Jahrestagung des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie e.V. (BVK) am 15. Juni 2018 in Lindau (FOTO)
Geschrieben am 17-06-2018 |   
 
 Lindau (ots) - 
 
   Auf der Jahrestagung des Verbandes analysiert der BVK-Vorsitzende  
Dr. Kai Schaefer die aktuelle politische und wirtschaftliche  
Entwicklung. Dabei spricht er die zentralen Themen der kommenden  
Jahre an: Rohstoffsicherung und Reduktion der CO2-Emissionen bis  
2050. Schließlich stellt er die aktuellen Zahlen der Deutschen  
Kalkindustrie vor. BVK-Hauptgeschäftsführer Martin Ogilvie vermittelt 
einen Überblick über die Arbeit, die Kernthemen und das Netzwerk des  
Verbandes. Dr. Burkhard Naffin, stellvertretender BVK-Vorsitzender,  
gibt die Gewinner des diesjährigen Arbeitssicherheitswettbewerbs  
bekannt. 
 
   Die Mitgliederversammlung als Branchentreffen der deutschen,  
österreichischen und schweizerischen Kalkindustrie findet dieses Jahr 
in Lindau statt. 
 
   Der Verbandsvorsitzende Dr. Kai Schaefer, Mitglied der  
Geschäftsführung der SCHAEFER KALK GmbH & Co KG, Diez, wirft einen  
Blick auf die Koalitionsvereinbarung. Die deutsche Kalkindustrie  
begrüßt ausdrücklich die Fortführung des Bündnisses "Zukunft der  
Industrie" und der entsprechenden Branchendialoge, die Festschreibung 
eines Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und einer Fachkräfteinitiative  
und insbesondere die Verankerung einer langfristigen Investitions-  
und Planungssicherheit für die heimische Rohstoffförderung im  
Koalitionsvertrag. 
 
   Sie befürwortet weiterhin das Bekenntnis der Koalition zur  
Gewährleistung der Wettbewerbsfähigkeit - insbesondere der  
energieintensiven Industrien und integrierter Wertschöpfungsketten -  
sowie die Zusage eines umfassenden Carbon-Leakage-Schutzes. 
 
   "Dass das EU ETS als klimapolitisches Leitinstrument gestärkt  
werden soll, entspricht auch unserer Forderung, die wir gemeinsam im  
Bündnis der Energieintensiven Industrien immer wieder an die Politik  
getragen haben", so Dr. Schaefer. Versteckte Risiken für die deutsche 
Kalkindustrie sieht Schaefer in unterschiedlichen Maßnahmen zur  
Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 durch ein Klimaschutzgesetz. 
 
   Auch europa- und weltpolitisch gebe es unwägbare Risiken, die mit  
erheblichen wirtschaftlichen Gefahren verbunden seien: insbesondere  
der drohende finanzielle Kollaps Italiens, der Brexit, die Politik  
Russlands, die auch Unsicherheiten in Energiefragen schaffe, sowie  
die Politik des amerikanischen Präsidenten gegen offene Märkte und  
freien Handel. 
 
   Der BVK-Vorsitzende stellt fest, dass der Kalkmarkt 2017 stabil  
gewesen sei. Wenn man aber das Wirtschaftswachstum in Deutschland von 
2,2 % daneben stelle, so müsse man feststellen, dass sich ein Trend  
der vergangenen Jahre verstetigt habe. "Wir profitieren nicht mehr  
1:1 von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung", so Schaefer. 
 
   Anschließend stellt er die aktuellen Zahlen der Kalkindustrie vor. 
Bei den ungebrannten Produkten repräsentiert der BVK ca. 15% der  
deutschen Kalkindustrie, bei den gebrannten Erzeugnissen nahezu 100%. 
 
   Der Marktabsatz bei den ungebrannten Kalkprodukten betrug im Jahr  
2017 ca. 18,3 Mio.t und ist gegenüber dem Vorjahr um 1,2%  
angestiegen. 
 
   Hauptabnehmer von ungebrannten Produkten der Mitglieder des BVK  
ist das Baugewerbe. In dieses Verbrauchssegment konnten 2017 ca. 7,1  
Mio.t  geliefert werden. Das Ergebnis des Jahres 2017 ist damit  
signifikant besser (+3,7%) als noch im Jahr davor. 
 
   Unverändert sind die Lieferungen von ungebrannten Produkten für  
Umweltschutzanwendungen. Dieses Verbrauchssegment hat sich stabil um  
ca. 2,1 Mio.t entwickelt. 
 
   Die Lieferungen von ungebrannten Produkten für industrielle  
Anwendungen sind gegenüber 2016 leicht im Minus (-1,2%). Die  
Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie erreichten über 3 Mio.t. 
 
   Die Verkäufe von gebrannten Produkten im Jahr 2017 sind nahezu  
konstant geblieben. Insgesamt haben die Mitglieder des BVK ca. 6,3  
Mio.t gebrannte Produkte verkaufen können. Das entspricht einem  
leichten Zuwachs um 0,1%. 
 
   Bei dem Hauptabnehmer der Kalkprodukte, der Eisen- und  
Stahlindustrie, ist ein leichter Zuwachs um 0,7% auf nunmehr mehr als 
2,2 Mio.t zu berichten. Der Industrieabsatz insgesamt hat sich  
gegenüber dem Vorjahr ebenfalls leicht verbessert (+1,1%). 
 
   Die Lieferungen für Umweltschutzanwendungen sind weiter deutlich  
rückläufig. Insgesamt konnten für dieses Verbrauchssegment nur noch  
ca. 1,2 Mio.t verkauft werden. Das entspricht einem Rückgang um fast  
5%. Alleine für die Luftreinhaltung konnten nur noch 770 Tsd.t  
geliefert werden. Das entspricht einer Einbuße um 8,4%. Zunehmend  
spielt der Rückgang bei der Braunkohleverstromung hier eine  
entscheidende Rolle. 
 
   Zufrieden kann die deutsche Kalkindustrie dagegen mit den  
Lieferungen an die Baustoffindustrie sein. Insgesamt konnte ein Plus  
von fast 3% erreicht werden. Das entspricht einer Liefermenge von  
mehr 900 Tsd.t, wobei der Hauptteil dieser Lieferungen zur  
Herstellung von Wandbaustoffen benötigt wird. 
 
   Überproportional positiv entwickelt haben sich die Lieferungen von 
gebrannten Kalkprodukten zum Einsatz im Straßen- und Wegebau. In  
diesem Verwendungsbereich konnten 381 Tsd.t eingesetzt werden -  
entsprechend einem Plus von fast 9%. 
 
   Schaefer betont die grundlegende Bedeutung mineralischer Rohstoffe 
für die industrielle Wertschöpfung und den Erhalt des Wohlstandes.  
Auch die Energiewende - getragen von einer breiten Mehrheit der  
Bevölkerung - sei ohne mineralische Rohstoffe aus Deutschland nicht  
umsetzbar. 
 
   Sand und Kies seien bereits knapp, der Bedarf sei aktuell größer  
als der genehmigte Abbau. "Um es ganz deutlich zu sagen, wir haben in 
Deutschland keinen Mangel an mineralischen Rohstoffvorkommen. Wir  
haben nur einen Mangel an genehmigten Abbauflächen. Planungs-,  
Umwelt- und Naturschutzrecht wird immer komplexer und erfordert  
langwierige und aufwendige Genehmigungsverfahren. Leider müssen wir  
zudem feststellen, dass sich manche Naturschutzverbände und lokale  
Bürgerinitiativen vor Ort nur noch für Ihre Einzelinteressen stark  
machen", gibt der BVK-Vorsitzende zu bedenken. 
 
   Ein weiteres zentrales Thema werde zusätzliche Anstrengungen  
erfordern, die Reduzierung von CO2-Emissionen. Die Branche müsse  
verstärkt an eigenen Initiativen und lösungsorientierten Ansätzen  
arbeiten. 
 
   Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Martin Ogilvie legt  
der Mitgliederversammlung den Geschäftsbericht 2017/2018 vor und  
erläutert die im vergangenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit sowie  
die aktuellen Kernarbeitsfelder. Insbesondere geht er auf die  
Vernetzung des Verbandes ein. So entstand im Netzwerk mit dem BDI die 
Studie "Klimapfade für Deutschland". Die Studie berechnet in drei  
Szenarien mögliche Wege zur Erreichung der Klimaziele der  
Bundesregierung - 80% bzw. 95% CO2-Minderung 2050 gegenüber 1990 und  
veranschaulicht die damit einhergehenden Maßnahmen und Kosten. 
 
   Weiterhin stellt Ogilvie die Biodiversitätsdatenbank der  
Steine-Erden-Industrie vor, die zum Ziel hat, einen bundesweiten  
Überblick über die Biodiversität in den Abbaustätten zu gewinnen. 
 
   Schließlich geht er auf die vorwettbewerbliche  
Gemeinschaftsforschung ein, die als wichtiger Innovationstreiber  
fungiere und stellt das laufende Projekt der CO2-Wäsche mit  
Kalksteinmehl am Kraftwerk Wilhelmshafen vor. 
 
   Der stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen 
Kalkindustrie, Dr. Burkhard Naffin, übernimmt die Ehrung der Gewinner 
des diesjährigen Arbeitssicherheitswettbewerbs der Branche. Der  
mittlerweile seit mehr als 30 Jahren durchgeführte Wettbewerb des BVK 
hat eine überaus wichtige Funktion: Er soll die Unternehmen  
motivieren, bestmöglich sichere Arbeitsplätze zur Verfügung zu  
stellen und er soll die Mitarbeiter zu sicherheitsbewusstem Verhalten 
am Arbeitsplatz anhalten. 
 
   Die Goldurkunde in diesem Jahr geht an den Vorjahressieger, das  
Werk Flandersbach der Lhoist-Gruppe. 
 
   Die nächste Jahreshauptversammlung wird vom 13.-14. Juni 2019 in  
Leipzig stattfinden. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Haben Sie Fragen? Wir stehen gerne zur Verfügung: 
Martin Ogilvie - Telefon 0221/934674-12 - eMail:  
martin.ogilvie@kalk.de 
 
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