellt werden. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf das Kultusministerium. Demnach soll es ab dann auch möglich sein, Förderschullehrkräfte an Regelschulen zu versetzen. "Mit diesem Schritt möchten wir die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht