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CEP: "NetzDG ist nur der erste Schritt im Kampf gegen Extremismus" / Bericht der Tech-Unternehmen zeigt, dass politischer Druck wirkt - CEP sieht weiterhin Defizite bei facebook, YouTube und Twitter

Geschrieben am 27-07-2018

Berlin (ots) - YouTube, Facebook und Twitter legten heute zum
ersten Mal offizielle Zahlen darüber vor, wie viele Inhalte sie in
den ersten sechs Monaten dieses Jahres aufgrund von Beschwerden im
Rahmen des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) sperrten oder
entfernten. Die Berichte der Netzwerkbetreiber legen allerdings nahe,
dass die derzeitige Fassung des NetzDG im Kampf gegen Extremismus nur
ein erster Schritt ist, und dass mehr eigene Anstrengungen von
Facebook, YouTube und anderen nötig sind.

DAS DEUTSCHE NETZDG IST EIN WICHTIGER SCHRITT IN DIE RICHTIGE
RICHTUNG

Die Entscheidung der Bundesregierung den Kampf gegen Hassreden und
Aufstachelung zur Gewalt durch regulatorische Maßnahmen zu
verschärfen, kam zu einer Zeit, als Länder auf der ganzen Welt
erkannten, dass Selbstregulierung nicht funktioniert und stärkere
gesetzliche Maßnahmen nötig sind.

Das NetzDG ist ein begrüßenswerter und wichtiger Schritt im Kampf
gegen Extremismus und Hass. Die Bemühungen der Bundesregierung um
mehr Transparenz und Verantwortung müssen gelobt werden und sind ein
positives Beispiel für andere europäische Länder.

TERRORISTISCHER CONTENT GEDEIHT WEITERHIN ONLINE

In den jüngsten Berichten gab YouTube an, auf Grundlage von
214.827 Beschwerden nach dem NetzDG 58.297 Inhalte entfernt zu haben,
während es bei Facebook lediglich 1704 gemeldete Inhalte waren, von
denen 362 gelöscht oder gesperrt wurden.

Diese Angaben erklären jedoch nicht, warum extremistisches und
terroristisches Material auf den Plattformen verbleibt.
Untersuchungen des Counter Extremism Project (CEP) zeigen zum
Beispiel, dass dieser gefährliche Content nach wie vor in hoher
Anzahl auf Facebook verbreitet wird und von Nutzern mit nur wenigen
Klicks aufgerufen werden kann (Zuckerberg's 99% Myth Exposed).
Gravierende Defizite von YouTube im Umgang mit extremistischen
Inhalten der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) wurden
kürzlich von CEP aufgedeckt. Zwischen dem 8. März und 8. Juni 2018
führte CEP zusammen mit Dr. Hany Farid, dem weltweit führenden
Experten für digitale Forensik und Hashing, eine Studie durch, um
besser zu verstehen, wie IS-Inhalte auf YouTube hochgeladen werden,
wie lange sie online bleiben und wie viele Aufrufe diese Videos
erhalten. Hierfür führte CEP eine begrenzte Suche nach einem kleinen
Set von nur 229 zuvor identifizierten IS-Videos durch. Die Ergebnisse
der Studie zeigen deutlich, dass obwohl die meisten der
identifizierten Videos relativ schnell entfernt werden, sie trotzdem
tausende Mal angesehen werden. Darüber hinaus werden bekannte
IS-Videos wieder und wieder neu hochgeladen.

Vom 8. März bis 8. Juni 2018 führte das Counter Extremism Project
(CEP) eine Studie durch, um besser zu verstehen, wie IS-Inhalte auf
YouTube hochgeladen werden, wie lange sie online bleiben und wie
viele Aufrufe diese Videos erhalten. Um dies zu erreichen, führte CEP
eine begrenzte Suche nach einem kleinen Satz von nur 229 zuvor
identifizierten IS-Videos durch. Diese terroristischen Videos stellen
nur einen Bruchteil des auf der Plattform verfügbaren extremistischen
Materials dar. http://ots.de/FK31Zn

SCHLUSSFOLGERUNG

"Die von YouTube vorgelegten Zahlen zeigen, dass das NetzDG,
durch die Förderung von Transparenz und Verantwortung, im Kampf gegen
Online-Extremismus die richtigen Anreize liefern kann: In der ersten
Jahreshälfte wurden auf Grundlage des NetzDG fast doppelt so viele
terroristische oder verfassungswidrige Inhalte entfernt, wie auf
Basis der Community-Richtlinien des Unternehmens (2168 zu 1157). Dies
zeigt deutlich, dass gerade in Bezug auf extremistische Inhalte die
aktuellen Moderationsmechanismen von YouTube unzureichend sind und
das regulatorische Maßnahmen wie das NetzDG dringend benötigt
werden," sagt David Ibsen, Executive Director des CEP.

Das Counter Extremism Project (CEP) ist eine überparteiliche,
internationale Non-Profit-Organisation, die das Ziel verfolgt, der
Bedrohung durch extremistische Ideologien entgegenzuwirken und
demokratisch-pluralistische Akteure zu stärken. Geleitet wird die
Organisation von einer renommierten internationalen Gruppe von
ehemaligen Politikern und Diplomaten. CEP deckt finanzielle Netzwerke
auf und übt Druck auf Internetfirmen und Social-Media-Plattformen
aus, um so den Narrativen von Extremisten und ihren
Rekrutierungstaktiken im Internet entgegen zu wirken.



Pressekontakt:
Counter Extremism Project (CEP)
Email: berlin@counterextremism.com
Web: www.counterextremism.com

Original-Content von: Counter Extremism Project, übermittelt durch news aktuell


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