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Fischbestände erholen sich zu langsam: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish kritisieren Fischereimanagement der EU

Geschrieben am 27-04-2018

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zum STECF-Bericht
http://ots.de/Jusrb8
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Berlin (ots) - Wissenschafts-, Technik- und Wirtschaftsausschuss
für Fischerei der EU (STECF) kommt zum Schluss, dass sich die
Fischbestände zu langsam erholen - Fischereibranche ist auf gesunde
Fischbestände angewiesen - Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern
Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, für niedrigere
Fangquoten einzutreten

2014 haben sich die EU-Mitgliedsstaaten rechtlich dazu
verpflichtet, die Überfischung in den europäischen Gewässern bis
spätestens 2020 zu beenden. Von diesem Ziel ist die EU jedoch noch
entfernt, wie der jüngst am 24.4.2018 veröffentlichte STECF-Bericht
zeigt. Demzufolge konnten seit 2003 bereits Fortschritte beim
Wiederaufbau der Fischbestände erzielt werden: Die Überfischung von
70 Prozent der untersuchten Bestände konnte auf 40 Prozent in den
europäischen Gewässern reduziert werden. Jedoch hat sich die positive
Entwicklung in den letzten Jahren stetig verlangsamt. Aus Sicht der
Deutschen Umwelthilfe und Our Fish ist dies ein besorgniserregender
Trend.

Im STECF-Bericht wird bemängelt, dass immer noch nicht
ausreichende Daten zur Verfügung stehen, um verlässliche
wissenschaftliche Einschätzungen der Fischbestände in Nord- und
Ostsee vorzunehmen. Nur für 22 Fischbestände in der Nordsee und acht
in der Ostsee können Fanggrenzen im Einklang mit dem vereinbarten
Nachhaltigkeitsziel des größtmöglichen Dauerertrags (maximum
sustainable yield) überhaupt errechnet werden. Von diesen 30
Beständen werden noch immer 13 überfischt. Wie viele von den übrigen
Beständen von Überfischung betroffen sind, ist schlichtweg auf Grund
von mangelnder Daten nicht bekannt.

"Wir benötigen ein umfassendes Monitoring und eine umfangreiche
Dokumentation der in unseren Meeren bewirtschafteten Fischbestände,
damit nachhaltige Fangquoten festgesetzt werden können und die
Zukunft unserer Fische gesichert ist", sagt Sascha Müller-Kraenner,
DUH-Bundesgeschäftsführer. Doch auch mit einer besseren Datenlage
wären wir dem Ende der Überfischung noch kein Stück näher. "Vor allem
aber benötigen wir politische Führungsstärke. Wir fordern
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner daher auf, ihren
Einfluss im EU-Ministerrat geltend zu machen und bis 2020 für gesunde
Bestände in Nord- und Ostsee zu sorgen," so Müller-Kraenner.

"Angesichts der hohen Gewinne der Fischereiindustrie durch aktuell
niedrige Treibstoffpreise ist es jetzt an der Zeit, in eine
nachhaltige Fischerei zu investieren", sagt Rebecca Hubbard,
Direktorin der Our Fish-Kampagne. "Die Gesundheit unserer
Fischbestände ist für das Überleben der Fischerei essentiell. Deshalb
ist jetzt der Zeitpunkt, mit den hohen Gewinnen einen schmerzfreien
Übergang zu einer nachhaltigen Fischerei zu ermöglichen. Die
Fangquoten müssen jetzt reduziert und somit eine Erholung der
Fischbestände unterstützt werden."

Über Our Fish:

Die Kampagne Our Fish will sicherstellen, dass die
EU-Mitgliedstaaten die Gemeinsame Fischereipolitik umsetzen und für
nachhaltige Fischbestände in den europäischen Gewässern sorgen.

Our Fish arbeitet mit Organisationen und Personen in ganz Europa
zusammen, um eine starke und beharrliche Kernbotschaft zu verbreiten:
Die Überfischung muss beendet und die nachhaltige Befischung der
europäischen Meere gewährleistet werden. Our Fish fordert die
ordnungsgemäße Durchführung der Gemeinsamen Fischereipolitik und die
effektive Kontrolle der europäischen Fischereien.

Our Fish ruft alle EU-Mitgliedstaaten dazu auf, nachhaltige
Fanggrenzen auf der Grundlage wissenschaftlicher Empfehlungen
festzulegen und durch Überwachung und Dokumentation aller Fänge
sicherzustellen, dass ihre Fangflotten den Nachweis einer
nachhaltigen Fischerei erbringen.

Die Deutsche Umwelthilfe koordiniert diese Arbeit in Deutschland
für die Kampagne.

Links:
Zum STECF Bericht: http://l.duh.de/p180427a
Mehr über Our Fish: http://our.fish/de/



Kontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Rebecca Hubbard, Programmdirektorin Our Fish
+34 657669425, rebecca@our.fish

Katja Hockun, Projektmanagerin Meeresnaturschutz
030 2400867-895, hockun@duh.de

DUH-Pressestelle:

Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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