(Registrieren)

WAZ: Blüm: "Keine Mauer wird die Flüchtlinge stoppen"

Geschrieben am 19-07-2018

Essen (ots) - Im Streit der Unionsparteien um die Zuwanderung und
den sogenannten "Masterplan" greift der ehemalige Sozialminister
Norbert Blüm (CDU) Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) scharf
an. In der Debatte um Quoten und Zurückweisungen gehe die
Menschlichkeit verloren, sagte Blüm im Gespräch mit der in Essen
erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ,
Donnerstagsausgabe). Begriffe wie "Asyltourismus" und "Asylgehalt",
die der bayerische Ministerpräsident Markus Söder verwendet hatte,
nannte er "zynisch" und "schamlos". Seehofers Strategie der
geschlossenen Grenzen sei nicht nur grundsätzlich falsch, sie sei
auch parteitaktisch ein Fehler: "Wenn sie glauben, sie könnten auf
die Tour die AfD klein halten, dann kann ich nur sagen, das Original
ist immer besser als die Kopie."

Die Union stehe vor eine historischen Weggabelung, sagte Blüm. "Es
geht um die Alternative zwischen nationaler und europäischer
Politik". Nötig sei in der Flüchtlingspolitik eine europäische
Lösung. Mit Grenzkontrollen und Zurückweisungen von Flüchtlingen sei
wenig gewonnen. Man müsse die Probleme in den Herkunftsländern der
Menschen angehen. "Wenn da der Hunger ausbricht - als Familienvater
würde ich doch auch abhauen", sagte Blüm. Bundeskanzlerin Angela
Merkel habe absolut richtig gehandelt, als sie im Herbst 2015 die
Grenzen öffnete. "Was hätte sie denn machen sollen? Hätte sie
Zehntausende verzweifelte Flüchtlinge mit Wasserwerfern von der
Autobahn spülen sollen?" Es sei "menschenverachtender Zynismus",
Menschen, die aus Krieg und Not geflohen seien, als "Asyltouristen"
zu bezeichnen, so der überzeugte Katholik. Der CDU-Politiker mahnte
aber auch, dass in der Migrationspolitik europäische Solidarität
gefragt sei, "das ist nicht nur eine Aufgabe von Deutschland".



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

646997

weitere Artikel:
  • NOZ: Bundesregierung: Möglicherweise Ernteeinbußen nach Glyphosat-Ausstieg Osnabrück (ots) - Bundesregierung: Möglicherweise Ernteeinbußen nach Glyphosat-Ausstieg "Kein adäquater chemischer Ersatz" - FDP kritisiert geplanten Verzicht Osnabrück. Die Weizen-Ernte in Deutschland könnte nach dem geplanten Glyphosat-Ausstieg künftig um mehr als eine Million Tonnen geringer ausfallen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP hervor, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Demnach verweist das Bundeslandwirtschaftsministerium auf Schätzungen des bundeseigenen mehr...

  • NOZ: Milchviehhalter und Grüne fordern Unterstützung der Kanzlerin für Bauern Osnabrück (ots) - Milchviehhalter und Grüne fordern Unterstützung der Kanzlerin für Bauern BDM: Es geht so nicht weiter - Grüne: Prämien früher auszahlen - Merkel heute auf Milchbetrieb Osnabrück. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vor Ihrem Besuch auf einem Bauernhof in Schleswig-Holstein an diesem Donnerstag aufgefordert, die deutsche und europäische Agrarpolitik neu auszurichten. Verbands-Sprecherin Jutta Weiß sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag): "Es geht so nicht mehr...

  • LKR bezweifelt die statistischen Grundlagen der Euro-Geldpolitik / Inflationszahlen für die Eurozone zu niedrig angesetzt (FOTO) Berlin (ots) - Eurostat hat gestern die Inflationszahlen veröffentlicht, die Grundlage für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank sind. Im Immobilienbereich, wo die historisch einzigartige Geldmengen-Expansion am ehesten zu sehen ist, wollen die Statistik-Experten aus Deutschland, die die Zahlen an Eurostat liefern, nur 1% Inflation festmachen können. Bernd Kölmel, Vorsitzender der Liberal-Konservativen Reformer (LKR - Die Eurokritiker), äußert dazu: "Die heute veröffentlichte Inflationsrate für die Euro-Zone ist mehr...

  • Terroranschlag gegen religöse Minderheiten der Hindus und Sikhs in Jalalabad Afganistan Frankfurt am Main (ots) - Pressemitteilung des Zentralrates der afghanischen Hindus und Sikhs e.V. Selbstmord Anschlag in Jalalabad/Afghanistan Eine kleine religiöse Minderheit der Hindus und Sikhs in Afghanistan muss nun auch nach der Taliban-Herrschaft in Angst, Demütigung und unter extremer Diskriminierung leben. Dort finden nicht einmal die Toten ihre Ruhe, weil eine Kremation nach den religiösen Ritualen und unter Würde nicht gewährleistet wird. Kinder dieser religiösen Minderheit können wegen der extremen Diskriminierung mehr...

  • rbb exklusiv: Gebler (Grüne): Berlin wird im Bundesrat bei sicheren Herkunftsländern nicht zustimmen Berlin (ots) - Berlin wird im Bundesrat bei sicheren Herkunftsländern nicht zustimmen Das hat die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Silke Gebel, am Donnerstag im Inforadio vom rbb angekündigt. Das Land Berlin werde sich bei der entsprechenden Abstimmung im Bundesrat mindestens enthalten, sagte Gebel. Zur Begründung erklärte sie, die Maghreb-Staaten seien nicht sicher. Es gebe von dort immer noch Berichte über Folter und unfaire Gerichtsverfahren. "Das individuelle Recht auf Asyl muss hier gewährleistet mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht