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Heilbronner Stimme: Alfred Grosser zu Chemnitz: Die Zivilgesellschaft muss lauter werden

Geschrieben am 31-08-2018

Heilbronn (ots) - Der deutsch-französische Publizist und
Politikwissenschaftler Alfred Grosser sorgt sich um die Demokratie in
Deutschland. Der 93-Jährige sagte der "Heilbronner Stimme" (Freitag)
zu den Ereignissen von Chemnitz und dem Aufmarsch von Rechtsextremen:
"Die Auswüchse von Chemnitz sind eine Katastrophe. Die
Ausländerfeindlichkeit, die sich hier ausdrückt, ist beängstigend.
Das man in diesem Ausmaße Leute angreift, nur weil sie Ausländer
sind, ist eine neue, schreckliche Entwicklung." Er fügte hinzu:
"Besonders schlimm ist: Viele Menschen sagen, sie seien gegen die
Nazis, aber sie defilieren mit ihnen."

Grosser hofft auf mehr Widerstand gegen Rechts: "Die
Zivilgesellschaft muss lauter werden gegen Rechts. Ich würde mir ein
sehr deutliches Widersprechen wünschen, um zu zeigen, dass man da
nicht mitmacht. Bislang höre ich aber viel zu wenig. Außerdem sollten
sich alle demokratischen Politiker deutlich von solchen Hetzjagden
distanzieren. Aber das haben bislang noch nicht alle getan."

Der Soziologe glaubt, dass viele Menschen heute sogar Angst
hätten, für ihre "Fremdenfreundlichkeit kritisiert zu werden".
Grosser: "Das erinnert mich aber an frühere Zeiten. Man ist dagegen,
aber man schweigt und macht damit mit. Das ist echtes Mitläufertum."

Grosser betonte: "Wenn wir unsere Grundwerte missachten, dann ist
die Demokratie in Gefahr." Und weiter: "Die in der französischen
Revolution erkämpften Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit
müssen bewahrt werden." Er begrüße den Aufruf des EKD-Ratspräsidenten
Heinrich Bedford-Strohm, der die Deutschen zu mehr Zivilcourage
aufgefordert hat.



Pressekontakt:
Heilbronner Stimme
Chefredaktion
Telefon: +49 (07131) 615-794
politik@stimme.de

Original-Content von: Heilbronner Stimme, übermittelt durch news aktuell


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