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NOZ: Kultusminister Tonne kritisiert AfD-Vorstoß: Schüler werden instrumentalisiert

Geschrieben am 01-10-2018

Osnabrück (ots) - Kultusminister Tonne kritisiert AfD-Vorstoß:
Schüler werden instrumentalisiert

Auf Internetplattform soll Stimmungsmache gegen die Partei
gemeldet werden - Lehrerverband spricht von "Methoden aus der
Nazi-Zeit"

Osnabrück. Die niedersächsische AfD erwägt den Aufbau einer
Internetplattform, auf der Stimmungsmache an Schulen gegen die Partei
gemeldet werden soll. Auf den entsprechenden Vorstoß von Freitag
hagelt es Kritik von allen Seiten. Der niedersächsische
Kultusminister warnte im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung": "Ich lehne diesen Vorschlag konsequent ab und kann nur
empfehlen, sich an solch denunziatorischen Aufrufen und Aktionen
nicht zu beteiligen", sagte Grant Hendrik Tonne (SPD). "Schülerinnen
und Schüler werden durch diesen Aufruf für die Interessen der AfD
instrumentalisiert. Das ist ein beschämender Vorgang." Bei Problemen
gebe es etablierte Verfahren, die allen offen stünden. "In erster
Linie sind die Schulbehörden die richtigen Ansprechpartner", sagte
Tonne und forderte die AfD auf, "wieder auf den Boden der Normalität
im Umgang miteinander zu kommen".

Die niedersächsischen Lehrer sehen sich an Methoden aus der Zeit
des Nationalsozialismus erinnert: "Für eine demokratisch gewählte
Partei ist das ein absolutes No-Go, sich gegenüber Lehrern und deren
Schülern so zu positionieren", sagte Torsten Neumann,
Landesvorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte. "Wer
mit Begriffen wie ,hetzen' um sich wirft und eine Form des
Denunziantentums über die Neuen Medien einführt, hat nichts aus der
deutschen Vergangenheit gelernt. Wir empfehlen: Lesen Sie
Geschichtsbücher", appellierte Neumann an die Partei. "Es ist
gesellschaftlich, rechtlich und pädagogisch unerträglich, Methoden
aus der nationalsozialistischen Zeit einzusetzen", sagte Neumann.
Auch die Bildungsgewerkschaft GEW erklärte, sie lehne Denunzierung
ab. Der Vorsitzende des Landesschülerrates, André Brinkmann, sagte,
die Schüler seien fest davon überzeugt, dass die Lehrkräfte,
insbesondere die Politiklehrer, "eine Neutralität besitzen und diese
auch im Schulalltag und im Politikunterricht leben".



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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