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Neue Westfälische (Bielefeld): Klimawandel Jahrzehnte verplempert Martin Krause

Geschrieben am 10-10-2018

Bielefeld (ots) - In OWL wird es immer trockener, falls die
Tendenz der Jahre seit 2007 sich fortsetzt. Macht der Klimawandel die
Region zum Ödland? Oder geht der langfristige Trend der vergangenen
76 Jahre weiter? Dann wird es wärmer, schwüler, regnerischer. Es gibt
nur wenige Gewissheiten: Der Klimawandel ist in vollem Gange. Der
Klimawandel birgt Risiken von apokalyptischem Ausmaß. Und der
Klimawandel birgt doch auch Chancen. Eine der ungeklärten Fragen der
atmosphärischen Erwärmung lautet: Wie groß ist der menschliche
Einfluss? Die Erwärmung hat nicht erst vor 50 Jahren begonnen. In den
Alpen setzte die Gletscherschmelze in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts ein. Damals gab es kaum 1,5 Milliarden Menschen, keine
Autos, keine Kreuzfahrtschiffe. Die industrielle Revolution hatte
gerade erst Fahrt aufgenommen. Doch die Alpengletscher schmolzen
gewiss nicht, weil zwischen Nürnberg und Fürth eine Dampflokomotive
unterwegs war. Vielleicht führt der Klimawandel ja dazu, dass sich
karge Regionen in blühende Landschaften verwandeln. Vielleicht
ermöglicht die Erwärmung Getreideanbau in Grönland, vielleicht
verursacht die erhöhte Verdunstung mehr Regen in der Wüste.
Vielleicht: Die Ungewissheit ist die Basis dafür, dass Populisten den
Klimawandel bestreiten können und US-Präsident Donald Trump den
Ausstieg aus dem Weltklimaabkommen durchsetzen konnte. Eine Idiotie,
eine politische Katastrophe, die andere Katastrophen nach sich zieht.
Das Risiko von Stürmen, Missernten und Überschwemmungen wird nun
wachsen. Schon Anfang der 80er-Jahre wurde vor dem CO2-Problem
gewarnt. Doch was ist seither geschehen? Verblüffend wenig. Trotz
satter Gewinne hat die Autoindustrie Jahrzehnte verplempert. Und die
Politik hat Lippenbekenntnisse abgeliefert, aber wenig Ehrgeiz
gezeigt, die Industrie stärker in die Pflicht zu nehmen. Das Gezerre
um den Kohleausstieg gestaltet sich ähnlich zäh wie die Verringerung
der Spritverbräuche. Unsere Wohlstandsgesellschaften sind wie träge
Ozeandampfer. Doch im Klimawandel liegt auch eine Chance: Wenn nicht
nur Bangladesch und die Malediven, sondern auch Hamburg und
Amsterdam, Schanghai, Rio und Trumps geliebtes New York vom
Meeresspiegel bedroht sein werden - dann vielleicht rauft sich die
Welt doch noch zusammen. Wind, Wolken und Sonne kennen keine Grenzen.
Wird sich die Menschheit angesichts einer grenzenlosen Gefahr zu
gemeinsamem Handeln aufraffen?



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


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