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Westfalenpost: Unterhaltsvorschuss: Allein und benachteiligt

Geschrieben am 17-07-2018

Hagen (ots) - Rund 2,6 Millionen Alleinerziehendenhaushalte gibt
es laut Statistischem Bundesamt in Deutschland. Die Kinder von
getrennt lebenden Eltern wachsen zu 90 Prozent bei der Mutter auf und
somit sind meist Frauen die Leidtragenden. Fast die Hälfte dieser
Kinder lebt von Hartz IV. Demgegenüber stehen 300 000
Kindergarten-Plätze, die in Deutschland fehlen. Warum ist es so
schwer für die Politik, zwischen diesen Faktoren einen Zusammenhang
herzustellen? Klar, es ist löblich, dass der Staat durch eine Reform
nun in der Lage ist, den Unterhaltsvorschuss für zahlungsunwillige
Väter zu begleichen. Aber wäre es nicht besser, Frauen mit Kindern zu
ermutigen, in der Arbeitswelt selbstbewusst zu agieren? Dafür müssten
mehr Kita-Plätze geschaffen werden, und vor allem die Stigmatisierung
von Müttern, die Vollzeit arbeiten gehen, müsste ein Ende haben. Es
wäre an der Zeit, dass die Politik die Leistungen von
Alleinerziehenden mit steuerlichen Vorteilen ähnlich dem
Ehegattensplitting fördert. Weil sie Leistungsträgerinnen sind. Sie
sind zerrissen zwischen Familie und Beruf. Kinder zu haben, heißt in
unserer freien Wirtschaft, Verwundbarkeit zu zeigen. Sie sorgen für
Lebensunterhalt und ihre Kinder. Jeden Tag. Und sind irgendwann
einmal die Kinder aus dem Haus, droht häufig Altersarmut. In
Deutschland beträgt die gesetzliche Durchschnittsrente von Frauen 645
Euro, die von Männern 1595 Euro. So werden Alleinerziehende mehrfach
bestraft. Die Ehe steht in unserem unionsregierten Land unter
besonderem Schutz. Alleinerziehende Haushalte nicht. Sie genießen im
Gegensatz zu Ehepaaren verschwindend geringe Steuervorteile. Auch
wenn 56 Prozent der Paare, die das Ehegattensplitting nutzen, keine
Kinder haben. Alleinerziehende könnten zu dem Schluss kommen, dass
der Staat auf ihre Kosten lebt, weil er ihre tägliche Gratisarbeit in
der Erziehung nicht wertschätzt.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell


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