(Registrieren)

Nackter Protest gegen Überfischung in Nord- und Ostsee: Prominente unterstützen Deutsche Umwelthilfe, Our Fish und Fishlove

Geschrieben am 11-10-2018

Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe, Our Fish und Fishlove fordern
Ende der Überfischung in Nord- und Ostsee - Schauspielerinnen und
Schauspieler unterstützen im Rahmen einer mobilen Plakataktion in
Berlin - Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner muss sich am 15.
und 16. Oktober in Luxemburg für Fangquoten im Einklang mit
wissenschaftlichen Empfehlungen und eine nachhaltige Fischerei
einsetzen - Tonnenweise Fische und Meerestiere gehen tot oder
sterbend als Beifang über Bord

Am 15. und 16. Oktober 2018 verhandelt die für Fischerei
zuständige Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner mit den
europäischen Fischereiministern in Luxemburg die Fangquoten für die
Ostsee für 2019. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die europäische
Initiative Our Fish fordern Julia Klöckner auf, sich auf EU-Ebene für
die Einhaltung der wissenschaftlichen Empfehlungen für Fangquoten
einzusetzen, um die Überfischung zu beenden. Unterstützung kommt von
prominenten Schauspielerinnen und Schauspielern mit einer bildstarken
Aktion innerhalb der weltweiten Foto-Kampagne Fishlove: Benno
Fürmann, Nina Hoss, Vicky Krieps, Christiane Paul, Katja Riemann und
Tom Wlaschiha ließen sich nackt mit einem Fisch ablichten und
protestieren so gemeinsam mit der DUH und Our Fish für eine
nachhaltige Fischereipolitik.

Aktuell sind mehr als 40 Prozent der Fischbestände in Europa
überfischt. Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der
DUH: "Immer wieder missachten die europäischen Fischereiminister bei
einigen Beständen die wissenschaftlichen Empfehlungen für Fangquoten.
Die Folge: Fischbestände können sich nicht ausreichend erholen und
erreichen folglich keine Größe, mit der sie nachhaltig befischt
werden könnten. Die Überfischung zu beenden, bedeutet intakte
Fischbestände, sichere Arbeitsplätze und Gewinne für die Fischer
sowie eine gesündere Meeresumwelt. Es ist höchste Zeit, dass die
europäischen Fischereiminister anfangen, alle EU-Bürger zu vertreten
und eine langfristige wirtschaftliche und meeresschonende Perspektive
zu eröffnen."

Die Portraits der Schauspielerinnen und Schauspieler entstanden im
Rahmen der Fishlove-Fotokampagne. Die Fotografien von Benno Fürmann,
Nina Hoss, Vicky Krieps, Christiane Paul, Katja Riemann und Tom
Wlaschiha sind heute erstmals öffentlich zu sehen. In einer mobilen
Ausstellung wandern die riesigen Poster durch die Berliner
Innenstadt.

Christiane Paul, Schauspielerin, die mit einem Lachs posiert,
fordert: "Für die Zukunft unserer Meere, für die Küstengemeinden und
Fischer, die davon abhängen, dass sich unsere Fischbestände erholen,
fordere ich unsere Fischereiministerin auf, sich für ein Ende der
Überfischung einzusetzen."

"Eine Billion Fische werden im Jahr aus den Meeren gezogen, um vom
Menschen verkauft, gegessen oder weggeworfen zu werden, wir reden da
noch nicht von Beifang. Das kann doch nicht richtig sein", sagt Katja
Riemann, Schauspielerin, die einen Rotbarsch in den Händen hält.

"Die unglaubliche Artenvielfalt in unseren Meeren ist durch
unseren steigenden Fischkonsum in Gefahr. Wir müssen uns für diese
faszinierenden Lebewesen einsetzen, denn Fische haben keine Lobby!
Rettet unseren Fisch!", sagt Benno Fürmann, Schauspieler, der mit
einem Steinbutt fotografiert wurde.

"Vor allem Deutschland positioniert sich gerne als fortschrittlich
und nachhaltig, gehört aber zu den EU-Staaten, die die Ostsee am
stärksten überfischen. Die Fischereiminister müssen aufhören, die
kurzfristigen Profite der lokalen Wirtschaft in den Vordergrund zu
stellen zum Nachteil aller anderen Interessen und sich stattdessen
darauf konzentrieren, unsere Meere für die Zukunft gesund zu
erhalten. Die EU-Minister haben ein Gesetz unterschrieben, das die
Überfischung beenden soll, und nun ist es an der Zeit, dies
umzusetzen. Wenn wir auch in Zukunft Fisch wollen, müssen wir die
Überfischung Europas beenden", drängt Tom Wlaschiha, Schauspieler,
mit Petersfisch in den Händen.

Hintergrund:

Die Schauspielerinnen Nina Hoss und Vicky Krieps sowie Tom
Wlaschiha wurden von Alan Gelati fotografiert. Fotograf Olaf Blecker
lichtete Christiane Paul, Katja Riemann und Benno Fürmann ab. Die
Fishlove-Kampagne ist Teil der Our Fish Initiative und wird in
Deutschland durch die DUH koordiniert, um die europäischen
Regierungen dazu zu bewegen, die Überfischung bis 2020 zu beenden.

Die DUH setzt sich für eine ganzheitlich nachhaltige Fischerei
ein. Dazu zählt auch die Aktion #StopptRückwürfe. Gefangene
Meerestiere, die zu klein oder aus anderen Gründen nicht für den
Teller geeignet sind, müssen laut Gesetz als Beifang mit an Land
gebracht und auf die Fangquoten angerechnet werden. Solche Rückwürfe
sind illegal und müssen aufhören. Sie minimieren nicht nur aktuelle
Bestände, sondern auch zukünftige Generationen. Eine vollständige
Dokumentation der Fischerei ist deshalb notwendig, um das genaue
Ausmaß der Rückwürfe zu beziffern. Außerdem soll ein gerechtes und
transparentes Fangquoten-System installiert werden, das
umweltschonende Fischereibetriebe fördert. Meeresschutzgebiete in
Nord- und Ostsee dürfen nicht nur auf dem Papier bestehen. Über
konkrete Managementpläne - auch in anderen europäischen Gewässern -
sollen sich Fischbestände erholen können.

Über Fishlove:

Die Fishlove-Fotokampagne wurde 2009 von Nicholas Röhl und der
Schauspielerin Greta Scacchi ins Leben gerufen. Sie wollen damit auf
die problematischen Fischereipraktiken aufmerksam machen, die unsere
Meeres-Ökosysteme zerstören. Seither ist es mit den Fishlove-Bildern
gelungen, das Thema Überfischung weltweit auf die Titelseiten großer
Medien zu bringen. An diesem visuellen Protest beteiligten sich
bisher unter anderem Sir Ben Kingsley, Emma Thompson und Helena
Bonham-Carter.

Fast alle auf den Fotos gezeigten Fische werden kommerziell
befischt, obwohl einige der gezeigten Arten von Wissenschaftlern als
überfischt und bedroht angesehen werden. Fishlove ist der Ansicht,
dass die Verwendung dieser Fische in den Fotos gerechtfertigt ist, um
aufzuzeigen, welche Arten bei Fortbestehen der Überfischung verloren
gehen könnten. Der fotografierte Fisch wurde nicht extra für die
Shootings gefangen, sondern im regulären Handel gekauft und
anschließend verzehrt.

Über Our Fish:

Die Kampagne Our Fish will sicherstellen, dass die
EU-Mitgliedstaaten die Gemeinsame Fischereipolitik (GFP) umsetzen und
für nachhaltige Fischbestände in den europäischen Gewässern sorgen.

Our Fish arbeitet mit Organisationen und Personen in ganz Europa
zusammen. Das gemeinsame Ziel: Die Überfischung muss beendet und die
nachhaltige Befischung der europäischen Meere gewährleistet werden.
Our Fish fordert die ordnungsgemäße Durchführung der GFP und die
effektive Kontrolle der europäischen Fischereien.

Our Fish ruft alle EU-Mitgliedstaaten dazu auf, nachhaltige
Fanggrenzen auf der Grundlage wissenschaftlicher Empfehlungen
festzulegen und durch Überwachung und Dokumentation aller Fänge
sicherzustellen, dass ihre Fangflotten den Nachweis einer
nachhaltigen Fischerei erbringen.

Die Deutsche Umwelthilfe koordiniert diese Arbeit in Deutschland.

Links:

- Die Fotos mit Wasserzeichen finden Sie hier:
http://l.duh.de/p181011
- Originalfotos erhalten Sie von Nicolas Rohl, +44 7941 492 305,
nicky@fishlove.co.uk
- Mehr Informationen zu nachhaltiger Fischerei und der Aktion ab
13 Uhr unter: www.duh.de/fischerei
- Zur Mitmach-Aktion #StopptRückwürfe und der Protestmail an
Fischereiministerin Julia Klöckner:
https://www.duh.de/stopptrueckwuerfe/
- Mehr Informationen zur Fishlove-Kampagne finden Sie unter
www.fishlove.co.uk sowie auf Twitter @fishlove2020, Instagram
@fishlovecampaign und Facebook @fishlovecampaign
- Mehr zur Initiative Our Fish: www.our.fish



Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Katja Hockun, Projektmanagerin Meeresnaturschutz DUH
030 2400867-895, hockun@duh.de

Rebecca Hubbard, Programmdirektorin Our Fish
+34 657669425, rebecca@our.fish

DUH-Pressestelle:

Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

658131

weitere Artikel:
  • Datenschatz der Tech-Riesen in Europa zugänglich machen / BDZV-Präsident Döpfner begrüßt Vorschlag der EU-Ratspräsidentschaft Berlin (ots) - Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) begrüßt ausdrücklich den Vorschlag der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft, große Internetkonzerne wie Google, Amazon und Facebook zur Öffnung ihrer Datenpools zu bewegen. BDZV-Präsident Dr. Mathias Döpfner, zugleich Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, erklärte, dass Zeitungen und andere Unternehmen in Deutschland und Europa mit den anonymisierten Nutzungsdaten der Tech-Riesen ihr Werbe- und Nutzergeschäft künftig auf eigene Rechnung führen könnten. "Obendrein mehr...

  • Konjunktur bricht ein - Bundesregierung muss wirtschaftspolitisches Nichtstun beenden Berlin (ots) - Zur Herbstprojektion der Bundesregierung erklärt Mittelstandspräsident Prof. Dr. h.c. Mario Ohoven: "Der Absturz der Wachstumsprognose der Bundesregierung von 2,3 Prozent auf 1,8 Prozent muss ein Weckruf sein. Die Bundesregierung sollte angesichts des Konjunktureinbruchs endlich ihr wirtschaftspolitisches Nichtstun beenden und einen energischen Wachstumskurs einschlagen. Wichtigste Maßnahme ist eine Senkung der Unternehmenssteuern, wie sie in wichtigen Industrieländern beschlossen bzw. schon umgesetzt wurde. mehr...

  • Globale Bildungskampagne: Bundesregierung tut zu wenig zur Stärkung von Grundbildung Berlin / Duisburg (ots) - Anlässlich des Berlin-Besuchs des senegalesischen Bildungsministers und stellvertretenden Vorsitzenden der Globalen Bildungspartnerschaft (GPE), Serigne Mbye Thiam, gibt die Bundesregierung bekannt, ihren jährlichen Beitrag zur GPE auf 18 Millionen Euro zu verdoppeln. Die Globale Bildungskampagne begrüßt diese Erhöhung, fordert die Bundesregierung aber weiter dazu auf, qualitativ hochwertiger und inklusiver Grundbildung für alle einen deutlich höheren Stellenwert beizumessen. Es geht darum, den weltweit über mehr...

  • ARD exklusiv: Finanzminister Scholz steht zur schwarzen Null Berlin (ots) - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht keine Gefahr, dass Deutschland die Schuldenbremse nicht einhalten könnte, wenn wie erwartet die Zinsen wieder steigen. Im ARD-Mittagsmagazin sagte er: "Wir haben uns ganz klar aufgestellt. Wir wollen keine neuen Schulden machen. Und können trotzdem investieren in die Zukunft unseres Landes, mehr tun für Forschung und Entwicklung, für Bildung, für Kinderbetreuung, für den sozialen Zusammenhalt. Das alles ist möglich und wird auch in Zukunft so bleiben. Wir haben ohnehin gute mehr...

  • rbb-exklusiv: AfD bleibt mit Abstand stärkste Partei in Cottbus Berlin (ots) - Wenn am kommenden Sonntag in Brandenburg Landtagswahl wäre, würde die AfD in Cottbus mit 30 Prozent stärkste Partei. Das ist das Ergebnis einer exklusiven Umfrage von infratest dimap im Auftrag des rbb. Danach legte die AfD im Vergleich zu einer Umfrage im März sogar noch leicht zu - nämlich um einen Prozentpunkt. Im Vergleich zu den Ergebnissen bei der Landtagswahl 2014 hat die AfD unter Cottbuser Wählern damit ihr Ergebnis fast verdreifacht. Größter Verlierer ist im Vergleich zur März-Umfrage die CDU. Sie mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht