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Allg. Zeitung Mainz: Gestürzt / Allgemeine Zeitung Mainz zur Wehr- und Dienstpflicht

Geschrieben am 05-08-2018

Mainz (ots) - Von einem Comeback für die Wehrpflicht reden manche.
Als der amerikanische Profiboxsport noch nicht völlig korrupt war,
gab es dort ein ehernes Gesetz: They never come back. Hieß: Gestürzte
Champions kommen nie zurück. Und genau so wird es auch dem gestürzten
Champion namens "Wehrpflicht" ergehen. Gestürzt, gekippt ohne Not vom
Verteidigungsminister Guttenberg. Im Vergleich zu ihm war ein Pfau
ein demütiges Geschöpf. Guttenberg wollte sich profilieren, und
ohnehin war so etwas wie Wehrpflicht extrem uncool. Wie ja überhaupt
nach dem Ende des Warschauer Pakts ewiger Frieden gesichert schien.
Ein böser Trugschluss, dessen erschreckende Folgen im Laufe der Jahre
in brutaler Klarheit zutage traten. Stichworte: Hubschrauber, die
nicht fliegen, und U-Boote, die nicht mal schwimmen, als
Bundeswehralltag. Es wäre möglich gewesen, die Wehrpflicht "über die
Runden zu bringen" wie einen angeschlagenen Boxer. Jetzt ist es zu
spät. Das ist bedauerlich. Nicht vor allem deshalb, weil ein
Markenkern-Rettungsversuch der Union floppt, sondern weil mit einem
Comeback der Wehrpflicht der Grundgedanke von "Pflicht" neu belebt
worden wäre - und dies nun eben nicht geschieht. Denn: Eine
allgemeine Dienstpflicht ist ein guter und wertvoller Gedanke - aber
blanke Illusion, um nicht zu sagen: Naivität. Die vergangenen sieben
Jahre seit dem faktischen Ende der Wehrpflicht zeigen eine
Gesellschaft, die - von lobenswerten Ausnahmen abgesehen - von
Triumphen des Egoismus geprägt ist. Motto: Wenn jeder für sich selbst
sorgt, ist für alle gesorgt. Wie das endet, ist unklar.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Karsten Gerber
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell


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