| | | Geschrieben am 13-09-2018 Westdeutsche Zeitung: Kommentar zum Hambacher Forst: Hauptsache handeln? Von Olaf Kupfer
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 Düsseldorf (ots) - Wenn nichts Unvorhergesehenes mehr passiert,
 wird die Polizei in NRW den Einsatz im Hambacher Forst in den
 kommenden Tagen als Erfolg feiern. Aus Einsatzsicht mag er das sein:
 Gerade noch rechtzeitig vor der befürchteten Aktivierung der großen
 Extremistenmassen im Oktober werden die schwer zugänglichen
 Waldbehausungen geräumt sein. Damit ist den Aktivisten eine
 Protestbasis genommen und ganz nebenbei erfolgreich nachgewiesen,
 dass die Staatsmacht jederzeit handlungsfähig ist. Aber, bitte schön,
 zu welchem Preis? Brandschutzfragen einen Monat vor Rodungsbeginn
 vorzuschieben, obwohl die Baumhäuser teils seit Jahren elektronisch
 ansehnlich ausgerüstet auch bei sommerlicher Hitze in den Bäumen des
 Forstes hängen, mag kurzfristig clever sein, ist es aber nicht.
 Bauministerin Ina Scharrenbach wird das ahnen - und hat sich deshalb
 gestern beim Pressetermin in Düsseldorf gerne von ihrem
 Staatssekretär vertreten lassen. Ganz wohl ist eben allen Beteiligten
 nicht. In den Augen der Protestler macht sich die NRW-Regierung auf
 diese Weise in vorauseilendem Gehorsam zum Erfüllungsgehilfen des
 RWE-Konzerns. Und nutzt eine rechtssichere Finte, die viele als
 Provokation verstehen. Waren Protest und Widerstand gestern noch
 überschaubar, wird das nicht das Ende sein. Was man jetzt als Erfolg
 feiert, könnte noch böse zurückschlagen. Zum Verständnis: Falsch ist
 nicht, das Gebiet zu räumen, bevor eine Rodung beginnt, für die der
 Energieriese RWE jedes gesetzliche Recht erworben hat. Falsch aber
 ist in dem Moment, in dem Politiker und gesellschaftliche Gruppen
 zusammen organisiert über einen Kohlekompromiss und einen womöglich
 früheren Ausstieg aus der Braunkohle verhandeln, nie den Eindruck
 erweckt zu haben, politisch verantwortlich Gespräche mit allen
 Beteiligten zu suchen. Sondern vermeintlich trickreich die Eskalation
 zu befördern. Heiligt der Zweck wie im Fall Sami A. jedes umstrittene
 Mittel?
 
 
 
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 Westdeutsche Zeitung
 Nachrichtenredaktion
 Telefon: 0211/ 8382-2370
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