| | | Geschrieben am 28-06-2018 Nachhaltigen Sojaimporten mehr Dynamik verleihen (FOTO)
 | 
 
 Berlin (ots) -
 
 Angebot der zertifizierten Agrarrohstoffe aus den Erzeugerländer
 wird nicht genügend nachgefragt.
 
 Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller spricht sich gegenüber
 Agrarjournalisten in Berlin dafür aus, bei Importen von
 Agrarrohstoffen auf nachhaltig zertifizierte Ware zu setzen, um so
 der Entwaldung entgegenzuwirken. Dies begrüßt OVID Verband der
 ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland ausdrücklich. Um eine
 nachhaltige Bewirtschaftung in den Erzeugerländern zu etablieren,
 haben die vor Ort agierenden Unternehmen gemeinsam mit Regierungen,
 Institutionen und NGOs verschiedene Schutzmaßnahmen erarbeitet. Ein
 bereits 2006 gemeinsam vereinbartes Soja-Moratorium für Brasilien
 untersagt den Handel, die Finanzierung und den Erwerb von Soja, das
 von Regenwaldflächen stammt, die nach Juli 2008 gerodet wurden.
 
 Im Laufe der Jahre haben sich eine Reihe von
 Zertifizierungssystemen für nachhaltigen Sojaanbau etabliert. Dazu
 gehören zum Beispiel der Roundtable for Responsible Soy (RTRS),
 ProTerra und International Sustainability and Carbon Certification
 (ISCC Plus). Allen gemein ist die Verpflichtung, Anbau nur auf
 Flächen zu betreiben, auf denen zuvor keine Landnutzungsänderung
 stattgefunden haben. Unterschiede gibt es zum Teil im Hinblick auf
 den Umfang der Nachhaltigkeitskriterien, wie etwa in den
 Sozialstandards. Das Thünen-Institut für Internationale
 Waldwirtschaft und Forstökonomie ist in einer Studie vom Mai 2018 bei
 einem Vergleich der Systeme zu dem Schluss gekommen, dass das ISCC
 Plus/ISCC EU in verschiedenen Kernbereichen, wie Schutz von
 Ökosystemen, gute landwirtschaftliche Praxis, soziale Kriterien und
 Auditierungs- und Rückverfolgungssystemen, am besten abschneidet.
 
 Für Bioenergie und Biokraftstoffe in der EU sind
 Nachhaltigkeitszertifizierungen auf Basis gesetzlicher Vorgaben
 verpflichtend. Für andere Verwendungen hingegen, zum Beispiel in der
 Lebens- und Futtermittelwirtschaft sowie in der Chemie, ist dies aus
 WTO-rechtlichen Gründen nicht möglich. Hier konnte bisher durch
 Initiativen der Privatwirtschaft und der NGOs eine gewisse Dynamik zu
 mehr Nachhaltigkeit im Anbau und der gesamten Lieferkette erzeugt
 werden. So hat der europäische Verband der Mischfutterhersteller
 (FEFAC) mit den Leitlinien für die nachhaltige globale
 Sojabeschaffung Mindeststandards festgelegt.
 
 Jaana Kleinschmit von Lengefeld, Präsidentin von OVID Verband der
 ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland stellt fest: "Die
 OVID-Mitgliedsfirmen bieten ihren Kunden eine Auswahl anerkannter
 Zertifizierungssysteme und firmenindividueller
 Nachhaltigkeits-initiativen für die Beschaffung nachhaltiger
 Agrarrohstoffe an. Wir sehen allerdings, dass am Markt gegenwärtig
 mehr nachhaltig zertifiziertes Soja angeboten als nachgefragt wird."
 
 Einige brasilianische Bauern überlegen bereits, ob sie aus dem
 Nachhaltigkeitsprogramm wieder aussteigen, da ihre mit Mehraufwand
 erzeugte und entsprechend teurere Ware nicht genügend Abnehmer
 findet, wie auf der letzten RTRS-Konferenz in Lille verkündetet
 wurde.
 
 Auch ein Importverbot, wie von einigen Politikern immer wieder
 gefordert, ist nicht zielführend im Sinne der Nachhaltigkeit, denn es
 würde den bisher erreichten Erfolg in den Anbauländern im Keim
 ersticken. Tatsache ist, dass sich alle Bemühungen zu mehr
 Nachhaltigkeit bisher auf Deutschland und die EU beschränken und
 somit, global gesehen, keine Lenkungswirkung erzeugen, denn die
 größten Sojaimporteure befinden sich im asiatischen Raum, wo die
 Nachhaltigkeit nicht nachgefragt wird.
 
 Landnutzungsänderungen lassen sich nicht von deutschen, nicht
 einmal europäischen Schreib- und Esstischen aus verhindern. In
 Indonesien haben die europäischen Forderungen nach Importverboten für
 Palmöl sogar die Kleinbauern in Jakarta auf die Straße getrieben, da
 sie um ihren, mit Hilfe der Nachhaltigkeitsprogramme gerade
 erworbenen, bescheidenen Wohlstand, wie den Schulbesuch ihrer Kinder,
 fürchten.
 
 Weltweit angebaut wird jeweils dort, wo die besten klimatischen
 Voraussetzungen für Anbau und Wachstum der Nutzpflanzen und damit
 auch für die höchste Flächeneffizienz bestehen, in den so genannten
 Gunstregionen. Das dient auch dem Klimaschutz. "Deutschland und
 Europa sind aufgrund ihrer geografischen Lage von Sojaimporten
 abhängig. Es ist kaum möglich, in der aktuellen Selbstversorgung mit
 Eiweißfuttermitteln von nur 30 bis 35 Prozent mit heimischen
 Futtermitteln erheblich aufzuschließen", so Kleinschmit von
 Lengefeld.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Alexandra Meyer I  Maik Heunsch
 Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin
 Tel: +49 (0)30 / 72 62 59 - 57
 presse@ovid-verband.de
 
 Original-Content von: OVID, Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 644297
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Das Spektakel der Superlative: Hendrick's Gin führt anlässlich des Montreal International Jazz Festival weltweit E.L.E.V.A.T.U.M. ein und lässt die Sinne tanzen Montreal (ots/PRNewswire) -  
 
   Hendrick's Gin sorgt mit der Enthüllung der beiden Weltneuheiten  
E.L.E.V.A.T.U.M. und C.O.R.G.A.N. auf dem Montreal International Jazz 
Festival für Aufregung und bereitet ein unvergessliches Erlebnis von  
Gin und Jazz. 
 
   Hendrick's Gin öffnet heute und morgen auf dem Montreal  
International Jazz Festival 2018 mit Stolz die Türen zu seiner  
wunderlichen Welt des Skurrilen und schreibt mit seinem  
E.L.E.V.A.T.U.M.-Erlebnis Geschichte. 
 
   Im berühmten Quartier des Spectacles im Stadtzentrum von Montreal mehr...
 
SKODA AUTO startet Carsharing-Plattform Uniqway (FOTO) Mladá Boleslav (ots) - 
 
   - Studierende von drei Prager Universitäten entwickeln europaweit  
     einzigartiges Carsharing-Konzept für ihre Mitstudenten 
   - SKODA AUTO und das SKODA AUTO DigiLab ermöglichen Umsetzung des  
     Projekts 
 
   SKODA AUTO und das SKODA AUTO DigiLab ermöglichen die neue,  
europaweit einzigartige Carsharing-Plattform Uniqway. Das Besondere:  
Den Service haben Studenten von drei Prager Universitäten  
mitgestaltet. Der tschechische Automobilhersteller stellt 15 SKODA  
FABIA STYLE zur Verfügung und trägt damit mehr...
 
Der Tagesspiegel: Commerzbank will Werbespot mit DFB-Elf weiter senden Berlin (ots) - Die Commerzbank will auch nach dem Ausscheiden der  
deutschen Nationalmannschaft bei der Fifa-WM an der  
Werbepartnerschaft mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) festhalten.  
"Wir bedauern sehr, dass die deutsche Herren-Nationalmannschaft in  
der Vorrunde der Fußballweltmeisterschaft 2018 ausgeschieden ist. Wir 
sind - wie alle anderen Fan und die Fußballspieler selbst -  
enttäuscht. Aber so ist Fußball: mal gewinnt man, mal verliert man.  
Wir sehen das sportlich", sagte eine Sprecherin der Frankfurter Bank  
dem Berliner "Tagesspiegel". mehr...
 
Mitwirkung von CryptoKitties bei Ubisofts erstem Blockchain-Hackathon: Blockchain Heroes Montreuil, Frankreich (ots/PRNewswire) -  
 
   Ubisofts Hackathon signalisiert immenses Potenzial der  
Blockchain-Technologie für die Gaming-Branche 
 
   Vom 29. Juni bis 1. Juli 2018 wird eine Jury, bestehend aus Roham  
Gharegozlou, CEO von CryptoKitties, Yves Guillemot, Gründer und CEO  
von Ubisoft, Ken Timsit von Consensys, Fred de Villamil von Ledger  
sowie Matthew Tomkinson, UX Director von Ubisoft, Frankreich, die  
Ergebnisse des Ubisoft Hackathons 'Blockchain Heroes' entscheiden,  
bei dem Entwicklerteams sich mit der Integration mehr...
 
Oberlandesgericht Hamm bestätigt Gauselmann Gruppe in Sachen Spieler- und Verbraucherschutz Hamm/Espelkamp (ots) - Das Oberlandesgericht Hamm hat heute  
entschieden, dass der Fachverband Glücksspielsucht (fags) von der  
Gauselmann Gruppe nicht verlangen kann, bestimmte Spielersperren  
auszusprechen, für die es in Nordrhein-Westfalen keine gesetzliche  
Grundlage gibt. Vorausgegangen war eine mündliche Verhandlung am 28.  
Juni 2018. Die Gauselmann Gruppe ist seit langem von der Wichtigkeit  
von Spielersperren überzeugt, lehnt aber die vom Fachverband  
Glückspielsucht geforderte Sperrpraxis unter anderem wegen  
schwerwiegender datenschutz- mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |