Weinberg: Jugendämter müssen besser ausgestattet werden
Geschrieben am 14-05-2018 |   
 
 Berlin (ots) - Kommunen dürfen nicht an der falschen Stelle sparen 
 
   Die Universität Koblenz und die Deutsche Kinderhilfe haben am  
heutigen Montag eine Studie zur Situation der Jugendämter  
veröffentlicht. Danach sind die Jugendämter in vielen Fällen  
überlastet. Hierzu erklärt der familienpolitische Sprecher der  
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marcus Weinberg: 
 
   "Auch die Unionsfraktion hat Berichte erhalten, die zeigen, dass  
die Situation in vielen Jugendämtern desolat ist. Die Fallzahl ist  
vielerorts zu hoch, Frustration lässt erfahrene Mitarbeiter kündigen, 
Berufsanfänger werden nicht eingearbeitet, für Supervision und  
Qualifizierungsmaßnahmen fehlt die Zeit. Stellen können nicht besetzt 
werden, weil sich zu wenige Personen bewerben. 
 
   Wenn die Jugendämter überlastet sind, bleibt weder Zeit für eine  
genaue Prüfung des Einzelfalls, noch für Prävention, Beratung von  
Eltern und niedrigschwelliger Unterstützung. Überlastete Jugendämter  
haben auch keine Zeit zu prüfen, ob die jeweilige Maßnahme überhaupt  
wirkt, wie es dem einzelnen Kind in der Pflegefamilie, im Kinderheim  
oder in der Familienhilfe geht oder ob es vielleicht eine  
Neujustierung braucht. Sie können auch nicht nachhaken, ob die mit  
den Trägern vereinbarten Inhalte und Qualität eingehalten werden, ob  
sich also die vertraglich zugesicherte Fachkraft in dem vereinbarten  
Stundenumfang kümmert oder in Wirklichkeit ein Praktikant. 
 
   Im Jahr 2016 wurden 12,2 Milliarden Euro für Hilfen zur Erziehung  
ausgegeben. Im Jahr 2015 waren es noch 10,2 Milliarden Euro. Diese  
Sozialleistungen kosten die Kommunen viel Geld. Umso unverständlicher 
ist es, warum sie ihr zentrales Steuerinstrument, das Jugendamt, oft  
so schlecht behandeln. Offenkundig kostet das Kaputtsparen der  
Jugendämter den Staat mehr Geld, weil man keine Zeit mehr hat, sich  
die Bedarfe des jeweiligen Kindes genau anzuschauen und weil mangels  
Personal gar nicht überprüft wird, ob und wie die Hilfen bei den  
Kindern und Familien tatsächlich ankommen. Geradezu haarsträubend  
ist, dass mangels Personal gefährdete, misshandelte und missbrauchte  
Kinder übersehen werden. 
 
   Es ist eine Tatsache, dass die Kommunen den höchsten Überschuss  
seit der Wiedervereinigung zu verbuchen haben (im Jahr 2017 waren es  
9,7 Milliarden Euro). Der Bund hat Länder und Kommunen in den  
vergangenen Jahren umfassend entlastet und wird dies weiterhin tun -  
allein im Bereich Familie im Zeitraum von 2014 bis 2021 mit  
zusätzlichen ca. 14,5 Milliarden Euro. Darüber hinaus sind im  
Koalitionsvertrag weitere 7,5 Milliarden Euro für Kita und  
Ganztagsbetreuung vereinbart. Außerdem hat sich der Bund für den  
Zeitraum 2014 bis 2021 bei der Grundsicherung im Alter mit 52  
Milliarden und bei den Kosten der Unterkunft und Heizung im SGB II  
mit 47 Milliarden Euro mit dem Ziel engagiert, dass sich die Länder  
und Kommunen auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. 
 
   Immer neue Zuschüsse vom Bund zu fordern, bringt nichts. Die  
Kommunen müssen handeln und die Bedeutung guter, zielgerichteter  
Arbeit von Jugendämtern erkennen. Die Wertschätzung der  
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendämter muss mithilfe  
besserer Arbeitsbedingungen, Reduzierung von Fallzahlen und  
Möglichkeiten der Weiterqualifizierung steigen. Ohne gut  
ausgebildete, motivierte und zeitlich entlastetes Personal besteht  
die Gefahr, dass Kinder zu spät, aber auch zu früh aus den Familien  
genommen werden. Beides ist jeweils eine persönliche Katastrophe, die 
wir in Deutschland nicht zulassen sollten. 
 
   Die Union hat sich im Koalitionsvertrag dafür stark gemacht, dass  
soziale Arbeit aufgewertet und die Qualifizierung und Fortbildung  
aller Berufsgruppen, die im Kinderschutz und in den Hilfen zur  
Erziehung tätig sind, vorangetrieben werden. Damit sind sowohl  
Personen gemeint, die in der Jugendhilfe, im Jugendamt und in der  
Fachberatung arbeiten, als auch an Familiengerichten, wie Richter,  
Sachverständige und Verfahrensbeistände. Wir werden außerdem  
Maßnahmen zur Bekämpfung des sexuellen Kindesmissbrauchs, zur  
Unterstützung von Kindern psychisch kranker Eltern und zur Stärkung  
der 'Frühen Hilfen' ergreifen. Nicht zuletzt werden wir durch eine  
Weiterentwicklung des SGB VIII den Kinderschutz verbessern und  
belastete Familien zielgenauer unterstützen." 
 
 
 
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