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Allg. Zeitung Mainz: Wüst / Kommentar von Reinhard Breidenbach zur BAMF-Affäre

Geschrieben am 21-05-2018

Mainz (ots) - Ziemlich geschafft sind derzeit alle, die Merkels
Flüchtlingspolitik zu Recht loben und so einschätzen: hoch
kompliziert, in vielen Teilen schmerzlich, aber getragen von
Humanität. Man muss und wird diese Flüchtlingspolitik in geregelte
Bahnen lenken können. Aber bis dahin ist es ein sehr weiter und
steiniger Weg. Im Augenblick haben leider diejenigen Konjunktur, die
der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin ablehnend bis hasserfüllt
gegenüber stehen. Die unsägliche AfD-Aktivistin Weidel spricht im
Bundestag von "Kopftuchmädchen, alimentierten Messermännern und
sonstigen Taugenichtsen". CSU-Mann Dobrindt will eine "aggressive
Anti-Abschiebe-Industrie" erkannt haben. Wasser auf die Mühlen der
Anti-"Ausländer"-Front ist zu allem Überfluss dies: Die Fußballer
Gündogan und Özil posieren mit Erdogan. Doch Letzteres ist, auch wenn
die Volksseele kocht, keine Staatskrise, sondern etwas, was die
legendäre bayerische Fernsehfigur "Monaco Franze" so umschrieb: "A
Scheißdreck war's, des war's." Genau dieser Ausdruck trifft auch auf
das zu, was sich offenbar beim Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge abspielte: wüste Schlamperei, vielleicht kriminelle
Energie; so könnten Sicherheitslücken entstanden sein. Das muss
rückhaltlos aufgeklärt und, wo nötig, bestraft werden. Wobei vor
Naivität gewarnt sei: In keiner Behörde dieser Welt mit bis zu 10 000
Mitarbeitern und zig- bis hunderttausenden zu entscheidenden Akten
sind Fälle von Chaos oder Kriminalität ganz auszuschließen, leider.
Aber dafür kann weder Merkels Flüchtlingspolitik etwas, und schon gar
nicht sind die Redlichen unter den Flüchtlingen dafür verantwortlich;
sie dürfen nicht zum Sündenbock werden.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Andreas Trapp
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell


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