(Registrieren)

Von der Erderhitzung betroffene Familien und Greenpeace ziehen für wirksamen Klimaschutz vor Gericht / Durch fehlende Klimaschutz-Maßnahmen verletzt Bundesregierung Grundrechte

Geschrieben am 27-10-2018

Berlin (ots) - 27.10.2018 - Die Bundesregierung verstößt gegen
Grundrechte, wenn sie nicht weitere Maßnahmen ergreift, um das
deutsche Klimaziel für das Jahr 2020 noch zu erreichen. Denn dieses
ist keine rein politische Zielsetzung, sondern justiziabel und
bindend. Das ist die Basis der Klage, die Greenpeace gemeinsam mit
drei Familien beim Berliner Verwaltungsgericht einreicht. Die
Kläger-Familien führen auf der Insel Pellworm, im Alten Land bei
Hamburg und in Brandenburg ökologische Landwirtschaftsbetriebe und
sind direkt betroffen von den Folgen der Erderhitzung. Dazu zählen
etwa Ernteausfälle durch Extremwetter wie Trockenheit und Starkregen
oder Schädlingsbefall. "Die Kläger-Familien erfahren schon heute
einen Vorgeschmack darauf, wie existenziell die Klimakrise bei uns
werden kann", sagt Anike Peters, Klima-Expertin von Greenpeace. "Die
Bundesregierung muss alles dafür tun, dass der Klimawandel künftig
nicht immer häufiger die Lebensgrundlage von Familien gefährdet."

Deutschland hat sich schon seit 2007 verpflichtet, bis zum Jahr
2020 40 Prozent weniger Treibhausgase gegenüber 1990 auszustoßen.
Ohne zusätzliche Anstrengungen wird dieses Ziel deutlich verfehlt.
"Die Bundesregierung muss deutlich mehr tun, um den CO2-Ausstoß
entsprechend dem bindenden Ziel bis 2020 zu senken", sagt
Rechtsanwältin Dr. Roda Verheyen. "Weitere Handlungen jetzt zu
unterlassen, bleibt nicht folgenlos, sondern resultiert in erheblich
mehr Treibhausgasemissionen bis 2020. Dies zuzulassen, obwohl das 40
Prozent-Ziel verbindlich ist, verletzt die Grundrechte zum Schutz von
Eigentum, Beruf sowie Leben und Gesundheit." Die Bundesregierung
verstößt zudem gegen europäisches Umweltrecht, das u.a. durch das
2020 Ziel und seine Umsetzungsprogramme eingehalten werden soll. Als
Umweltverband klagt Greenpeace deshalb auf die Einhaltung von
deutschem und europäischem Umweltrecht.

Deutschland kann das Klimaziel für das Jahr 2020 bei sicherer
Stromversorgung noch erreichen. Dies zeigt zum Beispiel eine aktuelle
Studie des Fraunhofer-Instituts im Auftrag von Greenpeace. Dazu muss
das älteste Drittel der Braunkohlekraftwerke sofort abgeschaltet,
weitere Braunkohleblöcke gedrosselt werden und saubere Alternativen
wie Sonne und Wind konsequent ausgebaut werden.

Weiterführende Informationen finden Sie online unter folgenden
Links:

- Zitate und Betroffenheit der Kläger*innen:
https://act.gp/2O6MHea

- Klageschrift:

https://act.gp/2RduAoN

- Interview mit Rechtsanwältin Roda Verheyen:
https://act.gp/2yzNy1X

- Klimaklagen weltweit:

https://act.gp/2Q2D4ig

- Fraunhofer-Studie - Wie Deutschland sein Klimaziel noch
erreichen kann: https://act.gp/2z54rRw

Für Fotos, Rückfragen oder Kontaktaufnahme zu den Familien oder
Rechtsanwältin Dr. Roda Verheyen wenden Sie sich bitte an:

- Anike Peters, Klima-Expertin, Mobil: 0171-8780839, Email:
anike.peters@greenpeace.org

- Björn Jettka, Pressesprecher, Mobil: 0171-8780778 , E-Mail:
bjoern.jettka@greenpeace.org

- Lisa Göldner, Klima-Expertin, Mobil: 0151-11633674, Email:
lisa.goeldner@greenpeace.org

- Sonja Umhang, Fotoredakteurin, Mobil: 0151-14076819 , E-Mail:
sonja.umhang@greenpeace.org

Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse@greenpeace.de; Greenpeace auf Twitter:
http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

660382

weitere Artikel:
  • Europaweite Proteste für eine bienenfreundliche Landwirtschaft - Demonstranten fordern in Berlin eine Neuausrichtung der Agrarpolitik Berlin (ots) - Bauern, Imker und Ernährungsbewegte demonstrieren heute in ganz Europa gemeinsam für eine bienenfreundliche Landwirtschaft und eine grundlegende Neuausrichtung der europäischen Agrarpolitik. In Berlin fordern bei der Aktion "Dampf machen für die Agrarwende" 1.000 Menschen am Brandenburger Tor das Ende des Gießkannen-Prinzips. "Die EU füllt mit Steuergeld vor allem die Taschen von Agrarkonzernen, die für Höfesterben, Monokulturen und Artensterben verantwortlich sind", kritisiert ,Wir haben es satt'-Sprecherin mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Diskussion darf kein Tabu sein - Kommentar von Gudrun Mallwitz zur Debatte über eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes Berlin (ots) - Das Tempelhofer Feld gehört mittlerweile zu Berlin wie der Große Tiergarten oder der Grunewald. Seit die riesige Freifläche des ehemaligen Flughafens 2010 für die Öffentlichkeit freigegeben wurde, hat sie sich nicht nur zur größten Spielwiese der Berliner entwickelt. Dennoch muss die Diskussion um eine Randbebauung geführt werden. Sie darf kein Tabu sein - auch nicht, obwohl sich die Berliner im Volksentscheid 2014 mehrheitlich gegen eine Bebauung ausgesprochen hatten. Seither hat die Stadt sich stark verändert, mehr...

  • Gegen neue Grenzen, für eine offene Gesellschaft / DBU bezieht in "Erklärung für Vielfalt und Toleranz" Stellung gegen Populismus, gezielte Tabubrüche, Eskalationen Erfurt (ots) - Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) bezieht Stellung gegen Populismus, Gleichgültigkeit gegenüber Fakten, unverantwortliche Vereinfachungen und gezielte Tabubrüche und Eskalationen, die auch in Deutschland viel zu oft den Diskurs bestimmen würden. Im Rahmen der Verleihung des Deutschen Umweltpreises der DBU heute in Erfurt gab das Kuratorium eine "Erklärung für Vielfalt und Toleranz" ab, mit der sich der Vorstand der größten Umweltstiftung Europas gegen neue Grenzen und für eine offene Gesellschaft und Pluralismus mehr...

  • Japan klopft an / Campact-Aktive diskutieren mit EU-Abgeordneten JEFTA Verden (ots) - In der kommenden Woche werden deutsche EU-Abgeordnete Besuch von Campact-Aktiven erhalten. Von Kiel bis Freiburg, von Herne bis Lichtenfels werden die EU-Parlamentarier zum Gespräch über JEFTA gebeten. Das Handelsabkommen zwischen der EU und Japan, das im Sommer vom EU-Ministerrat unterzeichnet wurde, sollte in einigen Punkten unbedingt nachverhandelt werden. Die EU-Parlamentarier sollten dem Vertragswerk daher so nicht zustimmen. "JEFTA hat die Kraft, unseren Alltag zu beeinflussen," sagt Victoria Gulde von Campact. mehr...

  • 77. Bayerischer Ärztetag: "Versorgung gestalten" Nürnberg (ots) - Der 77. Bayerische Ärztetag (BÄT) beschloss einen Leitantrag des Präsidiums der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) mit dem Schlagwort "Versorgung gestalten". Inhalte des Antrages lauten: Die Errungenschaften der Informations- und Biotechnologie sollen den Patientinnen und Patienten und deren Versorgung dienen. Dabei müssten der Datenschutz und die Privatsphäre gewahrt bleiben. Ärztinnen und Ärzte dürften nicht durch ein Mehr an Bürokratie belastet und zur bloßen Datenlieferung bzw. zur Datengewinnung "benutzt" mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht