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ZDF-Politbarometer November II 2018: Kramp-Karrenbauer baut Vorsprung auf Merz bei Unions-Anhängern aus / Mehrheit für grundlegende Änderungen bei Hartz IV (FOTO)

Geschrieben am 23-11-2018

Mainz (ots) -

Die Kandidaten für den CDU-Vorsitz werben zurzeit auf
Regionalkonferenzen um die Gunst der Parteimitglieder und erfahren
dabei großes Medieninteresse. Inzwischen ist hier auch ein Trend
erkennbar.

Kandidaten für den CDU-Bundesvorsitz

Zwar entscheiden nur die Delegierten des Parteitags, wer an die
Spitze der CDU gewählt wird, bei dieser Entscheidung dürfte aber auch
die Akzeptanz in der Bevölkerung und vor allem in der
Unions-Anhängerschaft eine wesentliche Rolle spielen: Im Vergleich zu
vor zwei Wochen kann Annegret Kramp-Karrenbauer bei den
Unions-Anhängern mit 38 Prozent (plus 3) ihren Vorsprung auf
Friedrich Merz mit 29 Prozent (minus 4) ausbauen. Jens Spahn bleibt
mit nur 6 Prozent (minus 1) deutlich abgeschlagen. 12 Prozent der
Unions-Anhänger ist es egal, wer CDU-Vorsitzende(r) wird und weitere
15 Prozent können oder wollen diese Frage nicht beantworten.

Profil der Kandidaten

Die Chancen, beim Wähler für die CDU zu punkten, hängen wesentlich
vom Image der jeweiligen Kandidaten ab. Dabei führt Annegret
Kramp-Karrenbauer bei den Dimensionen "glaubwürdig" (30 Prozent) und
"sympathisch" (34 Prozent) klar vor Friedrich Merz mit 16 Prozent
beziehungsweise 15 Prozent (kein Unterschied: 31 Prozent
beziehungsweise 26 Prozent). Besonders deutlich ist ihr Vorsprung (33
Prozent) aber, wenn es darum geht, wer "eher die Interessen der
normalen Bürger vertritt" (Merz: 9 Prozent; kein Unterschied: 28
Prozent). Merz hingegen wird mehr Sachverstand (28 Prozent)
zugeschrieben als Kramp-Karrenbauer (16 Prozent; kein Unterschied: 25
Prozent). Jens Spahn liegt bei allen vier Dimensionen des Profils
deutlich abgeschlagen auf Platz drei (mit Werten jeweils zwischen 5
Prozent und 8 Prozent).

Top Ten:

Die Ergebnisse der Landtagswahlen und die davon ausgelösten
personellen Entwicklungen haben auch Auswirkungen auf die Top Ten. So
werden inzwischen einer der Vorsitzenden der Grünen, Robert Habeck,
sowie die Bewerber um den CDU-Vorsitz, Annegret Kramp-Karrenbauer und
Friedrich Merz, von den Befragten zu den zehn wichtigsten
Politikern/innen gerechnet. Ausgeschieden sind hingegen Sahra
Wagenknecht, Ursula von der Leyen und Markus Söder. Die beste
Bewertung der nach Meinung der Befragten zehn wichtigsten
Politikerinnen und Politiker erhält weiterhin Wolfgang Schäuble. Er
erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen unveränderten
Durchschnittswert von 1,8. Neu auf Platz zwei mit 1,5 liegt Robert
Habeck, den aber eine Mehrheit (59 Prozent) nicht gut genug kennt, um
ihn zu bewerten. Danach folgen Angela Merkel mit 1,1 (Nov. I: 1,2),
Olaf Scholz mit 1,0 (Nov. I: 0,9), Annegret Kramp-Karrenbauer
ebenfalls mit 1,0, Heiko Maas mit unveränderten 0,5, Christian
Lindner mit 0,4 (Nov. I: 0,1) und Friedrich Merz mit 0,3. Weiter im
Negativbereich befinden sich Andrea Nahles mit unveränderten minus
0,3 und Horst Seehofer, der trotz verbesserter minus 1,3 (Nov. I:
minus 1,7) Schlusslicht bleibt.

Projektion:

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die
CDU/CSU auf 27 Prozent und die SPD auf 14 Prozent, was beides
unverändert die niedrigsten bisherigen Projektionswerte im
Politbarometer sind. Weiter auf hohem Niveau blieben die Grünen mit
unveränderten 22 Prozent, die AfD könnte wieder auf 16 Prozent
zulegen (plus 2). Die FDP käme auf 8 Prozent (minus 1), die Linke auf
unveränderte 9 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 4
Prozent (minus 1). Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen
eine denkbar knappe parlamentarische Mehrheit.

Kurs der SPD

Die anhaltende Schwäche der SPD führt immer wieder zu Diskussionen
über die programmatische Orientierung der Sozialdemokraten. Dass
linke Positionen in der SPD zukünftig eine größere Rolle spielen
sollen, meinen 45 Prozent aller Befragten und sogar 61 Prozent der
SPD-Anhänger. Dass sich da programmatisch nicht viel ändern sollte,
sagen 23 Prozent beziehungsweise 22 Prozent. Und 22 Prozent aller
Befragten sowie 13 Prozent der SPD-Anhänger meinen, dass linke
Positionen zukünftig von geringerer Bedeutung sein sollten.

Zukunft von Hartz IV

In der Programmdiskussion der SPD geht es seit Jahren auch um die
Agenda 2010 und Hartz IV. 49 Prozent aller Befragten sind der
Meinung, dass bei Hartz IV grundlegende Änderungen notwendig sind, 34
Prozent halten kleinere Änderungen für ausreichend und 11 Prozent
sprechen sich gegen jede Veränderung aus.

Brexit

Dass Großbritannien aus der EU ausscheidet, halten nur 15 Prozent
für die EU langfristig eher für gut, 70 Prozent halten das eher für
schlecht. Allerdings befürchten nur 23 Prozent, dass der Brexit
Deutschland wirtschaftlich (sehr) stark schadet, 70 Prozent glauben
das nicht.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 20. bis 22. November 2018 bei 1.336 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei werden sowohl Festnetz-
als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der
Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/-
drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-
zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 29
Prozent, SPD: 15 Prozent, AfD: 11 Prozent, FDP: 7 Prozent, Linke: 9
Prozent, Grüne: 25 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF
am Freitag, den 14. Dezember 2018. Weitere Informationen zur Methodik
der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch
auf www.forschungsgruppe.de.

Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108,
pressedesk@zdf.de

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
https://presseportal.zdf.de/presse/politbarometer

http://heute.de

http://twitter.com/ZDFpresse



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell


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