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Schwäbische Zeitung: Maximal unsensibel - Ein Kommentar zum Verhalten von Mesut Özil und Ilkay Gündogan

Geschrieben am 14-05-2018

Ravensburg (ots) - Nationalspieler sind keine Staatsbedienstete in
kurzen Hosen. Sie müssen weder einen Diensteid leisten noch kann man
ihnen vorschreiben, welche Politiker sie unterstützen dürfen - oder
eben nicht. Ob ein Spieler die Hymne mitsingt, entscheidet ebenso
wenig darüber, ob er der Nationalmannschaft angehören darf, wie die
Klugheit seiner öffentlichen Äußerungen. Der Auswahl des DFB gehören
einfach die besten deutschen Spieler an - oder die, die Joachim Löw
dafür hält.

Mesut Özil und Ilkay Gündogan sind Nationalspieler und sie sind
deutsche und türkische Staatsbürger, so wie Miroslav Klose und Lukas
Podolski beispielsweise auch Polen sind. Sie dürfen in zwei Ländern
wählen, sie haben zwei Staatsoberhäupter. Da irrt der schwäbische
Grüne Cem Özdemir, der es eigentlich besser wissen sollte. Die
Forderung von Rechtsaußen, Özil und Gündogan aus der
Nationalmannschaft auszuschließen, ist ebenso irrlichternd wie die
politische Meinung der beiden Mittelfeldspieler.

Der DFB und seine Nationalmannschaft stehen für ein buntes,
offenes und demokratisches Deutschland. Demokratie muss auch Dummheit
aushalten.

Und doch haben Özil und Gündogan sich selbst - und allen anderen
eigentlich bestens integrierten Doppelstaatsbürgern in Deutschland -
einen Bärendienst erwiesen mit ihrer maximal unsensiblen
Wahlkampfhilfe für Erdogan. Am Tag vor der WM-Nominierung kocht nun
eine Integrationsdebatte wieder hoch, die die Nationalmannschaft
eigentlich seit Jahren als unnötig demaskiert.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Original-Content von: Schwäbische Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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